KRITIK – JUSTIFIED – STAFFEL 3

© Sony Pictures Home Entertainment
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Autor: Florian Wurfbaum

Nachdem sich „Justified“ mit der zweiten Staffel qualitativ sogar steigern konnte und mittlerweile zu meinen absoluten Serien-Favoriten zählt, war ich äußerst gespannt wie es in Harlan County, Kentucky weitergeht. Die dritte Staffel bietet erneut großartige Serienkost, auch wenn diesmal nur das sehr gute Niveau der ersten Season erreicht.

Zum Inhalt: Im Mittelpunkt der Handlung steht wieder der Machtkampf um Harlan County. Deputy Marshal Raylan Givens (Timothy Olyphant) muss sich hierbei neben Boyd Crowder (Walton Goggins) und seinem Vater Arlo, vor allem mit dem sadistischen Mafia-Killer Robert Quarles (Neil McDonough) herumschlagen. Quarles kommt aus Detroit nach Kentucky, um sich dort als neuer Gangsterboss zu etablieren. Zudem sind die Schurken hinter dem 3 Millionen Dollar Erbe des inhaftierten Dickie Benett her. Das Geld hat angeblich die lokale Größe der schwarzen Gemeinschaft, Ellstin Limehouse (Mykelti Williamson), in Verwahrung.

 

© 2014 Sony Pictures Television Inc. and Bluebush Productions, LLC. All Rights Reserved
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Die Handlungsstränge sind abermals folgenübergreifend und überaus spannend geschrieben, erreichen aber letztendlich nicht die Emotionalität der grandiosen zweiten Staffel. Die Staffel-Story baut sich anfangs etwas gemächlicher auf und offenbart hierbei einige unnötige Längen. Mit den letzten vier Folgen zieht die Serie das Tempo und den Spannungsbogen deutlich an, um erneut in einem mitreißenden und emotionalen Finale zu enden. Diesmal vermag nicht jeder Subplot zu überzeugen und auch die Haupthandlung weist einige wenige Schwachstellen auf. So wird z.B. das Drama um Raylans Freundin, das sich in der Mitte der Staffel verläuft, gegen Ende kaum noch aufgegriffen und wirkt dadurch schichtweg überflüssig. Doch trotz der Schwächen präsentieren uns die Macher, dank der brillanten Dialoge und die packende Inszenierung, erneut hochwertige Crime-Serienkost, die das Südstaatenflair nahezu perfekt einfängt und somit eine überaus stimmungsvolle Atmosphäre erzeugt.

Die neue Bösewicht Robert Quarles wird von Neil McDonough erstklassig und charismatisch dargestellt, vermag aber zu keinem Zeitpunkt an die darstellerische Meisterleistung von Margo Martindales als Mags Bennett heranzureichen und ist einer der Gründe warum die dritte Staffel gegenüber der vorherigen leicht abfällt. Die restliche Besetzung, um den lässigen Timothy Olyphant und den charismatischen Walton Goggins ist gewohnt brillant und lässt kaum Luft nach oben. Die verbalen Wortwechsel zwischen Deputy Marshal Givens und seinem Widersacher Boyd Crowder sind für jeden Wortästeten, ein wahrer Genuß und zählen zu den Highlights der Serie. Positiv hervorzustechen vermag ebenfalls der zweite Staffelbösewicht Ellstin Limehouse, der hervorragend von Mykelti Williamson verkörpert wird und nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Da Harlan County ein raues Pflaster ist, wird erneut mit expliziten Gewaltspitzen nicht gespart und der Showdown kann diesbezüglich sogar als neuer blutiger Höhepunkt in der Serie angesehen werden.

 

Justified - S3 - Bewertung

Die dritte Staffel von „Justified“ ist neben der bereits schon länger erschienenen DVD-Version, ab dem 15 Oktober 2015 erstmals auf Blu-Ray erhältlich.

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