Autor: Tom Burgas
Mister Motherfucker himself und Deadpool in einer Actionbuddykomödie? Verkauft sich doch wie von allein! Jedoch brauchte es schon 6 Jahre bis es soweit kam. Das Drehbuch stand nämlich auf der bekannten Blacklist. Jene Liste welche die besten bisher nicht verwirklichten Drehbücher beinhaltet. Wobei ich da immer meine Zweifel habe, denn irgendwie kommt immer nur Rotz dabei herum oder etwas was jetzt nun keine Bäume ausreißt.
Der Trailer kam dann auf einmal um die Ecke und hatte genannte Herren an Bord und sah doch nach einer ziemlich sicheren Nummer aus. Millennium Films gab dem ganzen 30 Mio. US-$ Budget, was jetzt nicht riesig viel ist, aber gerade in Europa kann man damit schon einiges bewegen. Jeff Wudlow sollte eigentlich Regie führen (soll nun 2018 „Masters of the Universe“ machen), gab aber den Weg frei für Patrick Hughes, der vorher die „Expendables“ ins dritte Rennen schickte. Ich persönlich hatte im Vorfeld den Fehler gemacht, dass ich was größeres erwartete, gerade da der Trailer sehr gut geschnitten war.
Die Story ist nur Mittel zum Zweck, Sam Jackson weiß als Auftragskiller etwas, was er vor Gericht aussagen muss, damit seine Frau frei kommt und Dead…äähh Ryan Reynolds muss ihn beschützen. Damit etwas Pfiff in die Sache kommt, kennen sich die Beiden bereits von früher und hassen sich aus vielerlei Gründen. Um die Regeln des Genres einzuhalten unterscheiden sie sich natürlich auch noch wie…wie…naja sie unterscheiden sich halt. Jackson ist einfach ein ohne-überlegen-Haudrauftyp und sein Konterpart plant eher alles penibel.
Vom ersten Moment an hagelt es dann Actionszenen und wildes Rumgeplapper und das ganze 2 Stunden lang. Leider fällt einem schon recht früh auf, dass „Killer´s Bodyguard“ zwar durchaus sympatisch ist, aber die ganz großen Lacher wollen sich nicht einstellen. Alles wirkt schnell mit angezogener Handbremse inszeniert. Im Nachhinein weiß ich auch warum. Nur ein paar Wochen vor Drehstart war der Film noch ein Actiondrama, so dass ursprünglich keine Comedyelemente angedacht waren. Leider ist es dann auch dieser Part der einfach nie so richtig passen will, denn er wirkt nunmal nicht wirklich innovativ und zudem auch schnell zusammengeschustert.
Anders sieht bei der Action aus, die überraschend hart daherkommt. Für die Blutpäckchen gab es wohl Mengenrabatt, denn die explodieren an allen Ecken und Enden, was die Genre-Fans dann auch überaus freuen dürfte. Zwar passt nicht jede Actionszene, aber insgesamt ist das schon recht ordentlich und probiert abwechslungsreich zu sein. Hier und da sieht man recht offensichtlich das Samuel L. Jackson gedoubelt wird, trotzdem macht er für sein Alter immernoch eine wahnsinnig gute Figur.
Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern ist passabel, nicht mehr und nicht weniger. Was jedoch gar nicht passt ist Salma Hayek. Zugegeben, optisch steckt Sie immernoch die meisten Damen in die Tasche, aber ihre Rolle ist dermaßen pseudocool und wirft wie Sam Jackson ein nerviges Motherfucker nach dem anderen in die Runde, dass es regelrecht wehtut und zum Fremdschämen anmutet. Ein anderer großer Name wird beim Marketing sträflich vernachlässigt. Denn der große Gary Oldman spielt hier den Bösewicht. Unter einer Narbenmaske und völlig unterfordert aber hey, es ist verdammt nochmal Gary Oldman.
Seit dem 31. August 2017 nur im Kino!
Kinoplakat & Bilder © Twentieth Century Fox.