KRITIK: UNDERWATER – ES IST ERWACHT

© Twentieth Century Fox

Autor: Florian Wurfbaum

Zum Inhalt: Tian Industries‘ beabsichtigt, sieben Meilen bis zum Grund des Marianengrabens nach Ressourcen zu bohren. Ein großes Erdbeben schlägt ein, und ein Abschnitt der Station Kepler 822 beginnt durch den Druck katastrophal zu brechen. Norah Price (Kristen Stewart) und der Rest der Crew kämpfen fortan ums Überleben. Da alle Rettungskapseln bereits ausgefahren sind, entscheiden sich die Überlebenden Druckanzüge anzuziehen und eine Meile über den Meeresboden zur Roebuck Station 641 zu laufen.

Ende der 80er Jahre löste James Cameron mit ABYSS (1989) eine Welle von Unterwasser-Horror-Filmen aus. So wurden die Kinosäle zwischen 1989 und 1990 regelrecht mit Produktionen überschwemmt, die versuchten mittels Tiefsee-Horror die Zuschauer vor die Leinwände zu locken. Neben Camerons Big Budget Produktion ABYSS zählten SIRENE 1, DEEP STAR SIX und LEVIATHAN zu den bekanntesten Vertretern. Jedoch enttäuschten ausnahmslos alle Titel an den Kinokassen, so dass das Mini-Sub-Genre genauso schnell wie es aufgetaucht war, auch wieder in der Versenkung verschwand.

 

© Twentieth Century Fox
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Lediglich 1998 bekamen die Filmfans mit der Verfilmung des Michael Crichton Romans SPHERE einen aussichtsreichen Nachzügler serviert. Doch trotz bekannter Romanvorlage, namhafter Besetzung und hohem Aufwand blieb auch dieser Unterwasser-Horror-Beitrag kommerziell hinter den Erwartungen zurück. Dies führte dazu, dass das an sich interessante Sub-Genre in Hollywood endgültig als Kassengift galt und für lange Zeit links liegen gelassen wurde. Bis eben 2017 das Traditionsstudio 20th Century Fox zur allgemeinen Verwunderung der Branche den Science-Fiction/Thriller UNDERWATER (2020) in Produktion schickte.

Nachdem die passende Besetzung gefunden war, starteten die Hauptdreharbeiten im März 2017 in New Orleans, USA und wurden ohne nennenswerte Vorfälle am 28. Mai 2017 beendet. Jedoch dauerte es über 2,5 Jahre bis der Film im Januar 2020 in den weltweiten Lichtspielhäusern uraufgeführt wurde. Dies hatte mehrere Gründe; denn einerseits war die Post-Produktion aufgrund der komplexen visuellen Effekten überaus aufwendig, andererseits kam es durch den Disney-Kauf des produzierenden Studios  20th Century Fox zu einer zusätzlichen, unerwarteten Verzögerung.

 

© Twentieth Century Fox
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Klar, liefert der Survival-Horror-Thriller inhaltlich nichts Neues und ist voll mit Klischeefiguren, aber wer auf Unterwasser-Horror steht, bekommt einen geradlinigen und packenden Überlebenstrip serviert, der handwerklich gut gemacht ist und einen sympathischen Cast bietet. Insbesondere Kristen Stewart und Vincent Cassel wissen zu überzeugen und tragen den Film darstellerisch. Aber da die Charaktere praktisch ohne jegliche Atempause durch Geschehen gehetzt werden, können diese leider ansonsten kaum Profil gewinnen. Die Story ist letztlich nur ein dünner roter Faden mit einem Hauch Umweltkritik, der dazu dient, den Überlebungskampf auf dem Grund des pazifischen Ozeans zu rechtfertigen.

Generell legt die 50 Millionen US-$ Produktion ihr Hauptaugenmerk auf die Schauwerte und das funktioniert auch mehr als ordentlich. Regisseur William Eubank (THE SIGNAL) erzeugt mittels stimmungsvoller Setdesigns, guter Special Effekte und einem wirkungsvollen Score eine beklemmende Atmosphäre, die viel zur Spannung des Creature Feature-Streifens beträgt. Gelungen ist auch das Design der Monster. Hier bedienen sich die Effektkünstler bei den Kreaturen aus dem Lovecraft-Universum.

 

Underwater - Bewertung

 

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