KRITIK – KRAMPUS

 

© Universal Pictures
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Autor: Florian Wurfbaum

Meine Erwartungshaltung bezüglich dem Grusler mit folkloristischen Schurken war im Vorfeld durchaus hoch. Der Grund hierfür ist Regisseur Michael Dougherty, der mit seinem 2007 erschienenen Spielfilmdebüt „Trick ‚r Treat“ sowohl einen hervorragenden Episoden-Horrorfilm, als auch einen der besten Genre-Beiträge zum Halloween Fest abgeliefert hat. Kaum ein anderer Streifen behandelt das Halloween-Thema gelungener und besticht mit seiner märchenhaft schaurigen und zugleich sarkastischen Inszenierung. Und so habe ich letztendlich mit Dougherty’s zweiter Regiearbeit „Krampus“ nun ähnliche Qualitäten, wie bei seinem leider unterbewerteten Erstling, erwartet.

Zum Filminhalt: Für Max (Emjay Anthony) ist Weihnachten mit der Familie  kein Spaß, denn von Harmonie und Freude ist bei seiner Familie und eingeladenen Verwandschaft nur wenig zu spüren. Wutentbrannt verliert er den  Glauben an das himmlische Fest und wendet sich von Weihnachten ab. Doch Max ahnt nicht welche Katastrophe er dadurch auslöst, denn seine Handlung weckt den Zorn des Krampus. Und so bricht die Hölle los! Es werden beliebte Figuren und Symbole der Weihnachtszeit als Monster zum Leben erweckt, was schaurige Konsequenzen für Max und seine Familie bedeutet. Statt um Geschenke und Gezänk geht es für sie plötzlich ums pure Überleben – und das kann ihnen nur gelingen, wenn sie gegen Krampus zusammenhalten.

 

© Universal Pictures
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Nach Halloween widmet sich Drehbuchautor und Regisseur Michael Dougherty also diesmal dem Weihnachtsfest. Hierbei rückt der amerikanische Filmemacher interessanterweise die alpenländische Schreckgestalt Krampus in den Mittelpunkt. Dies ist durchaus ein kluger  Schachzug, denn zu der schaurigen Winterkreatur gibt es bislang nur wenige filmische Beiträge, so dass die Geschichte der 15 Millionen $ Produktion doch recht unverbraucht daherkommt. „Krampus“ erweist sich letzten Endes als fiese Horror-Komödie, die in ihren stärksten Momenten an den Achtziger Klassiker „Gremlins – Kleine Monster“ von Joe Dante erinnert. Zu Beginn offenbart sich der Film als zynische Weihnachtskomödie mit beißendem Dialogwitz, was für einige gelungene Lacher sorgt. Mit Einführung des Anti-Weihnachtsmann zieht Dougherty im weiteren Verlauf dann merklich die Spannungsschraube an, ohne dabei aber den humorvollen Unterton außer Acht zu lassen, was das gruslige Treiben auflockert. Leider wird dies streckenweise zu sehr übertrieben, so dass der flapsige Unterton etwas zu Lasten der Stimmung geht und der Film ein wenig unentschlossen zwischen Komödie und Horror schwankt.

 

© Universal Pictures
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Bei der Jagd nach den ungläubigen Familienmitgliedern wird der gehörnte Finsterling von einer Vielzahl an monströsen Spielzeugen und boshaften Elfen unterstützt. Diese kleinen mörderischen Helfer mit ihren schrillen Auftritten sind neben dem Sarkasmus hauptverantwortlich, dass das Geschehen eben oftmals an Gizmo´s böse Brüder  erinnert. Hier beeindruckt der Einfallsreichtum der Effekt-Künstler von WETA („Herr der Ringe“- und „Der Hobbit“-Trilogien), die dem „Krampus“ mit den Lebkuchenmännern, Clownspuppen und Killer-Teddy-Bären eine famos präsentierte Gehilfs-Armee zur Seite stellen, deren Angriffswellen für schauerlichen Spaß sorgt. Der kettenschwingende Befehlshaber wird dagegen erst im Finale vollends entblößt. Dies ist zwar aus Sicht des Spannungsbogen ein guter Kniff. Jedoch erweist sich die Hollywood Version von Knecht Ruprecht dann trotzdem als optische Enttäuschung, die das entsetzliche Vergnügen etwas trübt. Und auch das zweideutige Ende könnte den einen oder anderen Genre-Anhänger enttäuschen, da dieses einfach nicht konsequent genug scheint.

Aus technischer Sicht überzeugt der Ritt in Krampus-Horrorschlitten trotz des überschaubaren Budget restlos. Sowohl die Settings, als auch die Special-Effects wissen zu gefallen. Die Effekte sind hierbei erfreulicherweise überwiegend handgemacht und verleihen dem märchenhaften Monsterfilm, gemeinsam mit der überaus stimmungsvollen Atmosphäre, einen herrlich retrohaften 80er Jahre Charme. Auch die großteils unbekannte Besetzung neben Toni Collette weis durch die Bank weg zu überzeugen. Zumal sich die Kinderdarsteller überraschenderweise nicht als nervige Balge entpuppen, sondern sich in ihren Rollen gut in das zynische Treiben einfügen.
 

Krampus - Bewertung

 

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