KRITIK – DIE EISKÖNIGIN

© Walt Disney
© Walt Disney

Autor: Florian Wurfbaum

Als großer Fan der 90er Jahre Disney-Meisterwerke „Die Schöne und das Biest“ (1991) und „Der König der Löwen“ (1994), war ich von den Disney Animations-Produktionen aus den 00er Jahren arg enttäuscht, da es Filmen wie „Himmel und Huhn“ (2005) oder „Tierisch Wild“ (2006), schlichtweg an einer überzeugenden Geschichte und Figurenzeichnung fehlte. Zudem wurden diese Animations-Filme mit Großteils schwachen Songs unterlegt, sodass sich nie das klassische Disney-Feeling einstellen wollte und die Filme sich letztendlich als gewöhnliche Animationsfilme erwiesen.

Erst 2009 besann sich Disney wieder auf seine alten Stärken und lieferte mit „Küss den Frosch“ und „Rapunzel“ zwei überaus gelungene Trickfilm-Abenteuer ab, die den klassischen Charme von neuem versprühten. Um es gleich vorweg zu nehmen, mit ihrem neuesten Animations-Werk kann Disney sogar die beiden Vorgänger toppen und liefert endlich wieder ein klassisches Disney-Meisterwerk ab.

Disneys „Die Eiskönigin“ erzählt von den beiden Prinzessinnen Elsa und Anna, die eine glückliche Kindheit verleben. Doch die ältere Elsa hat die magische Gabe, mit ihren Händen alles in Eis zu verwandeln. Beim Spielen bringt Elsa unbeabsichtigt ihre kleine Schwester in Lebensgefahr und aus diesem Grund leben die beiden fortan, zu ihrem Schutz, getrennt voneinander. Elsa versucht ihre magischen Kräfte zu kontrollieren, doch am Krönungstag verliert sie die Beherrschung und beschert ihrem Königreich einen permanent frostigen Winter. Anna folgt ihrer fliehenden Schwester, um das Königreich zu retten.

 

© Walt Disney
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„Die Eiskönigin“ ist zwar von Hans Christian Andersens Märchen „Die Schneekönigin“ inspiriert, aber die Macher haben die Geschichte, wie bereits bei „Küss den Frosch“ und „Rapunzel – Neu verföhnt“, komplett umgekrempelt und moderner gestaltet, sodass die Märchengeschichte in neuem Gewand erstrahlt. Frisch, humorvoll und teilweise eben auch weit entfernt von der bekannten Vorlage. Disney schafft es hier eine unglaublich originelle und liebevolle Geschichte zu erzählen, die von hinten bis vorne schlüssig wirkt. Zudem punktet die gefühlvolle Story mit einigen überraschenden Wendungen und kommt nicht so vorhersehbar wie manch andere Animationsfilme daher.

Visuell ist das frostige Abenteuer beeindruckend geraten und bietet grandiose Bilder, die mit einem unglaublichen Detailreichtum bestechen und den Zuschauer in eine zauberhaft schöne Winterwelt entführen, die von unerhört liebevollen Charakteren bewohnt ist. Bei den Figuren vermag besonders Olaf der Schneemann hervorzustechen, der einen herrlich skurrilen Sidekick abgibt und mit einigen unvergesslichen (witzigen) Momenten begeistert.

Die größte Stärke des Märchens ist Disneytypisch die Musik. Die 9 gesungenen Songs übertreffen alles, was in den letzten Jahren in einem Animationsfilm zu hören war. Bei dem Soundtrack stimmt einfach alles. Jeder der kraftvollen Songs hat absoluten Ohrwurmcharakter und bildet eine perfekte Symbiose zu dem Geschehen (z.B. der Song „Let it go“, deutscher Titel „“Ich lass los“).

Hierbei muss auch die deutsche Übersetzung besonders lobenswert erwähnt werden. Zwar reicht diese nicht an die Original Version heran, aber letztendlich ist diese, wie auch der deutschsprachige Soundtrack, überaus gelungen.

 

Die Eiskönigin - Bewertung

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