Autor: Florian Wurfbaum
Meine Vorfreude bezüglich „Magic City“ war immens hoch, da ich hier eine Mischung aus „Mad Men“ und „Boardwalk Empire“ erwartet habe. Letztendlich konnte die Serie leider meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen, aber sehenswert ist „Magic City“ natürlich trotzdem.
Die Crime-Drama Serie von Mitch Glazer spielt 1959 und erzählt die Geschichte von Ike Evans (Jeffrey Dean Morgan), der entgegen aller Widersprüche den größten und prunkvollsten Hotel-Komplex Miamis aufgebaut hat. Da Evans Ärger mit der Gewerkschaft bekommt und aus diesem Grund ein wichtiges Event ausfallen würde, bittet er den Mafia-Boss Ben „The Butcher“ Diamond (Danny Huston) um Hilfe. Diese Partnerschaft bleibt nicht ohne Folgen.
Die Komplexität und Dialogqualität von „Boardwalk Empire“, „Mad Men“ oder „Die Sopranos“ wird zu keinem Zeitpunkt erreicht. Zudem benötigt das Crime-Drama anfangs einige Zeit, um in die Gänge zu kommen, doch nach 3-4 Folgen vermag „Magic City“ den Zuschauer, dank dem stetig steigenden Spannungsbogen und seiner hochwertigen Ausstattung, in seinen Bann zu ziehen.
Die größte Stärke des Period-Gangster-Dramas ist die grandios dichte Atmosphäre, die durch tolle Settings, fantastischer Musikuntermalung und stilvoller Kameraaufnahmen erzeugt wird. Bei diesem Aspekt lässt sich die Serie durchaus mit „Mad Men“ vergleichen, da diese atmosphärisch ähnlich hohe Qualitäten aufweist.
Ein weiterer Pluspunkt ist die hervorragende Besetzung, aus der besonders die Leistungen von Danny Huston als Ben Diamond (Golden Globe nominiert) und Jeffrey Dean Morgan als Ike Evans herausstechen. Leider wartet der äußerst charismatische Jeffrey Dean Morgan immer noch auf seinen endgültigen Durchbruch, den der unterschätzte Mime längst verdient hätte.
„Magic City“ wird mit gemächlichem Tempo erzählt und die Inszenierung, im edlen Retro-Stil, ist altmodisch und geradlinig, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, wirkt die Inszenierung absolut stimmig und treffend. Die unterschiedlichen Storylines verflechten sich am Ende der ersten Staffel, die mit 8 Folgen recht kurz geraten ist, sinnvoll und spannend zusammen.
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