KRITIK: ELVIS (2022)

© Warner Bros.
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Autor: Florian Wurfbaum

„Are you ready to fly?“ / „I’m ready. Ready to fly.“

Zum Inhalt: ELVIS beleuchtet das Leben und die Musik von Elvis Presley (Austin Butler) im Kontext seiner komplizierten Beziehung zu seinem rätselhaften Manager, Colonel Tom Parker (Tom Hanks). Die Geschichte befasst sich mit der über 20 Jahre andauernden komplexen Dynamik zwischen den beiden Männern – von Presleys Aufstieg bis hin zum beispiellosen Starkult um seine Person.

Nachdem das Freddie Mercury– bzw. Queen-Biopic BOHEMIAN RHAPSODY 2018 ein gigantischer Erfolg wurde und weltweit über 900 Millionen US-$ in die Kinokassen spülte, haben natürlich die Hollywood-Controller Biografien zu legendären Musikkünstlern als neues Geschäftsmodell entdeckt. So schickte Paramount Pictures bereits ein Jahr später den ROCKETMAN auf die große Leinwand. Und auch die Lebensgeschichte von Elton John kam hervorragend beim Publikum an und spielte ein Vielfaches seines moderaten Budgets wieder ein. 

 

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2019 wurde dann auch die finale Entwicklung von ELVIS bekanntgegeben, obwohl Regisseur und Co-Drehbuchautor Baz Luhrmann das Projekt bereits im April 2014 erstmals ankündigte. Als erstes wurde Tom Hanks als gewiefter Elvis-Manager Colonel Tom Parker verpflichtet. Danach ging es auf die Suche nach dem King. Zu den Favoriten zählten Ansel ElgortMiles TellerAaron Taylor-JohnsonHarry Styles und Austin Butler, der es am Ende auch dank eines beeindruckenden Vorsprechvideos wurde.

Nachdem die restlichen Rollen mit u.a.  Olivia DeJonge als Priscilla Presley besetzt wurden, starteten die Dreharbeiten im Januar 2020 in Australien. Jedoch mussten diese Mitte März 2020 aufgrund der aufkommenden COVID-19-Pandemie bis September 2020 unterbrochen werden. Dies führte dazu, dass einige Rollen neu besetzt werden mussten, da es bei den gebuchten Schauspielern zu Terminkonflikten kam. Im März 2021 wurden dann die Dreharbeiten abgeschlossen, sodass sich Baz Luhrmann und sein Team an die Post-Produktion machen konnten, bis der Film nun im Juni 2022 endlich über die weltweiten Leinwände flimmern konnte.

 

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Wo Baz Luhrmann draufsteht, ist auch Baz Luhrmann drin!

Mit dem nostalgischen Biopic ELVIS entfacht Baz Luhrmann (MOULIN ROUGE, 2001) von der ersten Sekunde an einen mitreißenden Bilderrausch und widmet dem „King of Rock’n’Roll“ ein nahezu perfektes Tribut.

Die Geschichte von ELVIS (Austin Butler) wird aus Sicht seines gewieften Managers Colonel Tom Parker (Tom Hanks) erzählt. Dabei treibt der australische Filmemacher den Aufstieg und Fall der Musik-Legende mit schnellen Schnitten, Split Screen-Aufnahmen und pulsierenden Beats temporeich voran. Hier verschmelzen Bild und Ton zu einem elektrisierenden Spektakel, das von Baz Luhrmann´s Extravaganzen und dem brillanten Hauptdarsteller-Duo Austin Butler und Tom Hanks getragen wird. Zwar wirkt das Ganze manchmal ein wenig zu gehetzt, aber bei aller schrill-lauten Inszenierung vergisst der Film eben auch nicht die Emotionen und Tragik von ELVIS Lebensgeschichte zu vermitteln. Zudem befasst sich das Musik-Drama mit den von Elvis mit-ausgelösten kulturellen Veränderungen und dem damaligen Verlust der amerikanischen Unschuld. Sicherlich könnte die 85 Millionen US-$ Produktion noch etwas tiefer gehen und die Songs länger ausgespielt werden, aber am Ende bin ich einfach der Faszination des genialen Künstlers und der audiovisuellen Wucht des Films erlegen. 

 

Elvis - Bewertung

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