KRITIK: MISSION: IMPOSSIBLE – FALLOUT

Mission Impossible 6 - Bild 1
© Paramount Pictures Germany

Autor: Florian Wurfbaum

Mit jedem weiteren Film spült das MISSION: IMPOSSIBLE – Franchise mehr Geld in die Kassen des produzierenden Studios Paramount Pictures. Das fünfte Abenteuer mit dem Titel MISSION: IMPOSSIBLE – ROGUE NATION knackte dabei als erster Teil der Reihe die weltweite 700 Millionen $ Marke. So verwundert es auch nicht, dass der zeitliche Abstand zwischen den Fortsetzungen immer kürzer wird. Diesmal mussten sich die Fans lediglich 3 Jahre bis zur nächsten unmöglichen Mission von Ethan Hunt gedulden.

Zum Inhalt: Manche Entscheidungen lassen Dich niemals los: MISSION: IMPOSSIBLE – FALLOUT zeigt Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein IMF-Team (Alec Baldwin, Simon Pegg, Ving Rhames) zusammen mit bekannten Verbündeten (Rebecca Ferguson, Michelle Monaghan) in einem Wettlauf gegen die Zeit nach einer missglückten Mission.

 

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Der sechste Teil greift die Geschichte um die Anti-IMF namens „Das Syndikat“ auf und spinnt diese gelungen weiter. Klar bietet dabei die Story im Grundsatz nicht wirklich Neues und folgt bekannten Mustern der Reihe, allerdings fällt das nicht so stark ins Gewicht, da es Regisseur und Drehbuchautor Christopher McQuarrie schafft, den Plot mit serientypischen, klassischen Elementen – wie überraschenden Wendungen – und interessanten Dialogen durchweg spannend zu gestalten. Natürlich dienen viele Entwicklungen dazu das nächste Action-Set-Piece einzuleiten, aber dies wurde in einem Blockbuster selten so gelungen wie hier umgesetzt. Zumal die Macher trotz des hohen Action-Anteils nicht vergessen auch Agenten-Elemente der TV-Serie und des Leinwand-Erstlings von 1996 einzustreuen. Dadurch wirkt Teil 6 stellenweise wie ein „Best of MISSION: IMPOSSIBLE„.

Was die 178 Millionen $ Produktion aber zu einem besonderen Blockbuster macht, ist die grandiose „Mitten drin Action“, die selbst erfahrene Genre-Fans den Atem stocken lässt. Egal ob zu Wasser, zu Lande oder in der Luft, Tom Cruise zeigt der Genre-Konkurrenz wer die dicksten Eier hat. Über die Privatperson Cruise kann man sicherlich streiten, aber was der polarisierende Amerikaner hier auf die Leinwand bringt ist einfach unglaublich. Überwiegend ohne Stuntdouble schlägt sich der 56-jährige durch das Abenteuer, so dass man über unzählige Action-Highlights, wie eine Motorrad-Verfolgungsjagd durch Paris, einen grimmigen Toiletten-Fight und einen Hubschrauber-Overkill in den Bergen staunen darf. Dabei ist die Kamera stets direkt an Cruises Seite und vermittelt dem Zuschauer ein nie dagewesenes mittendrin Gefühl. Denn das Ganze ist vor allem auch aus visueller und handwerklicher Sicht dermaßen perfekt in Szene gesetzt, dass man ohne Übertreibung von einem der besten Action-Blockbuster der letzten Jahre sprechen kann. Bei manch hoch-budgetiertem Eventfilm fragt sich der Fan wo das viele Geld hin ist, hier ist das natürlich anders, denn das stattliche Budget sieht man in jedem Frame. Zumal das Geschehen nur so vor Details strotzt, so dass einem diese teilweise sogar erst bei der Zweitsichtung wirklich auffallen.

 

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Neben den famosen Schauwerten bietet der Film, wie schon bei den letzten Fortsetzungen, eine hervorragend harmonierende und agierende Besetzung. Angetrieben von einem einsatzfreudigen und furchtlosen Tom Cruise, zeigen sich auch Simon Pegg und Ving Rhames als seine IMF-Crewmitglieder spielfreudig. Aber den stärksten Auftritt legt Franchise-Debütant Henry Cavill als undurchsichtiger Partner von Ethan Hunt hin. Der Brite überzeugt insbesondere durch seine beeindruckende Physis und behauptet sich so selbst an der Seite eines Tom Cruise im Kamikaze-Modus. Zudem überzeugen auch die beiden Rückkehrer aus Teil 5 Rebacca Ferguson als mysteriöse Ilsa Faust und Sean Harris als durchtriebener Bösewicht Solomon Lane abermals restlos, so dass aus darstellerischer Sicht keine Wünsche offenbleiben.

Eine Höchstwertung verhindern lediglich Kleinigkeiten. So erweist sich MISSION: IMPOSSIBLE – FALLOUT einerseits als etwas zu lang und inhaltlich teilweise zu vorhersehbar, andererseits fehlt es Ethan Hunt ein wenig an Ecken und Kanten. Allerdings ist das jammern auf hohen Niveau, denn letztlich bietet der Film brillante Blockbuster-Unterhaltung, die Ethan Hunt endgültig zum König des Agenten-Genre aufsteigen lässt.

 

Mission Impossible 6 - Bewertung

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