INTERVIEW MIT PETER OSTERIED (AUTOR VON „MEISTER DER ANGST 2“ & „IM AUFTRAG IHRER MAJESTÄT“ U.V.M.)

© Peter Osteried
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Interview: Peter Osteried

Peter Osteried ist seit vielen Jahren als Autor und Journalist tätig. Er schreibt für diverse Online und Print-Magazine und hat zudem viele Bücher verfasst, die bei Film und Serien-Fans sehr beliebt sind. ENTERTAINMENT-BLOG Redakteur Kevin Zindler bekam die Gelegenheit, Osteried´s aktuelles Werk „MEISTER DER ANGST 2“ – in dem viele Größen aus dem Independent-Horror-Bereich zu Wort kommen – vorab zu lesen. Was lag da näher, dem Autor selbst einige Fragen zu stellen. Viel Spaß!

 

 

© CreateSpace Independent Publishing Platform
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Inhalt: „MEISTER DER ANGST 2“:

Was hat Jörg Buttgereit dazu gebracht, ins Filmgeschäft zurückzukehren? Was blieb Eva Habermann von den Dreharbeiten mit Rutger Hauer am meisten im Gedächtnis hängen? Was brachte Alejandro Jodorowksy zurück zum Film und was hält er von organisierter Religion? Wie hätte Jodorowskys „Dune“ ausgesehen? Wie gefährlich ist es, in Chile einen Film zu drehen? War für Andreas Marshall das expressionistische Kino der 1920er eine Inspiration? Könnte es einen zweiten Teil von „Der Babadook“ geben? Wie dreht man einen poetischen Horrorfilm? Hätte Nicolas Winding Refn Lust, einen Superheldenfilm zu drehen? Wie bringt man eine Vampir-WG auf Vordermann? Wie fühlt man sich, wenn man halbnackt im Winter mit einer Gorilla-Maske auf dem Kopf drehen muss? Schmecken Kunstpilze gut? Wer richtet das letzte Abendmahl für „Walking Dead“-Opfer an? Welche kleinen Sünden würde Daniel Stamm für Geld begehen? Das alles und noch viele weitere Fragen werden mit 20 Veteranen und Newcomern des Horrorfilms erörtert. Interviewt wurden Alejandro Fernándes Almendras, Alejandro Jodorowsky, Andreas Marschall, Claudio Fäh, Daniel Stamm, Frank Pavich, Jennifer Kent, Jonas Alexander Arnby, Jörg Buttgereit, Julien Maury, Kiah Roache-Turner, Michal Kosakowski, Nicolas Winding Refn, Taika Waitit & Jemaine Clement, die Vicious Brothers, Jacqueline Lovell, Sabrina Reiter, Sarah Wayne Callies, Ashley Johnson und Eva Habermann.

 

Das Buch „MEISTER DER ANGST 2“ von Peter Osteried kann hier käuflich erworben werden: http://www.amazon.de

 


 

 

Für dein neues Buch „MEISTER DER ANGST 2“ hast du Gepräche mit mehr und weniger bekannten, aber durchaus interessanten Stars (zum Beispiel Julien Maury, Jörg Buttgereit, Claudio Fäh) aus der Horror-Filmwelt geführt. Wie kam die Idee zustande, eine Art Interview-Buch zu machen?

PO: Aus ganz pragmatischen Gründen: Im Lauf der Zeit haben sich einige Interviews angesammelt, manche wurden online gebracht, andere nur Print – und da dann stark gekürzt – oder fielen ganz durch die Ritzen. Sie einfach in der Schublade verstauben zu lassen, wäre ja auch schade gewesen. Darum hatte ich mit „MEISTER DER ANGST“ erstmals meine Fühler in den Bereich e-Book/Book-on-Demand gesteckt, weil das auch ein Projekt ist, das man kaum sonst irgendwo unterbringen konnte, der Weg über diese Kanäle aber recht einfach ist.

 

 

Die Interview-Partner in deinem Buch sind ja eher im Independent-Bereich tätig. Siehst du das als Vorteil, weil man ihnen eventuell kritischere (tiefer gehende) Fragen bezüglich ihrer Produktionen stellen kann – die einem bei großen Stars oft verwehrt werden? Oder hast du da persönlich ganz andere Erfahrungen gemacht?

PO: Nein, man kann schon grundsätzlich auch kritischere Fragen stellen. Ich habe mit manchen Regisseuren auch schon über Dinge gesprochen, die denen dann nicht so behagt haben, also beispielsweise narrative Brüche. Das gefällt dann nicht jedem, aber da muss man durch.

Nicht jedes Interview ist angenehm, weder für den Befragten noch für den Fragesteller. Vor allem dann, wenn man irgendwie keine gemeinsame Basis findet. Da gibt es alles: Einsilbige Antworten (wegen denen man dann mit seinem Fragenkatalog ratzfatz durch ist und sich auf die Schnelle was Neues ausdenken muss), desinteressierte Interviewpartner (vermutlich, weil der Interview-Marathon schon zu lange geht) oder Leute, mit denen man einfach nicht kann. Das hatte ich dieses Jahr beispielweise auf dem Filmfest München mit Alexander Payne. Am Ende wurde es so etwas wie ein Streitgespräch.

Anmerkung der Redaktion: Das im Text angesprochene Alexander Payne Interview sollte in den nächsten Tagen bei www.kritiken.de online gehen.

Der Vorteil bei Independent-Filmern ist meiner Erfahrung nach, dass die richtige Fans sind. Darum hab ich mich mit Leuten wie Adam Green oder Tim Sullivan auch richtig verquatscht, was dann schon mal 45 Minuten oder eine Stunde ist, obwohl gerade mal 15 Minuten eingeplant waren. Schön ist es auch, erneut mit Leuten zu sprechen, so wie mit Daniel Stamm oder Andreas Marshall, die in beiden Büchern vertreten sind.

 

 

Ist eine weitere Fortsetzung von „Meister der Angst“ angedacht?

PO: Klar, aber das dauert jetzt wieder zwei, drei Jahre bis genügend Gespräche zusammengekommen sind.

 

 

Gibt es für dich Fragen, die du niemals stellen würdest?

PO: Gossip rund ums Privatleben. Interessiert mich nicht und hat im Endeffekt auch den Leser nicht zu interessieren.

 

 

Du bist seit vielen Jahren als Journalist und Autor tätig. Du hast dabei auch viele der ganz großen Stars kennengerlernt und interviewt. Welche Begegnung war dein bisher größtes Highlight und kannst du eine Anekdote dazu zum Besten geben?

PO: Ein Gespräch mit Leonard Nimoy. Weil ich seit Jahrzehnten ein Fan bin. Die Gelegenheit hat ein sehr guter Freund ermöglicht. Wir hatten nur wenige Minuten mit ihm, und das auch noch zu dritt. Erfreulicherweise hat der dritte Mann nicht viel Zeit verschwendet, eine lapidare Frage darüber gestellt, ob Nimoy sich die damals neu herausgekommenen DVDs noch mal ansehen würde, und dann die Klappe gehalten, so dass die wenige, kostbare Zeit eigentlich uns vorbehalten war. Nimoy hat’s gefallen, er quittierte es am Ende mit einem „Very good questions“. Das hat mich natürlich sehr gefreut.

 

 

Gibt es eine Person, die du in deinem Journalisten-Leben unbedingt noch befragen möchtest?

PO: Nur einen auswählen? Das geht nun wirklich nicht.

 

 

Du bist ja auch ein Kind des heiligen achtziger Jahre Kinos. Was verbindest du mit dieser Zeit? Vermisst du sie heute? Und wenn ja, was genau?

PO: Das Jahrzehnt hat mich filmisch am meisten geprägt. Die alten Klassiker sehe ich mir auch nach wie vor am liebsten an. Die 80er per se vermisse ich aber nicht, dafür erfüllen sich gerade heutzutage als alter Comic-Fan einfach viel zu viele Träume. Damals hätte man ja nicht zu träumen gewagt, all die Superhelden mal auf der Leinwand zu sehen.

 

 

Was war der erste Film, den du aus der Videothek geliehen hast?

PO: Den ersten eigenen ausgeliehenen, weiß ich nicht mehr, aber ich kann mich an die ersten zwei Filme erinnern, die ich mit meinem alten Herrn geholt habe, nachdem wir unseren ersten Videorekorder hatten: ASTERIX, DER GALLIER und ZWEI HIMMELHUNDE AUF DEM WEG ZUR HÖLLE.

 

 

Welche Filme/Schauspieler aus dieser Zeit, haben besonderen Eindruck bei dir hinterlassen?

PO: Harrison Ford, Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger waren abwechselnd meine liebsten Darsteller. Die Klassiker: STAR WARS, MAD MAX, LETHAL WEAPON, NIGHTMARE ON ELM STREET, HALLOWEEN, praktisch alles von Carpenter aus der Zeit. Die Liste ist im Grunde (fast) endlos.

 

 

Die Liebe zum Film scheint ja offensichtlich deinen beruflichen Werdegang beeinflusst zu haben. Du hast eine Vielzahl Film & Serien Bücher geschrieben und auch Biographien über das filmische Schaffen von Arnold Schwarzenegger, Jack Arnold oder John Wayne (u.v.m.) verfasst. Wie bist du zum Schreiben gekommen?

PO: Ich habe immer schon geschrieben. In den frühen 90er Jahren noch für eine ganze Reihe von Fanzines. Als dann verschiedene neue Filmmagazine auf den Markt kamen, hab ich begonnen, für die zu schreiben. Eins führte zum anderen und läuft auch nach wie vor so dahin. Wobei sich mittlerweile sehr viel ins Internet verlegt hat.

Eine Aufstellung von Peter Osteried´s Werken findet ihr hier:

http://www.six-shooter.de/

Und hier: http://www.amazon.de

 

© MPW-Verlag
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In deinem Buch „IM AUFTRAG IHRER MAJESTÄT“ – welches Anfang 2013 erschienen ist – hast du das James Bond Franchise Revue passieren lassen. Wie sehr liegt dir die Reihe am Herzen und welchen Stellenwert hat Daniel Craig für dich? Ist „SPECTRE“ das von vielen erwartete Bond-Highlight?

PO: Also mir hat SPECTRE nicht gefallen. Warum, wieso, weshalb kann man hier nachlesen:

http://www.gamona.de

An sich finde ich Craig schon okay. CASINO ROYALE mochte ich sehr, mehr als jeden der Brosnan-Filme. SKYFALL war auch toll, Über QUANTUM OF SOLACE breiten wir besser den Mantel des Schweigens. Die Reihe liegt mir natürlich am Herzen, schon allein, weil ich sie in jungen Jahren kennen gelernt hab. Da waren das noch Filme, wie es sie sonst überhaupt nicht gab. Heutzutage ist ein neuer Bond natürlich nicht mehr so etwas Besonderes wie damals.

Das Buch „IM AUFTRAG IHRER MAJESTÄT“ von Peter Osteried kann hier käuflich erworben werden:

http://www.amazon.de

 

 

Neben „MEISTER DER ANGST 2“ wurde kürzlich auch das Buch „AUF DEM WEG ZUR MACHT“ – welches ebenfalls aus deiner Feder stammt – veröffentlicht. Wovon handelt es?

PO: Das Buch enthält 22 Essays über STAR WARS, die ich im Verlauf der letzten gut anderthalb Jahre geschrieben und hier nun gebündelt habe. Die Themen sind weit gefasst. Was auch immer mich am Franchise in dem Moment gerade interessiert hat. Die einzelnen Texte sind datiert, so dass man sie mit der Nachrichtenlage abgleichen kann, wenn man denn will. Auf jeden Fall lässt sich so der zeitliche Kontext ersehen.

Das Buch“AUF DEM WEG ZUR MACHT“ von Peter Osteried kann hier käuflich erworben werden:

http://www.amazon.de

 

 

Wie hoch sind deine Erwartungen bezüglich „STAR WARS – DAS ERWACHEN DER MACHT“? Teilst du den Hype?

PO: Ich kann’s kaum noch erwarten. Seit Jahren habe ich mich auf keinen Film mehr als auf diesen gefreut!

 

 

Bei deinem sehr hohen Output an Film und Sachbüchern, welche sämtliche Film-Gerne beinhalten – gibt es für dich da überhaupt noch ein Wunsch-Projekt? Oder würde dich auch mal ein thematisch anderer Bereich reizen?

PO: Interessante Themen gibt es immer, nicht alle kann man letzten Endes verwirklichen. Ein paar Wunsch-Projekte schleppe ich seit Jahren mit mir rum, aber aus den unterschiedlichsten Gründen ließen sie sich nicht verwirklichen. Nicht festlegen möchte ich mich auf ein Genre oder ein Thema.

 

 

Viele deiner Bücher sind ziemlich aufwendig gestaltet und teuer in der Produktion. Nur wenige Verlage bieten diese Art Buch (in der Print-Version) zum Verkauf an. Denkst du, dass es darauf hinaus laufen könnte, dass der „e-Book/Book-on-Demand/Kindle etc.“ Bereich auf Sicht die gewohnte Buch-Variante komplett ersetzen wird?

PO: Komplett sicher nicht. Gerade die teuren und aufwendigen Bücher mit den ganzen Bildern werden immer ihre Liebhaber finden, nur wäre es möglich, dass die auf Dauer halt auch teurer werden, wenn die Auflagen sinken. Generell denke ich aber schon, dass sich der Markt auf lange Sicht mehrheitlich ins Digitale verlegen wird. Das sind dann eben auch ganz andere Bücher, bei denen Fotos nur noch eine untergeordnete Rolle spielen und der Text überzeugen muss.

 

Vielen Dank für das Gespräch. Die „Entertainment-Blog“ Redaktion wünscht dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

 

ENTERTAINMENT BLOG-KRITIKEN ZU EINIGER SEINER WERKE:

Arnold Schwarzenegger – Action-Stars Band 2

Mad Max – Top Movies Band 2