KRITIK – THE REZORT

© Ascot Elite Home Entertainment
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Autor: Tom Burgas

Wieviel Zombiefilme braucht die Welt? Anscheinend verdammt viele, denn es kommen gefühlt alle paar Tage welche dazu. Diese sind natürlich meistens eher im B-Moviesektor angesiedelt und finden da auch meist ihre Fans. Solange sie wenigstens den Standard bieten, soll heißen, massig Untote, denen man schön unsauber das Licht das zweite Mal ausblasen kann. Zwar bekam es der geneigte Genre-Freund seit der Veröffentlichung des „Dawn of the Dead“-Remakes aus dem Jahre 2004 zunehmend mit der schlurfenden Front zu tun, jedoch den absoluten Durchbruch im Mainstream-Bereich verdanken die gefräsigen Untoten der AMC-Serie „The Walking Dead“, die mit ihren unbestreitbaren Qualitäten die Messlatte bei den meisten Zombiefreunden extrem hoch ansetzt hat, so dass sich der  Beliebtheitsgrad des Genres wohl aktuell auf seinem definitiven Höhepunkt befindet. Dies merkt man auch daran, dass es etwas auffällig ist, dass die Zombiereißer im B-Moviebereich hier und da schon eine Finanzspritze mehr bekommen oder eben generell Studios in dem Bereich gerade mehr Vertrauen in die wandelnden Toten zu haben scheinen. Und genau so einen Genrevertreter können wir mit „The Rezort“ begrüßen. Der Streifen ist absolut im B-Moviebereich verankert und war von vornherein nie für die größere Leinwand gedacht – auch wenn er in Spanien sogar einen stark limitierten Kinoauftritt vorweisen kann.

Bei „The Rezort“ übernahm Steve Barker das Regie-Zepter, womit man schon mit einer gewissen Qualität rechnen konnte, da dieser zuvor mit „Outpost“ und „Outpost 2“ bewiesen hat, dass er mit Menschenfressern umgehen kann – auch wenn sie hier noch aus der sleazigen Nazi-Zombie-Ecke kamen. Der Brite wird also die Untoten einfach nicht los, aber zumindest den „braunen“ Schleim haben sie sich abgewaschen und finden in einem neuen Sujet ihr Zuhause.

 

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Der Werbespruch liegt hier mal zur Abwechslung richtig „eine Mischung aus JURASSIC PARK und WALKING DEAD“ trifft es ziemlich auf den Punkt. Bevor man zur Ausgangslage des Films kommt, sollte noch erwähnt werden, dass der Zombieausbruch storytechnisch schon Jahre zurückliegt und die Menschen gewonnen haben. Das hätte der ganze Film nicht unbedingt gebraucht, sorgt aber für minimale Storyhaken, die hier und da eingestreut werden können. Ansonsten ist es aber schon das typische Genre-Storytelling. Eine Gruppe von Leuten kommt auf eine Insel, um sich hier in einem gesicherten Park an Zombies auszulassen, bis etwas schief läuft und man vor der grunzenden Meute flüchten muss.

Das schauspielerische Aushängeschild des Films ist Dougray Scott, der es letztlich nie geschafft hat zu den Großen zu gehören, aber immerhin im eklig gealterten „Mission: Impossible 2“ Tom Cruise das Leben schwer machen durfte. Nichtsdestotrotz macht sich der Schotte außerhalb weniger Kinoausflüge ganz gut in ordentlich-budgierten B-Movies und darf hierbei immer wieder eine tragende Rolle bekleiden. Obwohl er diese in „The Rezort“ gar nicht inne hat, denn die eigentliche Hauptrolle spielt die Blasse (in beiden Deutungen korrekt) Jessica De Gouw. Diese beweist somit, dass sie zurecht eher im Seriensegment beheimatet ist.

Kann sich „The Rezort“ unter all den tausenden ähnlich gelagerten Filmen behaupten? Wir sagen ja, denn man muss einfach sagen, dass Herr Barker handwerklich einen guten Job abgeliefert hat. Zu keiner Zeit wirkt der Film billig oder schludrig produziert, so dass der Streifen auch kein Handkameragewackel aufweist, welches irgendetwas kaschieren soll. Es sieht insgesamt sogar alles hochwertiger aus als es wohl war. Die Exposition, beziehungsweise Einleitung des Ganzen, ist zwar wie schon angedeutet absolut dreißt bei „Jurassic Park“ abgekupfert, aber dies wenigstens recht gekonnt. So kommen die verschiedenen Personen an und werden in baugleichen Jeeps abgeholt – sogar Kamerafahrten sind hier ähnlich. Aber trotz dem eindeutigen Ideenklau von der Spielberg Produktion bleibt das Geschehen eher sympatisch, da es eben nicht lieblos delitantisch wirkt.

 

© Ascot Elite Home Entertainment
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Zumal der Zuschauer beim ersten auftauchen eines Zombies, Dank der soliden Arbeit der Make Up-Abteilung, beruhigt weiter schauen kann, da diese wunderbar detailreich widerlich aussieht und hierbei keine Spuren von möglichen Budgeteinschränkungen zu sehen sind. Auch dürften die Genrefans besonders frohlocken, wenn die eigentliche Action losgeht. Denn hier geht es ans Eingemachte und die Macher lassen erfreulicherweise das Blut aus fast schon nostalgischen Blutpackungen spritzen, so dass also Keiner Angst vor zurecht unbeliebten CGI-Einschüssen haben muss. Dass die Geschichte zum Schluss dann noch einen recht schönen kleinen sozialkritischen Haken mit aktuellem Bezug schlägt, ist dann wohl der letzte Feinschliff, der dafür sorgt, dass man „The Rezort“ positiv in Erinnerung behält. Gerade da die letzten Minuten mit unerwarteten guten Shots aufwarten, die man so nicht erwartet hätte.

Warum dies in der Gesamtheit leider nur selten der Fall ist, liegt an den Charakteren, die einem völlig am Allerwertesten vorbeigehen und in ihrer klischeehaften Austauschbarkeit einem alten Videospiel entliehen worden zu sein scheinen. Eine Verbindung lässt sich zu ihnen absolut nicht aufbauen. Hierbei stellt die Hauptdarstellerin Jessica De Gouw den absoluten Genickbruch dar. So scheint die Australierin einerseits eher eine mittelmäßige Schauspielerin zu sein und andererseits ist ihr Charakter und deren Backround – welchem am Anfang noch Gewicht gegeben wird – absolut nicht von Belang, da vor allem auch keine Charakterentwicklung stattfindet. Dougray Scott wäre als Einziger noch erwähnenswert, da er sichtlich mehr Erfahrung besitzt, sowie eine leichte, scheinbar angeborene Coolness, aber auch hier macht die Geschichte seines Charakters auffällig wenig Sinn. Anscheinend  benötigte die Geschichte einfach ein Alphatier in der Truppe. Seine Erklärung, warum er soviel Geld ausgibt um die letzten Zombies auf einer Insel zu töten……weil es das Einzige ist, was er gut kann, aha. Ganz schlimm trifft es zwei Jugendliche die so „Over the Top“ sind, dass man am liebsten den Fernseher zerlegen möchte, sobald sie den Mund aufmachen. Warum man hier nicht die gleiche Sorgfalt walten ließ, ist ein riesiges Ärgernis, da es den Film merklich runterzieht und man weiß, dass der Film mit mehr Liebe zu den Charakteren ein tolles, rundes Stück hätte werden können. Auch hätte es etwas blutiger sein dürfen, mehr als ständige Kopfschüsse sieht man selten und in bestimmten Szenen erwartet man nettes Gekröse, welches dann leider ausbleibt. Die FSK 16-Freigabe bleibt trotzdem berechtigt.

 

the-rezort-bewertung

 

Extras der DVD/Blu-ray: Diese sind wenig nennenswert, das Behind the Scenes ist eher ein kleiner Werbeclip und das Special zu den visuellen Effekten verdient den Namen, mit knapp einer Minute Laufzeit, nicht wirklich. Jedoch reicht der kleine Einblick, um zu sehen, wo mittlerweile überall Computereffekte zum Einsatz kommen. Dennoch ist die Heimkinoauswertung von Ascot Elite insgesamt völlig in Ordnung, da Extras bei solchen Produktionen ja generell Mangelware sind und somit das Fehlen nicht allzu störend ist. Zudem erscheint die Blu-Ray und DVD als Leckerbissen in einem hübschen Schuber, der die Sammler erfreuen dürfte.

 

Ab dem 16. September auf Blu-Ray, DVD und VOD erhältlich!

DVD-Cover & Bilder © Ascot Elite Home Entertainment.