KRITIK: BAD BOYS FOR LIFE

© Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
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Autoren: Kevin Zindler und Florian Wurfbaum

Zum Inhalt: Draufgänger Mike Lowrey (Will Smith) und sein Partner Marcus Burnett (Martin Lawrence) stehen immer noch im Dienst der Polizei und treiben Captain Howard (Joe Pantoliano) nach wie vor mit Missionen zur Weißglut, die in Destruktionsorgien enden. Während Einzelgänger Mike immer noch mit seinem Job (und seinem flotten Schlitten) verheiratet ist, wird Familienmensch Marcus zunehmend klar, dass er seine zweite Lebenshälfte lieber im Kreise seiner Liebsten verbringen will – anstatt sich Hals über Kopf von einer waghalsigen Mission in die nächste zu stürzen. Nachdem Mike eines Tages allerdings Ziel eines Attentats wird, überschlagen sich die Ereignisse, sodass den beiden nichts anderes übrig bleibt, als Jagd auf dessen Angreifer (Jacob Scipio) zu machen, der ein dunkles Geheimnis birgt und alles in seiner Macht stehende tut, um die Befehle seiner Mutter (Kate del Castillo) erfolgreich auszuführen. Und die will vor allem eines: den Tod von Mike Lowrey.

 

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Die Jerry Bruckheimer und Don Simpson Produktion BAD BOYS aus dem Jahre 1995 bedeutete nicht nur für den damaligen Videoclip-Regisseur Michael Bay den Startschuss für eine große Hollywood-Karriere, sondern sorgte auch für den endgültigen Durchbruch von Will Smith und Martin Lawrence. Aufgrund des Erfolges folgte 2003 ein Sequel, dass die Umsatzzahlen des Originals nochmal deutlich steigern konnte und somit den Kult um die beiden coolen Miami-Cops weiter ausbaute. Aus diesem Grund stand auch ziemlich schnell eine weitere Fortsetzung im Raum. Jedoch kam es in den Folgejahren aus unterschiedlichen Gründen immer wieder zu Verschiebungen, so dass bei den Fans langsam aber sicher der Glaube an einen dritten BAD BOYS-Film schwand.

Doch im Herbst 2018 ging es dann plötzlich ganz schnell. So wurde im Oktober des Jahres mit BAD BOYS FOR LIFE der dritte Teil offiziell von Sony Pictures angekündigt und im Januar 2019 starteten die Dreharbeiten. Als Regisseure wurden die belgischen Newcomer Adil El Arbi und Bilall Fallah (BLACK, PATSER) verpflichtet. Neben dem Franchise-Dream-Team Will Smith und Martin Lawrence wurden für die Nebenrollen Vanessa Hudgens (HIGH SCHOOL MUSICAL), Jacob Scipio (WE DIE YOUNG) und Alexander Ludwig (VIKINGS) besetzt. Zur Freude der Fans holten die Macher zudem Joe Pantoliano (MATRIX, MEMENTO) als Captain Howard zurück, so dass eigentlich alle Zutaten für eine mehr als ordentliche Fortsetzung gegeben waren.

 

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Und eines vorab: Es ist eine würdige Fortsetzung, vielleicht sogar der beste Teil des gesamten Franchise. Die Chemie zwischen Will Smith und dem mittlerweile gefühlt 20 kg schwerer gewordenen Martin Lawrence funktioniert auf Knopfdruck. Beide bekommen ungefähr die gleiche Screentime, wobei der Fokus dieses Mal mehr auf Smiths Charakter gelegt wird, welcher zudem die spektakulären Actionszenen für sich verbuchen kann, was sicher seiner körperlichen Fitness gegenüber der von Lawrence geschuldet ist. Flotte Sprüche, die überwiegend ins „Schwarze“ treffen, gut getimte Actionszenen und auch die eine oder andere dramatische – sprich – ernstere Szene geben sich die Klinke in die Hand. Insgesamt wird dem Zuschauer hier ein hervorragend stimmiger Actionfilm-Cocktail serviert.

Ein großer Vorteil ist, dass die Action relativ realistisch daher kommt, was vor allem gegenüber dem überbordenden und überfrachteten zweiten Teil sehr angenehm ist. Zum Ende hin mit etwas zu viel CGI-Einsatz, fühlt sich das herrlich unterhaltsame Szenario wunderbar „oldschool“ an. Hervorzuheben ist das Team, welches jetzt Teil des ehemaligen Duos ist und für so manchen Schenkelklopfer und gute Momente sorgt – vor allem VIKINGS-Star Alexander Ludwig (der „Pazifist“ in der Truppe) und Rückkehrer Joe Pantoliano, der als Captain die gute und „gestresste“ Seele des Teams ist. Ja, wer jetzt an die „Fast“ Reihe denkt, hat nicht Unrecht mit der Vermutung. Das alles kommt einem schon ziemlich bekannt vor. So manches Mal möchte man „Familie“ rufen. Gut kopiert ist halt manchmal besser als schlecht neu erfunden.

 

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Neben der ansprechenden (Rache) – Story punkten der wuchtige Soundtrack, die vielen Verweise zu den Vorgänger-Filmen und die selbstironische Art der Inszenierung. Einzig die Laufzeit hätte um ein paar Minuten gestrafft werden dürfen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Viele Fans zweifelten – nicht nur, weil besonders Smith zuletzt (ALADDIN mal ausgenommen) kein glückliches Händchen bei seiner Filmauswahl bewies und einige Produktionen floppten – aber BAD BOYS FOR LIFE ist ein tolles Sequel und erfolgreich noch dazu. Allein in den Staaten wird der Film die 200 Millionen Dollar Marke anpeilen und auch in Deutschland hat er bereits ein Millionen-Publikum begeistert. Teil 4 ist bereits beschlossene Sache. Von uns aus sehr gern.

 

Bad Boys 3 - Bewertung

Kinoplakat & Bilder © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH.