KRITIK – MAX STEEL

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Autor: Tom Burgas

Wie fängt man bitte eine Kritik über einen Superheldenfilm an? Das Thema ist so omnipresent dass alles gesagt zu sein scheint. So jedenfalls die allgemeine Meinung, ich finde jedoch dass wir seit einem guten Jahrzehnt fast nur stagnieren. Klar gibt es gefühlt tausende Filme doch unterscheiden sich diese kaum voneinander. Das meiste kommt von Marvel und DC und sind wir mal ehrlich, so viel Spaß das Marvel-Universe macht, es ist doch immer die gleiche Art Spaß und DC? Jaaa DC probiert da irgendwas, aber so richtig ist ist das nichts, auch wenn ich deren Filme niemals so verteufel wie andere es tun. Erst seit gefühlt einem Jahr fühl ich da minimale Bewegung, ,,Deadpool“ fing mit kleinen Schritten an (war im Grunde aber immernoch der gleich Brei nur mit Blut und Anarchohumor) und ,,Logan“ hat jetzt gezeigt dass man auch gerne höheren Anspruch in die Thematik legen kann. Nicht das Christopher Nolan uns dass nicht schon vor 10 Jahren gezeigt hat. Wie ich jetzt zu Max Steel komme? Nunja dieser muss sich schon von hause aus anders ausrichten, denn er hat kein Megamonsterbudget und keine Lizenz die Millionen Anhänger hat.

Ohne ihn gesehen zu haben hatte mich das erstmal positiv gestimmt, denn somit erhoffte ich mir etwas was sich eben etwas abhebt, denn durch das geringe finanzielle Risiko wäre das möglich. Regisseur von dem Ganzen ist Stewart Hendler, der jetzt nie was besonders bekanntes auf die Beine stellte….jedoch mit Whisper und Schön bis in den Tod immerhin optisch vorweisen kann, dass seine Filme meist teurer aussehen als sie waren. Fan bin ich allerdings von seinem Halo: Foward Unto Dawn. Der bisher besten Filmauskopplung was das Spielefranchise angeht.

 

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Der Film kommt allerdings nicht von ungefähr. ,,Max Steel“ existiert seit 2000 als Animationsserie die mir allerdings völlig unbekannt war. Man probierte auch schon vor wenigen Jahren den Pilotfilm einer Serie in Auftrag zu geben zusammen mit Mattel dem großen Spielzeughersteller. Taylor Lautner war hierfür lange im Gespräch. Also hatte Ding schon seinen Backround bevor sie sich dazu entschlossen einen Kinofilm daraus zu zaubern.

Man muss dazu sagen dass einem gleich am Anfang der Gedanke nicht los wird, dass man hier den Pilot einer Serie vor Augen hat, wir haben hier den männlichen Teenager mit seinen Klischeeproblemen der sich in einer neuen Stadt zurechtfinden muss, die natürlich ein Abziehbild der perfekten Kleinstadt ist. Optisch sieht das ganze nach einer teuren Folge Smallville aus. Was im Grunde ja nicht verkehrt ist aber leider schon nach wenigen Minuten anödet, da man eben wirklich alles schon gesehen hat und das nicht erst 1-3 mal. Nach ca 20 Minuten kommt dann etwas Schwung in die Sache, genau in dem Augenblick in dem man sich ärgert, dass man manche Filme zuende gucken muss. Hier kommt Steel ins Spiel, ein kleiner fliegender Roboter der sehr an ,,Portal“ erinnert und ich möchte sagen frech geklaut ist, nunja aber wie irgendwie alles in dem Film. Aber dieser kleine Metalhaufen ist tatsächlich lustig und unterhaltsam und rettet den Film. Wie sich rausstellt ist das nen ausserirdisches Vieh und wenn er sich mit Max zusammentut gibt es mit ein wenig Budenzauber auch noch nen schicken Kampfanzug, somit kann man ein wenig Iron-Man auch abhacken, wunderbar. So zynisch ich jedoch bin, ,,Max Steel“ bleibt qualitativ ab dem Moment immer in einem gesunden Mittelmaß solange man seine Erwartungen anpasst.

 

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Als Verkaufargument haben wir auch zwei Stars an Bord. Maria Bello darf als sorgende Mutter unterfordert ihren Scheck einlösen ohne aufregende Szenen zu haben, trotzdem macht es einfach Spaß ein bekanntes Gesicht zu sehen. Andy Garcia, tja was soll man da sagen? Also wenn man ihn an Bord ist ist es wohl kaum schwer zu erraten wohin die Reise mit seiner Figur geht. So richtig vom Leder ziehen darf er allerdings nicht. Hauptdarsteller Ben Winchell ist eine typische Teenyseriennase, tut nicht weh aber bleibt auch null in Erinnerung, hätte somit auch hier schlimmer kommen können.

Das zeichnet eigentlich den ganzen Film aus. Er scheint immer mit angezogener Handbremse zu laufen was wieder den geplanten Serienauftakt in Erinnerung ruft. Alles bleibt ……..nett. Allerdings sind die Zerrisse im Netz meines Erachtens nicht gerechtfertigt. Nett ist eben nicht wie oft angenommen gleich Scheiße, Filme dürfen auch mal mittelmäßig sein und das ist ,,Max Steel“. Die Effekte gehen für das Budget in Ordnung, gerade dadurch dass sie auch immer präsent sind, im Mittelteil gibt es sogar eine gute Szene die ich bei den finanziellen Mitteln nicht erwartet hätte. Leider vergeigt er vieles beim Showdown, da hätte er einiges retten können, geht allerdings einen anderen Weg und verhaut es mit einem 2-Kampf der eher an die Power Rangers erinnert anstatt an ein unterhaltsames Aufprallen von ausserirdischen Kräften, sehr sehr Schade.

 

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Abschließend kann man also sagen dass man ein Opfer seiner Erwartungen sein kann wenn man hier einen AAA-Marvelblockbuster erwartet nur weil es ein weiterer Heldenfilm ist. In dem Fall kann man nur völlig außer sich sein nach der Sichtung. Ich muss dagegen sagen dass ich mich hier weitaus weniger ärgerte und langweilte als zum Beispiel in einem Suicide Squad um jetzt mal Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Anders als diesen fand ich Max Steel nämlich an bestimmten Punkten unterhaltsam und sympatisch trotz seiner offensichtlichen Mängel.

 

Max Steel - Bewertung

Ab dem 24. Februar 2017 auf DVD, Blu-Ray und VOD erhältlich!

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