KRITIK – VERGESSENE WELT – JURASSIC PARK 2

Jurassic Park 2 Logo

 

Gemeinsam mit unseren Freunden von DER FILMTIPP (CLICK) möchten wir mit einem Special die Wiedereröffnung des „Jurassic Parks“ feiern. Nach 14 Jahren Leinwandabstinenz sah nun Universal die Zeit gekommen, um ihr äußerst lukratives Franchise wieder zu beleben. Unser Special zum Kinostart von „Jurassic World“ am 11. Juni 2015 enthält Reviews zu allen bisher erschienenen Kinofilmen des spielbergischen Dino-Franchise, um euch so perfekt auf die Rückkehr der gefressigen Urzeitviecher einzustimmen. Heute betrachten wir die spektakuläre Fortsetzung „Vergessene Welt – Jurassic Park 2“ von 1997, die ebenfalls sehr erfolgreich über Leinwände pflügte.

 

Jurassic Park 2 - Bild 1

Autor: Florian Wurfbaum

Nach dem der 1993 erschiene Vorgänger eine wahre Dino-Hysterie auslöste undfolglich zum damaligen, weltweit erfolgreichsten Film aller Zeiten aufstieg, war es selbstverständlich nur eine Frage der Zeit bis das produzierende Studio Universal seine neue Geldkuh weiter melken würde. Immerhin dauerte es dann doch stolze vier Jahre bis die Urzeitviecher wieder auf Menschenjagd geschickt wurden. So erschien 1997 mit „Vergessene Welt – Jurassic Park 2“ das zweite Dino-Abenteuer, dass erneut sowohl auf einer Romanvorlage des damaligen Star-Autoren Michael Crichton basierte, als auch von Blockbuster-Mastermind Steven Spielberg in Szene gesetzt wurde.

Zum Inhalt: Vier Jahre nach den schrecklichen Ereignissen im Dino-Freizeipark „Jurassic Park“ wird festgestellt, dass die Dinosaurier auf einer naheliegenden Insel überlebt haben und sich hier frei bewegen. Dieser Umstand ruft die Gesellschaft „InGen“ auf den Plan, da die neuen skrupellosen Betreiber die Dinos einfangen möchten, um diese auf das Festland zu bringen. Der ehemalige Gründer des Unternehmens John Hammond (Richard Attenborough) erfährt von dem riskanten Vorhaben und versucht dieses mittels Expedition vor Ort zu vereiteln, um seine zuvor begangenen Fehler wieder gut zu machen.

Letztendlich war sich Regisseur Steven Spielberg sicherlich bewusst, dass er mit der Fortsetzung seines Welterfolges eigentlich nur verlieren kann. Denn es ist eben zum einen kaum möglich das Publikum mit den bereits bekannten Abläufen und Szenarien zu überraschen. Zum anderen sind die im Vorgänger servierten, damals revolutionären Special Effects nun effekttechnischer Hollywood-Alltag, der den Zuschauer deutlich schwerer in Staunen versetzt.

 

Jurassic Park 2 - Bild 2

Storytechnisch gab es dagegen weniger zu verlieren, da diesbezüglich schon der Erstling keine Glanzpunkte setzte und eher zweckmäßig daherkam. Aber insgesamt erweist sich Teil 2 auch hier unterlegen, da „The Lost World“ die Klischees schlichtweg auf die Spitze treibt. So offenbart die Fortsetzung einerseits dramaturgische Schwächen, die sich besonders in der Vorhersehbarkeit wiederspiegeln. Andererseits weisen die klischeebeladene Charaktere wenig Tiefe auf und betteln teilweise förmlich mit ihrem gedankenlosen handeln, um ihr ableben. Trotz dieser punktuellen Blödsinnigkeit und mittlerweile Blockbuster typischen Simplifizierung schafft es Spielberg dank effektvoll eingestreuter Cliffhanger und immer wiederkehrenden Thrill-Momenten, das Tempo und die Spannung über die komplette Laufzeit hochzuhalten. Somit wirkt „Jurrasic Park 2“ dem Sequel typischen, fehlenden Überraschungseffekt konventionell mit mehr Action und CGI-Saurier entgegen. So dass die prähistorischen Schurken, um Obermotz T-Rex diesmal wesentlich mehr Screentime gegenüber dem Vorgänger erhalten. In Teil 1 waren die Franchise-Stars insgesamt lediglich 15 Minuten zu sehen. Doch mit den zahlreichen Auftritten der gefräßigen Monster geht eben auch ein gewisser Grad ein Suspense verloren. Denn weniger ist doch oftmals mehr. Dafür kommt das gezeigte spektakulärer daher und sorgt für eine höhere Rasanz. Zwar bietet dabei die Saurier-Hatz zuweilen einige härtere Ekelszenen, die das jüngere Publikum verschrecken könnte. Doch letzten Endes deutet dass Oscar prämierte Regie-Wunderkind, die Gewalttaten in den meisten Fällen lediglich an, um diese dann im Kopf des Betrachters zu Ende zu bringen.

Als größte Stärke erweisen sich natürlich wieder die brillanten Effekte, die zum Erscheinungszeitpunkt abermals Referenzwürdig waren und somit keine Wünsche offen lassen. Aber wie bereits erwähnt fehlt es an dem Überraschungseffekt des tricktechnisch, wegweisenden Vorgängers. Auch generiert Spielberg mit Hilfe des grandiosen Setting und dem großartigen Soundtrack von John Williams erneut eine ungemein stimmungsvolle Atmosphäre, die hiermit zusätzlich Spannung erzeugt. Etwas negativ fällt wieder das teilweise aufdringlich eingestreute Product Placement auf, aber dies gehört ja leider mittlerweile bei Blockbustern zum guten Ton.

Die Besetzung der 73 Mio. $ Produktion besteht überwiegend aus neuen Gesichtern. So darf man sich der Fan z.B. auf die Franchise-Neulinge Julianne Moore oder Vince Vaughn freuen. Aus Teil 1 kehren lediglich Richard Attenborough und Jeff Goldblum zurück. Leider beginnt letzter genannter im ereignisreichen Nachfolger zunehmend zu nerven. So dass sich mancher Zuschauer dabei erwischt, seiner Filmfigur ein frühzeitiges Ableben zu wünschen. Die Neulinge servieren dagegen insgesamt solide Schauspiel-Kost, die dem Geschehen letztlich zweckmäßig dient.

 

Jurassic Park 2 - Bewertung

„VERGESSENE WELT – JURASSIC PARK 2“ IST ÜBERALL AUF DVD UND BLU-RAY ERHÄLTLICH.

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