INTERVIEW & PODCAST – MICAELA SCHÄFER

Foto: © Jürgen Freymann
Foto: © Jürgen Freymann

Autor: Kevin Zindler

Sie ist Erotikmodel, Trash-Ikone und spielt mittlerweile auch in Filmen ihre Reize aus: MICAELA SCHÄFER! Sie hat das Reality-TV der letzten Jahre mitgeprägt und polarisiert stark mit ihren offenherzigen Auftritten. Von vielen Menschen wird sie heftig kritisiert, andere wiederum wären gerne da, wo sie seit Jahren ist – auf dem Thron des Trash-Fernsehens.  CASTING DES TODES – ein Horrorfilm von Ezra Tsegaye im Stile der 80er Jahre –  steht seit geraumer Zeit als Download zur Verfügung und Micaela spielt darin eine der Hauptrollen. Entertainment-Blog Redakteur Kevin Zindler hatte für das „X-Rated Magazin“ die Gelegenheit, sich mit der sympathischen und wunderbar ehrlichen Schönheit über diesen Film und die TV-Landschaft im Allgemeinen zu unterhalten.

 

Du hast so viele Misswahlen gewonnen (Miss Maxim) und Auszeichnungen erhalten als bestes Erotikmodel (Venus Award). Zudem ziert dein Körper die Titelblätter sämtlicher Magazine (Penthouse). Freut man sich da immer wieder auf´s Neue oder macht sich da irgendwann eine gewisse Sättigung bemerkbar?

MS: Nein, ich freue mich über jeden Erfolg, über jedes Cover. Insbesondere, weil es in Deutschland nicht einfach ist als Erotikmodel. In Amerika und England boomt das Geschäft mit den Glamour-Girls. Hier hingegen ist der Markt dafür relativ klein und im Vergleich mit anderen Ländern gibt es nicht sehr viele Magazine, die diesen Bereich abdecken.

 

2006 bist du als Kandidatin von „Germanys Next Topmodel“ angetreten. Damit wurdest du schlagartig einem großen Publikum bekannt. Wenn du jetzt – 10 Jahre nach der Show – zurückblickst, bleiben da überwiegend positive Erinnerungen?

MS: Auf Jeden Fall! Ich kann nur positiv über die Sendung sprechen. Es ist natürlich ein Unterschied, ob man in der ersten Staffel dabei war oder in der Zehnten. Vieles verändert sich, zumal ja damals niemand wusste, ob das Format funktioniert. Heidi war immer am Set und auch sehr nett zu uns Models. Ein tolles Sprungbrett, wobei es bei mir noch sechs Jahre gedauert hat, bis ich Karriere gemacht habe. So eine Sendung allein reicht aber nicht, man muss hart arbeiten und am Ball bleiben.

 

Foto: © Jürgen Freymann
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Viele Leute halten derartige Fernsehformate für gefährlich, weil sie fürchten, das sich Kinder (Jugendliche) zu sehr damit identifizieren (Thema Magersucht). Wie siehst du das?

MS: Diese Meinung teile ich nicht. Es ist ein ganz normales Model-Format. Jeder hat einen gesunden Menschenverstand und weiß, dass zu Dick ungesund ist und zu dünn ebenfalls. Ich finde nicht, dass Jugendliche negativ beeinflusst werden. Das Model-Geschäft ist eben so, dass man gewisse Größen und Maße einhalten muss. Es ist auch die Aufgabe der Eltern, die Kinder richtig aufzuklären. Man muss realistisch sein. Es gibt immer ein paar Leute, die alles glauben. Jeder sollte wissen, das Rauchen ungesund ist, wer es trotzdem macht, selbst schuld! Nicht jeder Videospieler ist ein Killer. Wer nach einem Spiel Leute erschießt, ist vorher schon krank im Kopf. Und nicht jedes Model ist Magersüchtig. Jeder muss sich an die eigene Nase fassen und nicht andere (Prominente) verantwortlich für sein Handeln machen.

 

2012 hast du den vierten Platz bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ belegt. Würdest du heute wieder mitmachen wollen?

MS: Definitiv! Ich liebe diese Sendung und Trash-Formate im Allgemeinen. Es ist schon ziemlich geil im australischen Urwald, aber auch ziemlich hart, weswegen ja nicht umsonst viele Promis freiwillig die Segel streichen. Andererseits ist es für viele wieder die Möglichkeit ins Geschäft zu kommen und ne´ Menge Kohle zu machen.

 

Böse Zungen behauten, vieles in der Sendung sei gefaked, selbst der Dschungel. Ist das so?

Das ist totaler Quatsch! Solche Leute waren nie vor Ort. Leute die solche Gerüchte in die Welt setzen, sind nicht Teil des Teams. Es ist ein echter Urwald. Natürlich wird dort seit Jahren gedreht, so dass da schon alles breitgetrampelt ist. Es ist auch nicht so, dass man ein Steak reingereicht bekommt, auch wenn man noch so hungrig ist. Man muss eben sehen, dass man klar kommt und wer nicht klar kommt, muss halt gehen. So einfach ist das.

 

Wie gehst du mit den Kritikern um, die mit deinen sehr  „offenherzigen“ Auftritten ein Problem haben. Kannst du das nachvollziehen?

MS: Nun, ich mache schon was sehr polarisierendes und provokantes. Ich ziehe mich aus, auch in der Öffentlichkeit und in krassen Kostümen (vor dem Brandenburger Tor oder beispielsweise als Angela Merkel). Ich will ja, dass darüber geredet wird, denn damit verdiene ich ja auch mein Geld. Ich provoziere lieber Nacktskandale als Steuer, Alkohol oder Prügelskandale. Da gibt es ja genügend Promis. Sei es Uli Hoeneß der Steuern hinterzieht, oder Naddel und Jenni Elvers, die besoffen auf dem Sofa hocken. Mit meinen Nackt-Auftritten tue ich letzten Endes niemandem weh.

 

Foto: © Jürgen Freymann
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Kommen wir zu deinen filmischen Aktivitäten, die sich zuletzt eher im Horror-Genre ansiedelten. SEED 2, LA PETITE MORT 2 – beide von Marcel Walz – und jüngst der Kurzfilm CASTING DES TODES von Ezra Tsegaye. Warum Horror?

MS: Ich habe einfach ein Angebot dafür bekommen. Ich bin ja keine Schauspielerin, daher spreche ich im Voraus ab, dass ich wenig Text haben möchte und wenn möglich, immer eine Nacktszene. Ich gehöre jetzt nicht zu den Tussis, die jetzt unbedingt ne´ Hässliche und geistig Behinderte spielen wollen, weil es angesagt ist oder um zu zeigen, was man drauf hat. Das ist Quatsch. Ich spiele mich am liebsten selbst.

 

Was ist dein Lieblings-Horrorfilm?

MS: Früher habe ich tatsächlich ganz viele Horrorfilme geschaut. Quasi jeden Tag. Doch seit Jahren irgendwie nicht mehr, weil sie mir Angst machen. Ich kann das nicht sehen (lach). Wiewohl ich da differenziere. Horrorfilme mit Zombies oder durchgeknallten Tieren schaue ich mir schon an, weil ich weiß, dass es das nicht gibt. Sobald es aber in den Psycho-Bereich geht, mit ausgetickten Menschen, bekomme ich schon ein unwohles Gefühl, weil ich weiß, dass ist die sehr wohl auch in der Wirklichkeit gibt. Ein gutes Beispiel ist HOSTEL. Der hat mich echt verstört.

 

Was kannst du den Lesern über die Story von CASTING DES TODES verraten?

MS: Bei CASTING DES TODES geht es um ein Casting, in der ein Nacktmodel namens Anna, gespielt von mir, vor einen schmierigen Regisseur und dessen nerdigen Kameramann vorspricht. Als die frisch vom Antiquariat gekaufte Kamera zum Einsatz kommt, liefert sie plötzlich ungewöhnliche (und brutale) Aufnahmen. Die Kamera gibt die verborgenen Wünsche der Menschen wieder. Nicht nur die Gedanken sondern auch ungefilterten Absichten hinter den Gedanken.

Trailer: CASTING DES TODES

https://www.youtube.com/watch?v=KMiGIkZuohQ

Hier kann man den Film downloaden:

https://vimeo.com/ondemand/castingofdeath

 

Sehen wir dich jetzt nur noch in Horrorfilmen, oder reizen dich auch andere Bereiche? Gibt es diesbezüglich schon was zu verkünden?

MS: Ich drehe dieses Jahr zwei Thriller ab mit den Titeln BREAKDOWN FOREST und THE SECRECY. Außerdem spiele ich eine Rolle in SKY SHARKS.

 

Zum Abschluss: Was wäre dein absolutes Traumprojekt und mit wem würdest du es umsetzen wollen?

MS: Ich habe eigentlich keine echten Vorbilder im deutschen Raum. Ich möchte einfach mit jungen, motivierten Leuten zusammenarbeiten. Ich habe nicht die Ambitionen Hauptrollen zu spielen. Nebenrollen für zwei, drei Drehtage reichen völlig. Ich hasse es einfach, Texte zu lernen. Ich bin nicht umsonst Reality-Star geworden, weil man da einfach machen und lassen kann, was man will. Vorbilder hatte ich eher im Model-Bereich, wie zum Beispiel Linda Evangelista oder Christy Turlington.

 


 

Zur Ergänzung empfehlen wir Euch unser Podcast-Interview mit der Trash-Ikone. Hierbei plaudern Kevin und Florian in intimer Atmosphäre mit Micaela Schäfer, so dass ihr dabei noch wesentlich mehr über die erfolgreiche Selfmade Frau erfahrt.

 

 

Ihr wollt mehr über Micaela Schäfer erfahren? Dann schaut doch mal auf ihre Website: http://micaela-s.de/

 

Vielen Dank für das Gespräch. Die „Entertainment-Blog“ Redaktion wünscht dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

 

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