KRITIK – DOCTOR WHO – DER FILM

© BBC 1996

Autor: Khalil Boeller

Nachdem sich Pandastorm den klassischen Doktoren 6 & 7 angenommen hatte, wurde es nun Zeit, die Lücke zwischen den klassischen und den modernen Doktoren zu schließen und mit dem Film „Dr. Who“ aus dem Jahr 1996 schließt Pandastorm exakt diese Lücke in gewohnter Qualität.

Zum Inhalt: Auftritt des siebten Doktors aka Sylvester McCoy, der über den Zuschauer über den Tod seines Erzfeindes, dem Master, informiert sowie darüber, dass dem Master ein letzter Wunsch gewährt wurde, dass die sterblichen Überreste des Masters auf den Planeten Gallifrey gebracht werden sollen. Jedoch hat die TARDIS auf der Reise eine Fehlfunktion, die den Doktor dazu zwingt, im San Francisco des Jahres 1999 zwischenzulanden. Doch nicht nur das, auch die Urne mit den Überresten des Masters zerbricht durch die Fehlfunktion, aus der eine Energie auszuströmen scheint und zu allem Überfluss materialsiert sich die TARDIS inmitten einer Schießerei, bei der der Doktor verletzt wird – und zwar tödlich. Durch den Versuch einer Narkose im Krankenhaus verzögert sich zudem der Reinkarnationsprozess, so dass der 8. Doktor, gespielt von Paul McCann, erst im Leichenschauhaus erwacht und durch den langen Reinkarnationsprozess zudem unter einer Amnesie zu leiden scheint. Währenddessen hat die Energie, die aus der Urne gewichen ist, Besitz von einem Rettungssanitäter ergriffen, dessen Körper jedoch unter der gewaltigen Energie des Masters leidet und sich deshalb auf die Suche nach dem Doktor macht, um von ihm Besitz zu ergreifen. Hilfe hat er dabei von Lee, einem Kleinkriminellen, der ebenfalls in die Schießerei verwickelt war und dem der Master vermittelt, dass er in Wirklichkeit der Gute und der Doktor der Böse wäre. Außerdem lockt er den Kleinkriminellen mit dem Versprechen auf Reichtum und Macht, der dem natürlich nicht abgeneigt ist. In der Zwischenzeit versucht der Doktor herauszufinden, wer er eigentlich ist und wendet sich dabei an die Ärztin Grace, die versucht hatte, das Leben des 7. Doktors zu retten und an die sich der Doktor erinnert…

 

© BBC 1996
© BBC 1996

Lange Zeit war es sehr still um den Doktor. Obwohl die Serie einen großsen Kultstatus in Großbritannien hatte, hatte sich die BBC entschieden, mit dem siebten Doktor die Serie einzustellen. Erst auf Betreiben des Senders FOX entschied man sich Mitte der 90er, einen Spielfilm über den Doktor zu drehen, auch in der Hoffnung, dass man mit einem möglichen Erfolg in den USA eine neue Serie produzieren zu können. Jedoch hatte der Film, trotz eines Saturn Awards, nicht den gewünschten Erfolg, so dass es noch bis 2005 dauerte, bis Doktor Who wieder einen regelmäßigen Auftritt im TV hatte. Doch das lag sicher nicht an der mangelnden Qualität des Filmes; es wurde sehr auf die Kontinuität geachtet, mit Sylvester McCoy hatte man zwar einen etwas umstrittenen, nichtsdestotrotz aber einen der beliebtesten Doktoren mit an Bord, auch wenn er recht schnell vom 8. Doktor abgelöst wurde.

Leider haben es die Produzenten den Neueinsteigern, speziell dem amerikanischen Publikum nicht leicht gemacht, die Faszination um den zeitreisenden Doktor nachzuvollziehen. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Handlung nicht nur in San Francisco spielen zu lassen, sondern ein wenig mehr auf die phantastischen Welten, für die Fans den Doktor zu lieben, einzugehen. Auch der Master bleibt im Vergleich zu anderen Auftritten von ihm eher blass, ganz zu schweigen davon, dass auch sonst recht wenig Phantastisches passiert. Teils hat man das Gefühl, dass die Macher Kompromisse für das amerikanische Publikum eingehen wollte, was dann auch die etwas künstlich aufgesetzte Lovestory zwischen dem Doktor und der Ärztin erklären würde.

 

© BBC 1996
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Auf der Habenseite steht allerdings der Doktor Who typische Humor, was nicht nur am Drehbuchautor Matthew Jacobs lag, sondern auch an der Dynamik zwischen McCann sowie Daphne Ashbrook lag. Auch wenn es einige Szenen gab, die unter den Fans für einige Kontroversen gesorgt hat…

Wirklich zu bedauern ist es, dass aufgrund der abgeblasenen nachfolgenden Serie es McCanns einziger Auftritt als Doktor für lange Zeit bleiben sollte, was Angesichts seiner schauspielerischen Leistung wirklich schade ist. Immerhin gab es noch einen Miniauftritt in dem siebenminütigen Prequel „Die Nacht des Doktors“, welches zum 50 jährigem Jubiläum der Serie erschienen ist. Immerhin hatte McCann in den Hörspielen des Doktors noch einige Auftritte und hat da erahnen lassen, was für ein grandioser Doktor er in einer TV Serie gewesen wäre.

 

© BBC 1996
© BBC 1996

Was bleibt abschießend zu sagen? Sicher gab es einige Stories um den Doktor, die deutlich spannender und humorvoller waren als der Film, für Fans ist der Film allerdings DER wichtige Brückenschluss zwischen der klassischen Serie und der neuen Serie, weswegen der Film, ungeachtet einiger Schwächen, in die Sammlung eines jeden Dr. Who Fans gehört. Für Neueinsteiger bieten sich allerdings die modernen Serien deutlich besser als Einstieg an, da sich dort sehr schnell erschließt, was die Faszination des Doktors ausmacht, was der Film leider, trotz wohlwollender Betrachtungsweise und McCann als Doktor, leider nicht schafft.

Über jeden Zweifel ist allerdings das Paket an Extras erhaben, was Pandastorm auf die Bluray sowie in das DVD Boxset gepackt hat. Neben einem sehr informativen Booklet mit Vorworten von Daphne Ashbrook, Yee Jee Tso sowie dem Drehbuchautor Matthew Jacobs findet der Käufer über 5h an Extras! Audiokommentare, Features über den Doktor, der Kurzfilm „Die Nacht des Doktors“, Specials über die Entstehung, die lange Pause der Serie, unterschiedliche Trailer und alternative Takes, VFX Specials, für den Fan des Doktors ist die Hülle und Fülle an Extras ein echtes Fest, zudem sollte man erwähnen, dass Pandastorm die vorliegenden Extras alle Deutsch untertitelt hat. Vorbildlich und eher ungewöhnlich, wenn man vergleichbare Releases anschaut, alleine dafür gibt es Extrapunkte!

 

Doctor Who - Der Film - Bewertung

Überall auf Blu-Ray und DVD erhältlich!

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