KRITIK – HIGHLANDER – SPECIAL ZUM 30 JÄHRIGEN JUBILÄUM

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Autor: Kevin Zindler

Zum Inhalt: Schottland 1536: Als der Highlander Connor MacLeod eine eigentlich tödliche Wunde überlebt, wird er aus seinem schottischen Heimatdorf vertrieben. Er trifft auf den Spanier Ramirez, der ebenfalls unsterblich ist und sein Lehrmeister wird. Ramirez unterrichtet MacLeod im Schwertkampf und erklärt ihm, dass Unsterbliche durch die Enthauptung eines anderen ihrer Art dessen Kraft und Wissen in sich aufsaugen können. Der letzte Überlebende wird über die Macht verfügen, den ganzen Planeten zu beherrschen. Im New York der Gegenwart treffen mit MacLeod und dem Barbaren Kurgan die letzten Überlebenden aufeinander. Es kann nur einen geben!

 


„Wir kamen aus der Dämmerung der Zeit und wanderten unerkannt durch die Jahrhunderte. Verborgen vor den Augen der Welt, kämpften und trachteten wir danach, die Zeit der Zusammenkunft zu erreichen. Wenn diejenigen, die dann übrig geblieben sind, den Kampf bis zum letzten Mann austragen werden. Ihr wusstet nicht, dass wir unter euch weilten – bis heute.“

Mit dem von Ramirez alias Sean Connery gesprochenen Prolog beginnt HIGHLANDER – ES KANN NUR EINEN GEBEN, ein heute nahezu schon kultisch verehrter Genre-Mix aus Fantasy, Action und Romanze, der für Sean Connery ein Comeback und für Christopher Lambert den Durchbruch bedeutete.

Mitte der 80er Jahre gab es auf dem Markt eine Übersättigung von Fantasy-Filmen, denn das Publikum lechzte nach Produktionen wie CONAN, DER BARBAR (CONAN THE BARBARIAN, 1982) oder LEGENDE (LEGEND, 1985). Doch HIGHLANDER war durch den visuellen und modernen Stil seiner Zeit weit voraus, erhielt allerdings erst später die verdiente Anerkennung und mauserte sich erst im Laufe der Jahre zum Kultfilm.

 

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Die Vorlage zum Film kam von dem damals völlig unbekannten Gregory Widen, der 1982 Filmstudent an der „UCLA Film School“ war und in dieser Zeit die erste Fassung von HIGHLANDER schrieb. Die nötige Inspiration lieferte ihm eine Reise nach England, wo er im „Tower of London“ eine riesige Rüstungssammlung sah. Er hatte ein Faible für Ritterfilme und zu seinen Lieblingsfilmen zählte zudem Ridley Scotts DIE DUELLISTEN (THE DUELLISTS, 1977), welcher ebenfalls wichtige Impulse zu seiner Idee besteuerte – insbesondere im Bezug auf das Duell zwischen Connor Macleod und Kurgan. Widen zeigte das Drehbuch seinem Lehrer Walters, der äußerst angetan war und ihm daher empfahl, das Skript einem Studio vorzulegen. Der junge Drehbuchautor hatte zwar Zweifel, ob sein Drehbuch dafür qualitativ gut genug war, folgte aber schlussendlich dem Rat von Walters.

Larry Gordon von „Twentieth Century Fox“ war von dem Skript begeistert und überzeugte die Produzenten Peter Davis und William Panzer – die bis heute die Rechte an HIGHLANDER innehaben – zu einer Zusammenarbeit. Davis und Panzer hatten bereits mit „Fox“ Sam Peckinpah´s THE OSTERMAN WEEKEND, 1983 produziert. Widens Drehbuch sollte aber noch einmal überarbeitet werden, weil es nach Meinung der Produzenten zu düster war. Sie beauftragten Peter Bellwood und Larry Ferguson, aus dem originalen Drehbuch etwas episches, Mainstream orientiertes zu entwickeln und insbesondere mehr Humor und Romantik in die Geschichte einfließen zu lassen, ohne dabei Widens Ursprungs-Idee zu sehr zu verändern.

„Die wesentliche Geschichte, die ich schrieb, ist noch da. Die Themen, die Emotionen, einige Charakterisierungen und Dialoge wurden verändert, was zu einem weniger ernsten Film führte, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Kurgan in HIGHLANDER erinnert eher an Freddy Krueger.“
(Gregory Widen)

 

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Bei der Wahl des Regisseurs fiel schnell der Name Russel Mulcahy. Er machte mit stilvollen Musik-Videos – zum Beispiel von Duran Duran – auf sich aufmerksam und Panzer beziehungsweise Davis mochten dessen Debüt-Film RAZORBACK (1984), bei dem sich bereits abzeichnete, welch eine Brillanz und visuelles Gespür Mulcahy besaß.

„Russels Aufnahmen und Stil waren schon immer großartig. In HIGHLANDER bekam er zum ersten Mal die Möglichkeit, von Menschen zu erzählen statt von Rockstars oder einem Schwein (RAZORBACK). (William Panzer)

Das Casting gestaltete sich – bis auf die Besetzung einiger Hauptcharaktere – relativ unkompliziert.
Bei der Überarbeitung des Drehbuchs hatten Ferguson und Bellwood ständig Sean Connery für die Rolle von Ramirez im Hinterkopf, obwohl lange unklar war, ob man den ewigen 007 für den Part begeistern konnte. Es gab zudem auch terminliche Probleme, so dass Connery mit seiner Zusage zögerte. Erst als Mulcahy mit ihm wettete, dass er alle Szenen mit Connerys Beteiligung innerhalb von sieben Tagen abdrehen könnte, sagte der schottische Schauspieler zu. Clancy Brown wurde aufgrund seiner tollen Performance in DIE BRAUT (THE BRIDE, 1985) für die Rolle des Bösewichts Kurgan verpflichtet und Roxanne Hart – die aufgrund des vor Gewalt strotzenden Drehbuchs anfangs zögerte, das Angebot anzunehmen, doch durch Aufklärung der Macher bezüglich der Umsetzung letztlich zustimmte – übernahm die Rolle der Brenda Wyatt und ersetzte die ursprünglich für den Part vorgesehene Brooke Adams, die kurzfristig ausfiel.

Für die Produzenten und den Regisseur war Christopher Lambert die Wunschbesetzung für die Rolle des Connor Macleod, nachdem sie den sehenswerten GREYSTOKE (1984), in dem Lambert den Part von Tarzan spielte, gesehen hatten. Regisseur und Schauspieler verstanden sich auf Anhieb, so dass die Verpflichtung Lamberts die logische Konsequenz war, obwohl sein Akzent Probleme bereitete. Er musste vor den Dreharbeiten beziehungsweise während der Nachsynchronisation mehrere Wochen Sprachunterricht nehmen, um an seiner Aussprache zu arbeiten. Für die Kampfszenen studierte er 15 Wochen lang Choreografien ein, was in seinem Fall besonders wichtig war, weil er an Kurzsichtigkeit leidet und die Gefahr während des Drehs zu groß gewesen wäre, jemanden mit dem Schwert zu verletzen.

 

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Die eigentlichen Dreharbeiten fanden von April bis August 1985 – mit einem Budget von rund 16 Millionen Dollar – überwiegend in Schottland, aber auch in New York und London statt. Die Drehorte wurden monatelang zuvor äußerst gewissenhaft ausgewählt. Besonders das schottische Hochland hatte es dem Team, das überwiegend aus Engländern bestand, angetan, so dass sich jeder auf die Dreharbeiten vor Ort freute.

Der Dreh in Schottland, wie zum Beispiel in Fort William, Glenceo oder der Insel Skye an der schottischen Westküste (Red Cuillin Hügel), stellten sich für Mensch und Equipment aber als recht kräftezehrend und hart heraus, was hauptsächlich am Wetter lag. Schnee und Regen behinderten die Aufnahmen – und das im Sommer. Aber die Stimmung war gut, denn Mulcahy motivierte das Team und beeindruckte mit seinem Enthusiasmus. Er ließ wenig proben sondern arbeitete eher intuitiv und ließ die Schauspieler direkt vor der Kamera proben. Sah er dabei einen besonderen Moment, wurden die Kameraleute angewiesen, zu filmen. Mulcahys Art zu arbeiten, faszinierte das Team, stieß bei den Produzenten aber kurzzeitig auf Zweifel, da er für wenige Szenen oft mehrere Teams und sehr viel Drehzeit verwendete. Doch der talentierte Newcomer besänftigte die Kritiker schnell, als er ihnen die Rohschnitte dieser Szenen zeigte, welche Panzer und Ferguson völlig überzeugten.
Connery und Lambert, die von den Einwohnern als Tarzan und James Bond begrüßt wurden – verstanden sich so gut, dass sie sich auch nach Drehschluss mit ihren Rollennamen ansprachen. Lambert beharrte aufgrund der wunderbaren Zusammenarbeit bei Verhandlungen für die kuriose Fortsetzung darauf, dass Connery ebenfalls verpflichtet wurde, was bekanntlich auch passierte.

Für die Kämpfe wurden die Darsteller von Schwertmeister Bob Anderson trainiert – welcher von Errol Flynn über Darth Vader bis Johnny Depp alias Captain Sparrow allen das Fechten beibrachte – der auch für die Choreografien verantwortlich zeichnete. Als Stunt Koordinator fungierte der sehr erfahrene und bereits 2004 verstorbene Peter Diamond, der zusätzlich die Rolle des Iman Fasil – einer der Gegner MacLeods – übernahm. Bei den Schlachtszenen wurden 800-1000 Statisten eingesetzt, die überwiegend aus dem In/Umland von Fort William stammten. Dies führte zu etlichen Problemen.

„Diese Schotten! Alle waren mit echten Schwertern aus Metall und mit Schutzschildern ausgestattet.(…) Morgens war alles ok, aber Nachmittags, bei vier Grad und Nieselregen, tranken sie beim Catering dermaßen viel, dass sie wirklich aufeinander losgingen. Es fielen verletzungsbedingt eine Menge Leute aus. So ging es die ganze Woche. Morgens war alles ok, nachmittags gab es ein Gemetzel. Ich hörte immer nur Schnitt, Schwester, Doktor! Am Ende dachte ich: Wenigstens sind die bei der Sache.“ (Christopher Lambert)

 

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Da Mulcahy etwas gänzlich Eigenständiges erschaffen wollte, arbeitete das ganze Team recht unorthodox, was besonders die Kameraleute Gerry Fisher und Art Director Allan Cameron, der auch das Design und die Kulissen entwarf, vor immer neue Herausforderungen stellte. Dabei griff man – insbesondere was die Kameraarbeit betrifft – zu wegweisenden und neuen Methoden, die später nicht häufig von anderen Filmemachern aufgegriffen oder kopiert wurden. Die imposanten Kamerafahrten und Übergänge beziehungsweise Wechsel, sogenannte Match Cuts, in die verschiedenen Jahrhunderte, filmte das Team mit enorm hohem Aufwand. Die Anfangssequenz des realen Wrestling-Kampfes wurde mit neun Kameras gedreht. Für die Fahrt über das Stadion kam erstmals die von Garrett Brown entwickelte Sky-Cam zum Einsatz. Brown erfand bereits die Steadi-Cam und hatte diese Technik im Laufe seiner Karriere verfeinert. Die Kamera flog wie ein Hubschrauber an Drähten befestigt in alle Richtungen durch die Luft und wurde von einem Computer gesteuert – eine zu der Zeit bahnbrechende Weltneuheit. Ursprünglich sollte diese Szene bei einem Eishockeyspiel stattfinden, doch die „National Hockey League“ verweigerte jede Hilfe.

Nicht nur in Schottland, auch in New York wurde an vielen Originalschauplätzen gefilmt. Die nötigen Studioaufnahmen, wie Actionszenen oder Special Effects wurden dann jeweils in London nachgedreht. Das Timing bei der Zusammensetzung der jeweiligen Sequenzen musste daher exakt aufeinander abgestimmt werden, da diese eben an unterschiedlichen Orten entstanden. So wurde der finale Endkampf zwischen MacLeod und Kurgan auf dem Silver Cup Studio, teilweise auf dem originalen Dach des imposanten Gebäudes gefilmt, während einzelne Effektszenen wie der Einsturz des großen Neonröhren-Schriftzugs im Londoner Studio umgesetzt wurden.

Panzer und Mulcahy hatten eigentlich ein Finale im Sinn, bei dem eine Achterbahn zerstört wurde, doch die Kosten waren einfach zu hoch, so dass man sich für diese Variante entschied. Das große Loft, in dem Connor lebt, wurde im Studio gebaut, während die nachfolgenden Sequenzen auf der Straße wieder in New York gedreht wurden.

 

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Die spektakulärsten Sets entstanden jedoch in Schottland, nicht zuletzt der Bergfried von Macleod und dessen Frau Heather. Dieser wurde in Glenceo, in der Nähe des Ben Navis, südlich von Fort William, mit einer Höhe von 15 Meter erbaut, um ihn später für die Szene, in der Kurgan den tödlichen Kampf gegen Ramirez bestreitet, zu zerstören. Um die Behausung noch größer erscheinen zu lassen, malten die Designer zusätzliches Gestein einfach auf Glas nach und fügten die Bilder durch visuelle Tricks dem echten Gemäuer hinzu. Eine alte Düngemittelfabrik in Greenwich, London, war der ideale Drehort für die Innenaufnahmen im Bergfried. Die Großaufnahmen, weit über dem Hochland, konnten aufgrund des unebenen und steinigen Bodens nur mit Hilfe eines sogenannten Louma Krans möglich werden, den man beliebig in die Höhe fahren konnte. Das Schloss am Anfang des Films, sowie die Brücke oder der See – Elemente die heute mit CGI Effekten eingefügt werden würden – waren echt. Etliche Vorarbeiten waren dafür nötig: Das Deinstallieren von Antennen, Masten oder Telefondrähten.

Die Schlussszene mit Lambert und Hart, wurde erst einige Monate nach der Beendigung der eigentlichen Dreharbeiten in Wales nachgedreht, während sich der Film bereits in der Post Produktion befand. Bis heute schwärmt Mulcahy von den Dreharbeiten und bezeichnet den Streifen als sein wohl bestes Werk – blickt aber auch mit einem lachenden und weinenden Auge zurück.

„Er hat Action und all das, aber was ich besonders mochte, war die außergewöhnliche und tragische Liebesgeschichte, eine große epische Romanze über die Zeit. Das wirklich traurige daran aber ist, als ich HIGHLANDER machte, war ich nicht Mitglied der „Direktors Guild“. Ich bekomme kein Geld. Es ist einer der erfolgreichsten Filme, den ich je gemacht habe und ich sehe nichts davon“. (Russel Mulcahy)

 

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Die musikalische Untermalung war ein wichtiger Aspekt von HIGHLANDER und sollte die Stimmung des Genre-Mixes unterstreichen. Mit Michael Kamen, der bereits 2003 mit nur 55 Jahren verstarb, konnten die Verantwortlichen einen sehr erfahrenen Komponisten für die Musik gewinnen. Der Coup war allerdings das Mitwirken der populären Band „Queen“, die mit Kamen sehr eng zusammen arbeiteten. Eigentlich sollte die erfolgreiche Rockband, die bereits der bunten Comic-Adaption FLASH GORDON (1980) mit ihren rockigen und markanten Werken ihren Stempel aufgedrückt hatten, nur wenige Titel beisteuern. Doch der Rohschnitt begeisterte die Gruppe so sehr, dass Brian May noch auf der Rückfahrt vom Studio die Grundlage zu der Ballade Who Wants to Live Forever schrieb und so letztendlich eine ganze Reihe von Songs für den Film entstanden. Kamen griff die Themen der „Queen“ Titel auf und führte sie orchestral fort.

Der US-Start des Films war so miserabel, dass er nur kurze Zeit später von Amerikas Leinwänden verschwand. Nicht einmal 6 Millionen Dollar konnte Mulcahys Werk einspielen. Produzent William Panzer war nach eigenen Angaben so niedergeschlagen, dass er sich mit seiner Frau zwei Tage zu Hause einschloss. Doch als HIGHLANDER in Europa startete, wendete sich das Blatt – insbesondere, als er in Frankreich anlief. Auch die deutschen Zuschauer fanden Gefallen an der schottischen Helden-Saga, so dass er mit rund einer Million eingelösten Kinotickets den Sprung in die Top 30 schaffte. HIGHLANDER profitierte in den Folgejahren hauptsächlich von der guten Mundpropaganda und dem Medium Video, mit dem er sich erst später zum Hit und gar zum Kult entwickelte. Auch die Kritiker konnten sich zum Start nicht richtig mit dem von Romantik und Action gespickten, modernen Fantasy-Film anfreunden, doch auch das legte sich später mehrheitlich.

„Ein mit großem Aufwand inszenierter, durchweg unterhaltsamer Fantasy-Film voller Aktion und Tempo. Die Klischees der Handlung werden durch ausgefeilte, nicht ohne Witz dargebotene Kino-Attraktionen, vor allem aber die formalen Mittel des Videoclips überspielt: ausgetüftelte Kamerafahrten, Lichteffekte, effektsichere Musik und vor allem die Montage schaffen einen schillernden filmischen Kosmos, der die Logik des Raum-Zeit-Gefüges reizvoll aufhebt.“
(Lexikon des internationalen Films)

 

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Das Franchise

Nachdem HIGHLANDER (1986) weltweit so positiv aufgenommen wurde und sich zum Kult entwickelte, legte Russel Mulcahy mit HIGHLANDER II – DIE RÜCKKEHR (HIGHLANDER II – THE QUICKENING, 1991) eine kontrovers aufgenommene Fortsetzung nach. Die Story war wirr und wirkte überambitioniert. Die Macher hatten die Intention, die Geschichte neu zu beleben, verzettelten sich aber dabei und heraus kam ein Genre-Mix, der nicht mehr viel vom Original übrig ließ. Die Zukunftshandlung war der Idee geschuldet, dass man in dem Sequel das Mysterium der Herkunft der Unsterblichen unbedingt erklären wollte – manche Mysterien sollte man lieber nicht enthüllen.

Der Jahre später erschienene „Renegade-Cut“ orientierte sich mehr an den Vorstellungen von Russel Mulcahy und hatte einen etwas anderen Ansatz. Obwohl das Sequel nicht ansatzweise an das Original heranreicht, gehört es innerhalb des Franchises noch zu dem „besten“ Ableger der Reihe. HIGHLANDER III – DIE LEGENDE (HIGHLANDER III – THE FINAL DIMENSION, 1994) orientierte sich inhaltlich wieder mehr an dem Erstling, legte die Story jedoch im Grunde nur ideenlos neu auf. Die Fernsehserie (in deren Windschatten sich noch diverse andere Ableger/Serien/Animes durch das HIGHLANDER-Universum bewegten) mit Adrian Paul, der auch Hauptdarsteller des vierten Abenteuers HIGHLANDER – ENDGAME (2000) war – bei dem er gemeinsam mit Christopher Lambert die Schwerter kreuzte – erfreute sich so großer Beliebtheit, dass zwischen 1992-1998 sechs Staffeln produziert wurden. Mit HIGHLANDER – DIE QUELLE DER UNSTERBLICHKEIT (HIGHLANDER – THE SOURCE, 2007) folgte ein weiterer Ableger, der ursprünglich als erster Teil einer neuen Trilogie geplant war. Der laue Streifen erhielt jedoch vernichtende Kritiken und läutete vorerst das Ende des Franchises ein. Gerüchten zufolge ist ein HIGHLANDER-Remake in Planung, in dem Ryan Reynolds in die Rolle des legendären Unsterblichen schlüpfen soll, während Tom Cruise als Ersatz für Sean Connery gehandelt wird.

 

Highlander II – Die Rückkehr (Highlander II – The Quckining)

Highlander Connor MacLeod ist nicht seiner Bestimmung gefolgt und auf seinen Heimatplaneten Zeist zurückgekehrt. Stattdessen hat er einen künstlichen Schutzpanzer um die Erde erbaut, der die Menschheit vor den tödlichen Strahlen der Sonne schützt, denn die natürliche Ozonschicht ist durch Umwelteinflüsse zerstört. Im Jahr 2024 macht Louise Marcus eine folgenschwere Entdeckung: Die Ozonschicht hat sich inzwischen regeneriert. Blake, der Chef der Schutzschild-Betreiberfirma, hält diese Erkenntnis aber geheim, um die Menschheit weiter unter seiner Kontrolle zu halten. Mit Hilfe seines alten Freundes Juan Sanchez Villa-Lobos Ramirez will MacLeod Blake das Handwerk legen. Doch da taucht Katana auf, der Erzfeind des Highlanders, und fordert ihn zum letzten, entscheidenden Kampf…

Regie: Russel Mulcahy

Darsteller: Christopher Lambert, Sean Connery, Michael Ironside, Virginia Madsen

 


Highlander III – Die Legende ( Highlander III – The Final Dimension)

Connor MacLeod hat als letzter der Unsterblichen seinen Frieden gefunden. Da wird sein brutaler Rivale Kane, der jahrhundertelang verschüttet war, bei Ausgrabungen befreit. Der mit der Macht der Illusion im Bunde stehende Killer sinnt auf blutige Rache. Am Ende kann es nur einen geben…

Regie: Andrew Morahan

Darsteller: Christopher Lambert, Mario Van Peebles, Deborah Kara Unger

 


Highlander – Endgame

Die beiden unsterblichen Clan-Brüder Duncan (Adrian Paul) und Connor MacLeod (Christopher Lambert) verbünden sich im Kampf gegen den übermächtigen Jacob Kell, einen Feind aus Connors Vergangenheit in Schottland. Doch Kell hat eine ganze Gruppe Unsterblicher um sich geschart, darunter Duncans rachsüchtige Ex-Frau. Das ultimative Duell ist unausweichlich…

Regie: Douglas Aarniokoski

Darsteller: Adrian Paul, Bruce Payne, Christopher Lambert

 


Highlander – Die Quelle der Unsterblichkeit (Highlander – The Source)

In einer zerrütteten und verkommenen Welt der nahen Zukunft begibt sich der Highlander Duncan MacLeod mit einer Gruppe befreundeter Unsterblicher auf die gefährliche Suche nach dem „heiligen Gral“ ihrer Art; der „Quelle der Unsterblichkeit“. Um Erlösung zu erlangen, müssen sie sich einem unausweichlichen Todeskampf mit dem übernatürlichen Wächter der Quelle stellen…

Regie: Brett Leonard

Darsteller: Adrian Paul, Thekla Reuten, Peter Wingfield

 


Highlander – Die Serie (Highlander – The Series)

Der Highlander Duncan MacLeod (Adrian Paul) ist mit seiner sterblichen Liebe Tessa sesshaft geworden, doch immer wieder kreuzen andere Unsterbliche -Freunde wie Feinde- seinen Weg. Schließlich wird Tessa ermordet und Duncan entdeckt die Geheimorganisation der Beobachter, die seit tausenden Jahren Chroniken über die Unsterblichen führen. Bis zu jenem Tag, an dem sich die Letzten gegenüber stehen. Denn am Ende kann es nur einen geben…

Darsteller: Adrian Paul, Peter Wingfield, Stan Kirsch

 

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Der Hauptdarsteller: Christopher_Lambert

Der gebürtige New-Yorker mit amerikanischem und französischem Pass konnte mit GREYSTOKE (1984) erstmals ein größeres Publikum auf sich aufmerksam machen. Es folgte Luc Bessons SUBWAY (1985), für den er mit dem Cesar ausgezeichnet wurde. Mit der Rolle des Unsterblichen Connor MacLeod, konnte Lambert den endgültigen Durchbruch erzielen. Trotz diverser Fortsetzungen, ließ er sich nicht auf ein Rollen-Klischee festlegen und spielte sich durch diverse Genres. Mit KNIGHT MOVES (1992), FORTRESS – DIE FESTUNG (FORTRESS, 1992) und der Videospiel-Verfilmung MORTAL KOMBAT (1995) konnte er weitere Erfolge feiern. Seit Mitte der 90er Jahre bevorzugt er überwiegend einheimische Produktionen wie JANIS ET JOHN, 2004 oder ist in B-Produktionen wie METAMORPHOSIS (2006) zu sehen. Mit GHOST RIDER – SPIRIT OF VENGEANCE (2011) konnte man ihn – in einer kleinen Nebenrolle – nach längerer deutscher Leinwand – Abstinenz, endlich wieder vom Kinosessel aus bewundern. Seit 2007 ist er mit der Schauspielerin Sophie Marceau – die mit LA BOUM (1980) zum Superstar aufstieg – liiert und heiratete sie 2012.

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Der Regisseur: Russel Mulcahy

Der australische Filmemacher begann seine Filmkarriere als Videoclipregisseur – unter anderem von Duran Duran, Elton John und Bonnie Tyler. Nach seinem Regiedebüt RAZORBACK (1984), einem Horrorthriller über ein überdimensioniertes Wildschwein, konnte er mit HIGHLANDER (1986) seinen internationalen Durchbruch feiern. Der kreative Stil des Regisseurs ließ die Studios aufhorchen. Doch weder die Fortsetzung seines großen Erfolges HIGHLANDER II – DIE RÜCKKEHR (HIGHLANDER II – THE QUICKENING, 1991) noch der Thriller RICOCHETDER AUFPRALL (RICOCHET, 1991), oder die teure Comic-Verfilmung SHADOW UND DER FLUCH DES KHAN (THE SHADOW, 1994) konnten an seinen anfänglichen Erfolg heranreichen. Die folgenden Filme von Russell Mulcahy endeten oft als Videopremiere, wie RESURRECTION – DIE AUFERSTEHUNG (RESURRECTION, 1999), eine erneute Zusammenarbeit mit Christopher Lambert, so dass er sich wieder der Inszenierung von Musikvideos zuwandte. Der 2007 gedrehte RESIDENT EVIL – EXTINCTION bescherte Mulcahy jedoch nach langer Zeit wieder einen Kinohit, der weltweit fast 150 Millionen $ in die Kassen spülte. Seit 2011 ist er einer der Produzenten der Serie TEEN-WOLF.

 

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Fazit: HIGHLANDER hat auch 30 Jahre nach seinem Erscheinen nichts von den Attributen verloren, die ihn bereits damals auszeichneten. Er ist magisch, romantisch, unterhaltsam und vor allem visuell beindruckend, so dass Mulcahys Werk – trotz seiner klaren Zugehörigkeit zum 80er-Jahre Kino – absolut zeitlos und deswegen auch bei verschiedenen Generationen so beliebt ist.

Falls jemandem damals eher die Actionkomponente lag, wird er eventuell heute von der wunderbaren Liebesgeschichte gefesselt, oder von MacLeods Zerrissenheit, seinem Schicksal, jeden den er liebt, zu verlieren. Neben der wundervollen Geschichte trugen viele Faktoren der frischen – bis dato nicht da gewesenen Mischung – zum Erfolg des Films bei: Die abwechslungsreichen und beeindruckenden Drehorte, Kulissen und Landschaftsaufnahmen, die rasanten Schnitte bei den Actionszenen, die handgemachten Effekte oder die kreativen Kamerafahrten und Übergänge zwischen den verschiedenen Zeit-Ebenen. Als weiteres großes Plus zählt die herausragende Besetzung, welche mit Lambert den perfekten Hauptdarsteller bietet und dem man mit Sean Connery einen charismatischen Lehrmeister zur Seite stellte. Zusätzlich spielt Clancy Brown wohl einen der besten und fiesesten Bad Guys der Filmgeschichte. Die atmosphärische Stimmung wird zusätzlich durch den fantastischen Soundtrack untermalt.

In der Retrospektive werden viele Filme der 80er-Jahre etwas verklärt zum Kultfilm gepusht – doch kaum einer verdient diesen Stempel so sehr wie der teils wegweisende HIGHLANDER. Im Vergleich zu den bestenfalls durchschnittlichen Fortsetzungen, hätte es aber besser nur EINEN geben sollen.

 

Quellen

http://www.joblo.com/horror-movies/news/dissecting

the-director-russell-mulcahy

http://www.highlanderheart.com/feature_-_russell_mu

lcahy_interview.html

Making of – Highlander – Special Edition, Kinowelt

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