KRITIK – TRUE BLOOD – STAFFEL 6

© HBO / Warner Bros.
© HBO / Warner Bros.

Autor: Florian Wurfbaum

Mittlerweile befindet sich die, auf der Buchreihe Sookie Stackhouse von Charlaine Harris basierende, Fantasy-Serie mit Biss in seinem Serienherbst und das ist auch gut so, denn die qualitativen Unzulänglichkeiten haben mit zunehmender Staffelzahl schlichtweg über Hand genommen. Was anfangs als packende und originelle Fantasy-Serie mit überaus hohem Unterhaltswert begann, ist nach den hervorragenden ersten drei Staffeln, immer mehr zum übernatürlicher Quatsch, der mit widerholenden Beziehungswirrwarr durchtränkt wurde, verkommen. Sicherlich haben sich die Drehbuchautoren nie wirklich um Logik oder stringente Erzählung bemüht, aber was dem Zuschauer zuletzt mit der vierten und fünften Staffel aufgetischt wurde, konnte streckenweise nur noch als sinnfreier amüsanter Fantasy-Trash für zwischendurch angesehen werden. Aus diesem Grund waren meine Erwartungen bezüglich der, mit 10 Episoden, verkürzten sechsten Staffel doch arg gedämpft.

Zum Inhalt: Die sechste Staffel schließt natürlich wieder direkt an die vorangegangenen Ereignisse der fünften Staffel an und zeigt wie Sookie (Anna Paquin) und Eric (Alexander Skarsgård) auf der Flucht vor Bill (Stephen Moyer), der nach dem Genuß von Lilith Bluts als Super-Vampir aus seiner eigenen Blutlache entstiegen ist, aus dem Autoritätsgebäude entkommen. Bill verfügt über jede Menge neuer Kräfte und hat den Auftrag, die Vampirrasse zu retten. Sein Gegenspieler ist Louisianas Gouverneur Truman Burrell, der den Blutsaugern den Kampf angesagt hat. In einem errichteten Camp Burrells werden die Fähigkeiten und das Sozialleben der Vampire erforscht, um letztendlich deren Schwachstellen zu lokalisieren und sie daraufhin auszulöschen. Zum selben Zeitpunkt begegnet Sookie einem scheinbar netten Mann mit Feenblut, der sich jedoch als Warlow herausstellt.

Nach den beiden enttäuschenden Vorgängerstaffeln schaffen es die Macher mit der sechsten Staffel der HBO-Serie wieder etwas mehr Struktur in das Geschehen zu bringen und somit wird die staffelübergreifende Hauptstory weniger durch überflüssige Nebenplots ausgebremst. Hier erweist sich die reduzierte Folgenzahl der Season als Segen für den Erzählfluss und das Tempo. Trotzdem offenbart auch diese Staffel einige Subplots wie z.B. die Geschichte um Alcide und Sam, die uninteressant dahinplätschern und letztendlich unnötig erscheinen. Zudem verlieren sich immer noch einige angeschnittene Nebenschauplätze im nichts und führen beim Betrachter ein ums andere Mal zur Verwirrung. Des Weiteren ersparen uns auch diesmal die Drehbuchautoren, Sookies Staffel übliches Liebeswirrwarr mit einem der Fabelwesen, nicht. Dafür wartet die Vampir-Serie mit einem erstklassigen Cliffhanger auf, der den Fan ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt. Letzten Endes vermag die vorletzte „True Blood“ Staffel dank dem packenden Hauptplot mehr zu überzeugen, als die beiden vorherigen und kann insgesamt als Schritt in die richtige Richtung angesehen werden.

Die Besetzung, um Anna Paquin, Alexander Skarsgård und Stephen Moyer, überzeugt erneut, auch wenn diese natürlich in erster Linie mit ihren optischen Reizen punktet. Technisch besticht „True Blood“ weiterhin mit stimmungsvollen Settings, großartigen Effekten und der fantastischen Musikuntermalung. Der Gewaltgrad wird in der sechsten Staffel auf ein neues blutiges Serienhoch getrieben und zeigt diverse abgerissene Gliedmaßen. So ist es nicht verwunderlich, dass die aktuelle Staffel erstmals eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten hat.

 

True Blood - S6 - Bewertung

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