Autor: Kevin Zindler
Zum Inhalt: Der ehemalige Rock-Star Turk Henry (Antonio Banderas) hat seine erfolgreiche Karriere an den Nagel gehängt und plant mit seiner verwöhnten Frau Sheila (Olga Kurylenko), die gleichzeitig ein Supermodel ist, einen ersten luxuriösen Urlaub. Da Turk noch das „Rockerleben“ im Blut steckt, vergnügt er sich im Gegensatz zu seiner unternehmungslustigen Gattin lieber mit hochprozentigen Urlaubsfreuden. Was ihm allerdings zum Verhängnis werden soll, denn eines Tages wird seine Frau auf einer Ausflugsfahrt von Gangstern entführt. Da die ansässige Polizei wenig Interesse an der Aufklärung dieses Falles zeigt, muss Turk mit seinen bescheidenden Mitteln selbst die Rettung seiner Frau in die Hand nehmen…
Antonio Banderas dreht derzeit im Akkord-Tempo. In diesem noch jungen Jahr konnte sich das deutsche Publikum an Filmen wie SECURITY, BLACK BUTTERFLY und dem richtig guten PFAD DER RACHE erfreuen, welche direkt auf VOD, DVD und BLU-RAY verfügbar waren. Stars wie Banderas, Willis, Brosnan und Co sind mittlerweile Heimkino-Namen, die nur noch selten im Kino anzutreffen sind. Wo einige von ihnen nur noch „Dienst nach Vorschrift“ schieben, ruft der gebürtige Spanier immer seine Leistung ab. GUN SHY ist ein weiterer Direct to DVD Film, der auf dem ersten Blick nach guter Unterhaltung ausschaut. CON AIR und THE EXPENDABLES 2 Regisseur Simon West war für die Regie verantwortlich und die männlichen Filmfans bekommen mit dem russischen Ex-Model und ehemaligen Bond-Girl Olga Kurylenko auch noch was für das Auge geboten. Ein echtes Brett, oder?
GUN SHY hat Momente von absoluter Brillanz und andere, die unerträglich schlecht sind. Brillant nur dann, wenn Banderas den schusseligen, verwöhnten und doch liebenswerten Ex-Rockstar gibt. Ihm scheint die Rolle sichtlich Spaß gemacht zu haben, doch dieser Funke scheint am Rest des Teams vorbei gegangen zu sein. Alle Szenen ohne Banderas sind belanglos und dienen teilweise nur als Lückenfüller. Der Film ist weder spannend, noch witzig oder gar actionreich. Er dümpelt vor sich hin und langweilt zunehmend. Die Gangster agieren öde und lachhaft und bis zum Finale entwickelt sich nicht ein Hauch von Dramaturgie. Der Streifen ist weder Fisch noch Fleisch.
Simon West macht handwerklich keine Fehler, ja, selbst die Kulissen sind wirklich lobenswert. Zudem kann er auf einen tollen Cast zugreifen und die Vorlage, in der ein alternder Rockstar seine Frau aus den Händen böser Entführer befreien muss, ist prinzipiell super. Doch was nutzt das alles, wenn das Drehbuch schlicht und ergreifend miserabel ist. Dagegen ist dann auch der beste Filmemacher machtlos.
DVD-Cover und Bilder © Ascot Elite Home Entertainment.