KRITIK: ROAD HOUSE (2024)

JAKE GYLLENHAAL stars in ROADHOUSE Photo_ LAURA RADFORD © AMAZON PRIME
Laura Radford © AMAZON PRIME

Autor: Florian Wurfbaum

Dalton: You know, it’s strange. Somebody else asked me if I was afraid today. I am afraid. I’m afraid of what happens when somebody pushes me too far. Somebody just like you. ‚Cause I know what happens next.

Vorweg muss erwähnt werden, dass es sich bei ROAD HOUSE 2024 um eine Neuinterpretation handelt und nicht um eine 1 zu 1 Umsetzung des Kultklassikers von 1989. Aus diesem Grund verzichtet Regisseur Doug Liman (DIE BOURNE IDENTITÄT, 2002 / EDGE OF TOMORROW, 2014) auch auf allzu viele Überschneidungen und ändert Kulisse, Hintergrundgeschichte und die Charakterzüge der Hauptfigur. Somit sollte man das Remake auch eher als eigenständigen Film sehen.

 

Laura Radford © AMAZON PRIME

Inhalt: Der ehemaliger UFC-Mittelgewichtskämpfer Elwood Dalton (Jake Gyllenhaal) landet als Rausschmeißer in einer ruppigen Bar auf den Florida Keys, wo nicht alles so ist, wie es scheint.

Da der Streifen natürlich von seinem Hauptdarsteller lebt, fange ich am besten auch bei diesem an: Jake Gyllenhaal ist einfach ein smarter und lässiger Typ, der im ROAD HOUSE herrlich augenzwinkernd Backpfeifen und Fäuste verteilt. Allerdings überzeugt seine Hintergrundgeschichte nur bedingt, da finde ich den (ohne Vorgeschichte) aufgebauten Mythos um James „Fucking“ Dalton aus dem Original besser. Auch fehlt es dem Remake an ein paar charismatischen Nebenfiguren. So muss Dalton hier ohne coolen Buddy auskommen. Aber wahrscheinlich ist es besser so, da Patrick Swayze und Sam Elliott für mich die perfekte Bromance dargestellt haben (wie bei Rocky und Apollo) und das wäre schwer reproduzierbar gewesen. Ebenso fehlt es dem Remake an dem Charme des Originals. Allerdings muss man da aufpassen, da der Film eben als lose Neuinterpretation einen anderen, humorvolleren Ton anstimmt.

 

Laura Radford © AMAZON PRIME
Laura Radford © AMAZON PRIME

Dafür macht aber die karibische Kulisse einiges her und schmeichelt dem Auge. Die Neuverfilmung wurde vollständig in der Dominikanischen Republik gedreht. Zudem haut die Action mächtig rein, auch wenn diese stellenweise etwas überdreht ist und der finale Fight in Sachen Intensität nicht mit dem des Originalfilms mithalten kann. Bei einigen Kämpfen macht sich auch stellenweise der CGI-Einsatz negativ bemerkbar. Denn bei dem Film kommen computergenerierte Körperdoubles zum Einsatz. So wendet die 85 Millionen US-$ Produktion eine neue Multi-Pass-Methode an, um Schläge und Tritte nahtlos auszuführen, anstatt Schläge vorzutäuschen oder um die Action herumzuschneiden. Daher werden die Doubles für einige Bilder in den Schnitt eingefügt, bevor sie wieder mit echtem Filmmaterial zusammengefügt werden.

Generell sind die Auseinandersetzungen aber gut choreografiert und als Endboss darf MMA-Superstar Conor McGregor im Koks-Modus komplett freidrehen. Ja, das ist gnadenloses Overacting, aber doch irgendwie passend: ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß mit den Wutanfällen von McGregor´s Charakter Knox. Die Bootsaction ist auch echt gelungen, sodass ROAD HOUSE 2024, wenn man diesen als eigenständigen Film sehen kann, eine runde Sache ist und richtig Spaß macht.

 

Road House 2024

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