KRITIK -MAZE RUNNER 2 – DIE AUSERWÄHLTEN IN DER BRANDWÜSTE

 

© 2015 Twentieth Century Fox
© 2015 Twentieth Century Fox

Autor: Florian Wurfbaum

Die Jugendbuchverfilmung „Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“ wurde der kalkulierte Erfolg. So verwunderte es den Branchenkenner natürlich nicht, dass das produzierende Studio 20th Century Fox schnellstmöglich das zweite Kapitel von James Dashners Buch-Trilogie in Angriff genommen hat. Folglich erschien 2015 bereits ein Jahr nach Teil 1 mit „Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste“ die Fortsetzung. Nachdem schon der Erstling etliche Abweichungen zur Romanvorlage aufwies, nahmen sich die Macher diesmal mit Segen des Buchautors Dashner – der die Dreharbeiten am Set überwachte – noch mehr künstlerische Freiheiten, so dass der zweite Teil neben dem Titel, der Namen und den bedrohlichen Infizierten nur  noch wenig mit der Buchvorlage gemein hat.

Zum Inhalt: Nachdem Thomas (Dylan O’Brien) und seine Freunde aus dem Labyrinth der mysteriösen Organisation WCKD entkommen sind, befindet sich die Gruppe erneut auf Flucht vor der geheimnisvollen Organisation. Hierbei durchqueren sie die berüchtigte Brandwüste, ein trostloses und mit unzähligen Gefahren bevölkertes Niemandsland. So müssen die Freunde auf der Suche nach der Wahrheit abermals und überleben kämpfen.

 

© 2015 Twentieth Century Fox
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Inhaltstechnisch knüpft das Sequel zwar unmittelbar an den Vorgänger an, jedoch geht der weitere Handlungsverlauf in eine gänzlich andere Richtung. Dies führt auch dazu, dass die Reihe einen Genre-Wechsel vollzieht. Wo Teil 1 mit einem gemächlichen Spannungsaufbau und der Einführung der Charaktere punktet, hetzt „Maze Runner 2“ seinen Zuschauer von Beginn an von einem Action-Moment zum nächsten. Und beweist einmal mehr, dass das gerne eingesetzte höher, schneller, härter Fortsetzungsrezept nicht immer das Richtige ist. Denn der Film verliert sich hierbei ein ums andere Mal in seinen Bombast aus Ballereien und ständigen Verfolgungsjagden, was wie so oft über die staatliche Laufzeit von 132 Minuten zu einer gewissen Ermüdung führt. Zumal die Macher um Regisseur Wes Ball – der bereits bei Teil 1 das Zepter in der Hand hielt – auf dem aktuell anhaltenden Zombie-Zug aufspringen und so die Fortsetzung streckenweise arg an die Resident Evil-Abenteuer erinnert. Natürlich wird sich der eine oder andere Genre-Fan über diesen deutlich actionreicheren und gewaltvolleren Stilwechsel freuen. Aber der damit verbundene Spannungsverlust ist einfach nicht von der Hand zu weisen. Letzten Endes ist der Film, als Mittelteil einer Trilogie inhaltlich wohl erst nach Sichtung des finalen dritten Akts zu beurteilen.

 

© 2015 Twentieth Century Fox
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Angenehm fällt bei dem Endzeit-Szenario erneut die düsterere Atmosphäre und reifere Erzählweise auf, die schlichtweg erwachsener als bei anderen Jugendbuchverfilmungen wirkt. Hier macht sich das deutlich aufgestockte Budget von 61 Millionen $ bemerkbar, denn Teil 2 serviert dem Publikum eine größere, imposantere postapocalytische Welt mit fantastischen Settings. Auch die Actionszenen sind handwerklich erstklassig  inszeniert und bieten tolle Genre-Kost. Die infizierten Zombies sind dabei aber leider aus dem CGI-Giftschrank, was diese eben zu steril daherkommen lässt. Nichtsdestotrotz kann man die niedrige FSK 12 Freigabe nur schwer bis gar nicht nachvollziehen, den die Zombieähnlichen Monster und zahlreichen Shoot Outs weisen einige Härten auf, was sicherlich den einen oder anderen jungen Zuschauer verschrecken dürfte.

Die Besetzung um die bekannten Gesichter des Vorgängers überzeugt abermals. So gefallen auch diesmal besonders Thomas-Brodie-Sangster aus darstellerischer Sicht und Dylan O’Brian mit seiner physischen Präsenz in ihren Rollen. Zumal der Cast mit starken Zugängen wie Aidan Gillen (Kleinfinger aus „Game of Thrones“) als durchtriebener Fiesling und Giancarlo Esposito („Breaking Bad“) als undurchsichtiger Jorge erweitert wurde.

 

Maze Runner 2 - Bewertung
 

Hier geht es zur Kritik des ersten Teils „Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“

 

DVD-Cover & Bilder © und Eigentum von 20th Century Fox Home Entertainment.

 

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