KRITIK: WOLF WARRIOR 2

© Guang Hua Media
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Autor: Kevin Zindler

Mit WOLF WARRIOR ist Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Jing Wu vor 2 Jahren ein echter Hit an den chinesischen Kinokassen gelungen. Der Actionkracher – in dem auch der europäische Martial-Arts-Star Scott Adkins als Bösewicht mit von der Partie war – spielte über 80 Millionen Dollar ein. WOLF WARRIOR bot 90 Minuten lang überwiegend  passable Action und stand vergleichbaren Hollywood-Produktionen in nichts nach. Allerdings verlor sich der Streifen in nicht enden wollendem Pathos und Patriotismus, so dass selbst Hardcore Allesgucker und Fans, die eigentlich über die reaktionären Propaganda Botschaften derartiger Filme hinwegsehen können (hauptsache es knallt ordentlich), so ihre Probleme hatten. Sicher, die Amis waren diesbezüglich niemals Vorbilder – insbesondere in Zeiten des „Kalten Krieges“ (ROCKY IV, RAMBO 2, INVASION USA, DIE ROTE FLUT etc.), doch konnten sie es für unsere Sehgewohnheiten in der Regel besser – sprich unterhaltsamer verpacken. Ein Manko, welches – so viel sei vorab verraten – in der Fortsetzung größtenteils korrigiert wurde. Es wird zwar weiterhin im Namen des Volkes stumpf herumgeballert, jedoch auf eine „erträglichere“ Art und Weise.

 

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Zum Inhalt: Der Frieden hält nicht lange. Der ehemalige Elitesoldat Leng Feng (Jing Wu) wurde aus Chinas tödlichster Spezialeinheit, den Wolf Warriors, geworfen. An der Küste Afrikas baut sich der Ausgestoßene ein neues, ruhiges Leben auf. Als jedoch eine Rebellenarmee beginnt, Zivilisten in der Nähe zu terrorisieren, bricht ein Bürgerkrieg aus. Zu allem Übel mischt sich auch eine internationale Söldnertruppe in den Konflikt ein. Der einstige Wolf Warrior greift zur Waffe, um die Unschuldigen zu schützen und die Söldner und ihren Anführer (Frank Grillo) aufzuhalten. Was dann folgt, ist ein brachialer Sturm aus Fäusten, Gewehren und Panzern.

Martial-Artist Jing Wu hat es sich nicht nehmen lassen (erneut in Personalunion: Drehbuch, Regie, Hauptdarsteller) – einen über zweieinhalb stündigen Nachfolger seines Actionhits zu drehen, welcher nun auch limitiert (im O-Ton mit deutschen Untertiteln) in die hiesigen Kinos kommt. WOLF WARRIOR 2 dient als publikumswirksamer Auftakt der chinesischen Filmreihe „Guang Hua Movies“, mit der chinesischen Filminhalten eine regelmäßige Plattform in Deutschland geboten wird. Organisator ist die „Guang Hua Kultur- und Mediengruppe“, die sonst als Verleger der chinesischsprachigen Zeitung „Nouvelles d’Europe“ auftritt.

 

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WOLF WARRIOR 2 ist nicht nur erfolgreicher als sein Vorgänger, sondern mit einem sagenhaften Einspiel von bisher 850 Millionen Dollar und über 100 Millionen Kinobesucher der erfolgreichste chinesische Film aller Zeiten. Der Film-Markt boomt im Land der Pandas und wird auch für amerikanische Studios immer interessanter.

Actionfans denen der (teils nervige) patriotische Background nichts ausmacht, wird hier das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der Film ist eine einzige Material-Schlacht, die sich gewaschen hat. Spektakuläre Schießereien, Verfolgungsjagden und Kämpfe werden hier im Minutentakt zelebriert. Einige Action-Sequenzen dauern bis zu 15 Minuten an und der Bodycount ist ziemlich hoch. Jing Wu liefert als Action-Hero eine fast einsame Performance ab und macht dabei sowohl vor als auch hinter der Kamera eine großartige Figur. Die spektakulären Stunts können ebenso überzeugen wie die Ausstattung der 30 Millionen Dollar Produktion. Die Nebenfiguren kommen leider etwas zu kurz, doch tut sich vor allem Celina Jade positiv hervor. Auf Seiten der Bad Guys ist mit Frank Grillo ein hierzulande bekanntes Gesicht an Bord, doch leider bekommt er – zumindest bis zum Finale – viel zu wenig zu tun. Negativ fällt die lange Laufzeit ins Gewicht. Bei all der wunderbaren Action, ermüdet das ständige Geballere nach einiger Zeit. Zudem ist der Anfang recht lang gezogen. 25 Minuten weniger hätten dem Film definitiv nicht geschadet. Ein Ärgernis sind die Effekte und der Gebrauch einiger Stock-Footage Aufnahmen. Die CGI sieht insbesondere bei Explosionen recht dürftig aus  und wirkt stellenweise unfertig. Dennoch muss man attestieren, dass für dieses Budget in Hollywood nicht mal mehr eine Komödie entsteht. Chapeau! Teil 3 wird bereits angekündigt (was für eine Überraschung) und wir sind jetzt schon ziemlich heiß auf das Teil!

 

Wolf Warrior 2 - Bewertung

Limitierter Kinostart ab 14.09.2017 mit begrenzten Vorstellungen.

Die deutschen Start-Termine zu WOLF WARRIOR 2 findet ihr hier: http://www.oushi.de/de/filmreihe/filmreihe/wolf-warrior-2