KRITIK – INTO THE BADLANDS – STAFFEL 1

© Universum Film / AMC. Alle Rechte vorbehalten.
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Autor: Florian Wurfbaum

Nachdem der amerikanische Kabelsender AMC in den letzten Jahren mit Serien wie „Mad Men“, „Breaking Bad“ und „The Walking Dead“ sowohl bei den Kritiker, als auch beim Publikum Begeisterungsstürme auslöste, gelang dies dem Sender mit den zuletzt neu ins Leben gerufenen Serien nur noch selten. So gehört auch „Into The Badlands“ zu einer dieser eher durchwachsen aufgenommenen Werken aus dem Hause AMC, die lange Zeit auf eine Verlängerung warten mussten. Zur Freude der bisher überschaubaren, aber immerhin treuen Fangemeinde, erhielt die, von Alfred Gough und Miles Millar („Smallville“) erschaffene Serie, dann doch noch Mitte 2016 grünes Licht für eine zweite Staffel. Verdient wie wir meinen! Zumal die nur 6 Folgen umfassende Pilot-Staffel mit einem fiesen Cliffhanger beendet wird, so dass dieser als finaler Serienabschluss äußerst ärgerlich gewesen wäre. 

Zum Inhalt: In den Badlands herrschen 6 sogenannte „Barons“ über die post-apokalyptische Welt, die wieder in feudale Herrschaftsstrukturen zurückgefallen ist. Hier sind nach einem lang zurückliegenden Krieg Schusswaffen verboten und es gibt für die Menschen zwei klar getrennte Welten. Die einen leben als Sklaven in Armut und die anderen ergötzen sich in Dekadenz an ihrem Reichtum. Die herrschenden Barons betreiben Menschen- und Opiumhandel und verteidigen ihr Revier mit den selbst ausgebildeten und gnadenlos loyalen Kämpfern namens „Clipper“. Einer dieser Clipper ist Sunny, der zufällig einen jungen befreit und bei diesem übernatürliche Fähigkeiten feststellt. Dies führt dazu, dass Sunny beginnt sich Fragen zu stellen und über ein Flucht nachdenkt…

 

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„Into The Badlands“ ist eine Mischung aus Martial-Arts-Actioner und Endzeit-Western,  der mit Fantasy-Elementen angereichert wurde. Zu aller erst sticht dem Betrachter das einzigartige Setting ins Auge, dass zur Abwechslung – zu den oftmals kargen Wüstenlandschaften des post-apokalyptischen Genres – in einer amerikanischen Südstaaten-Welt in saftigem Grün, mit prächtigen Herrenhäuser, Plantagen und knallrot erstrahlenden Mohnfeldern spielt und dadurch einen ganz eignen Stil entwickelt. Hier machen sich die realen Drehorte im US-Bundesstaat Louisiana positiv bemerkbar und es zeigt sich einmal mehr, dass sich reale Schauplätze definitiv positiv auf die Glaubwürdigkeit und Atmosphäre auswirken.   An sich gefällt die komplette Ausstattung und dass trotz des teilweise plotbedingt vorherrschenden Minimalimus. 

Die Story ist auf dem ersten Blick zweifelsohne eine krude wirkende Mixtur aus  verschiedensten Genres und deren Klischeepalette. Dennoch funktioniert die Geschichte um Glauben, Loyalität und Hofffnung dank dem aufregendem Setting gut, da der Zuschauer von der Bilderpracht regelrecht in das Geschehen gezogen wird  und diesen somit  über einige Ungereimtheiten hinwegsehen lässt. So wirkt manche Intrige eben auch recht soap-artig und nicht wirklich glaubhaft. Ebenso entpuppen sich die meisten Charaktere als ziemlich eindimensional. Allerdings ist dies durch die hervorragende inszenierte Action und dem erstklassigen Cast zu verschmerzen.

 

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So erweisen sich die reichlich vorhandene Actionszenen mit ihren herrlich choreografierten Fight-Szenen als absolut hochwertig und müssen sich keineswegs vor aktuellen Kinoproduktionen verstecken. Teilweise werden die Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in den namensgebenden Badlands in recht abgedrehter Form dargeboten und erinnern somit oftmals an Comicverfilmungen. Zumal  durch die hinzugefügten Fantasy-Elemente auch streckenweise die Gesetze der Schwerkraft außer Acht gelassen werden, so dass sicherlich besonders Fans von übertriebener Martial Arts Streifen, wie z.b. der „Chinese Ghost Story“-Reihe oder eben auch wilden Comicverfilmungen, ihren Spaß mit der AMC Serie haben werden.

Zudem weiß – wie bereits erwähnt – neben der fantastischen und Kabelsender-typisch blutigen Action insbesondere der hervorragende Cast zu gefallen. So beeindruckt einerseits Hauptdarsteller Daniel Wu physisch mit seinen Akrobatischen Kampfkünsten. Andererseits gibt der Neuseeländer Martin Czokallas einen herrlich charismatischen Schurken ab, der sowohl mit seiner sadistischen Fiesheit, als auch mit seinen philosophischen Weisheiten fasziniert. Wie ein religöser Seelenfänger zieht er als Baron seine jungen Kämpfer in seinen Bann, um diese für sich und sein Territorium kämpfen zu lassen. Zudem finden sich im erweiterten Cast von „Into The Badlands“ einige namhafte Genre-Grössen wieder. So freuen sich Fans auf Auftritte von gern gesehenen Gesichter aus der zweiten Reihe wie z. B. Stephen Lang („Avatar“, „Terra Nova“) oder Lance Henriksen („Aliens“, „Millennium“).

 

into-the-badlands-bewertung

Ab dem 04. November 2016 auf Blu-ray™ und DVD erhältlich!

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