KRITIK: A QUITE PLACE 2

© Paramount Pictures Germany
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Autor: Florian Wurfbaum

Im April 2018 veröffentlichte Paramount Pictures mit A QUITE PLACE einen verhältnismäßig kleinen Genrefilm, der angesichts der erstklassigen CGI-Effekte mit einem überraschend schmalen Budget von 17 Millionen US-$ realisiert wurde. Zwar erhoffte sich das produzierende Studio aufgrund des überzeugenden Endprodukts und den beim Publikum gut ankommenden Trailern eine möglichst hohe Gewinnspanne, aber mit einem weltweiten Gesamteinspiel von knapp 341 Millionen US-$ hatten selbst die größten Optimisten nicht gerechnet. Der Film traf mit seinem interessanten Konzept der Stille, in einer an sich beliebigen Invasionsgeschichte, den Nerv des Publikums und sorgte so u.a. für John Krasinski´s endgültigen Durchbruch als Darsteller und Filmemacher.

Aus diesem Grund kündigte bereits Ende April 2018 Paramount-Chef Jim Gianopulos die Entwicklung einer Fortsetzung an. Jedoch musste das Studio zu Beginn auf John Krasinski verzichten, da der US-Amerikaner den Erstling als „einmalig“ betrachtete und daher an einer Fortführung zweifelte. So bat er Paramount einen anderen Autor und Regisseur für das Nachfolgeprojekt zu suchen. Nachdem auch die Drehbuchautoren des ersten Films, Scott Beck und Bryan Woods, ihre Teilnahme absagten, kontaktierte das Studio erneut Krasinski und dieser erklärte sich daraufhin bereit Ideen für das Sequel zu sammeln.

 

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„Ich hatte diese kleine Idee, die darin bestand, Millie [Simmonds] zur Hauptdarstellerin des Films zu machen… ihre Figur öffnet die Tür zu all den Themen, mit denen ich mich im ersten Film beschäftigt habe.“ (John Krasinski)

Nach seiner Präsentation bat Paramount Krasinski ein Drehbuch zu seiner Idee zu verfassen und als dieses ebenfalls gefallen fand, verpflichtete das Studio ihn im Februar 2019 auch für die Regie der Fortsetzung. Nachdem der Cast um die Stars des Erstlings Emily Blunt, Millicent Simmonds und Noah Jupe zusammengestellt war, begannen im Juli 2019 die Dreharbeiten. Die Produktion wurde ohne nennenswerte Vorkommnisse im September 2019 beendet, so dass umgehend mit der Post-Produktion gestartet werden konnte und der Starttermin im März 2020 zu keiner Zeit gefährdet war.

 

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Wenn den Machern nicht eine weltweite Pandemie in die Quere gekommen wäre. So traf es kaum einen großen Hollywood-Titel direkter als A QUITE PLACE PART II. Denn es fand sogar noch am 8. März 2020 die offizielle Weltpremiere im Lincoln Center in New York City statt. Doch kurz darauf zog Paramount Pictures aufgrund der weltweit wütenden COVID-19-Pandemie den Stecker und verschob den Kinostart vom 28. Mai 2020 erstmal auf unbestimmte Zeit. Nach mehreren Verschiebungen erscheint der Film nun endlich am 01. Juli 2021 in den deutschen Kinos und um es gleich vorwegzunehmen, ein Kinobesuch lohnt sich definitiv.

Zum Inhalt: Die tödliche Gefahr durch die ebenso grausamen wie geräuschempfindlichen Kreaturen ist noch immer allgegenwärtig. Jeder noch so kleine Laut könnte ihr letzter sein. Evelyn (Emily Blunt) ist mit ihren Kindern Regan (Millicent Simmonds), Marcus (Noah Jupe) und dem Baby nun auf sich allein gestellt. Weiterhin muss die Familie ihren Alltag in absoluter Stille bestreiten. Als sie gezwungen sind, sich auf den Weg in das Unbekannte aufzumachen, merken sie schnell, dass hinter jeder Abzweigung weitere Gefahren lauern. Eine lautlose Jagd beginnt…

 

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A QUITE PLACE PART II ist zwar eine direkte Fortsetzung des Vorgängers, aber zudem nutzt Macher John Krasinski das Geschehen, um mittels Rückblenden die bekannten Charaktere weiter zu vertiefen und die Anfänge der Invasion zu zeigen. Dabei sieht man zu Beginn den Überlebenskampf der Familie Abbott am Tag 1 der Alien Invasion. Auch trennen sich in der Gegenwart mit fortlaufender Dauer die Wege der im Mittelpunkt stehende Familie Abbott, so dass der Film in kurzer Zeit zwischen drei verschiedenen Schauplätzen hin und her springt und miteinander verflochten die Spannungsschraube anzieht, bis zum zusammenhängenden Finale, das an allen Spannungsherden zu einer einschneidenden Konsequenz führt. Dies ist handwerklich gelungen zusammengefügt und gut umgesetzt. Zumal die 61 Millionen US-$ Produktion nicht nur von der packenden Inszenierung mit den erstklassigen Effekten und dem famosem Sounddesign-Konzept lebt, sondern eben auch von den sympathischen Charakteren, mit denen der Zuschauer jederzeit mit fiebern kann. Dazu zeigt Neuzugang Cillian Murphy mal wieder seine Qualitäten und bereichert die Reihe mit seinem charismatischen Auftritt.

Natürlich ist das Ganze inhaltlich alles andere als neu oder besonders originell und stellenweise kommt das Geschehen auch fast schon etwas zu gehetzt daher, aber dank der Intensität, der dichten Atmosphäre und der zusätzlichen emotionalen Ebene funktioniert der packende Überlebenstrip erneut hervorragend.

 

A Quite Place 2 - Bewertung

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