KRITIK – THE BLUES BROTHERS (MEDIABOOK)

© Universal Pictures Germany / Turbine Media
© Universal Pictures Germany / Turbine Media

 Autor: Kevin Zindler

Da die Limited Extended Collector’s Edition von THE BLUES BROTHERS nahezu ausverkauft ist, hat “Turbine” nachgelegt und „The Blues Brothers – Extended Deluxe Edition“ im exklusiven – auf 5000 Stück limitierten –  Mediabook auf den Markt gebracht. Das Mediabook enthält die ca. 13 Minuten längere Extended Version – mit kompletter deutscher Synchronisation in Dolby Atmos auf Blu-ray. Darüber hinaus liegt dem Release noch die Kinoversion auf einer separaten Blu-ray bei sowie die Bonus-DVD „The Best of the Blues Brothers“.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis (das gute Stück kostet rund 30 Euro) ist absolut top, wenn man bedenkt, was das Mediabook im Vergleich zu denen von vielen anderen Labels zu bieten hat (welche zum gleichen Preis, jedoch mit deutlich reduziertem Mehrwert angeboten werden). Neben den bereits oben angesprochen Extras (zu denen sich noch einiges mehr an Zusatzmaterial gesellt) ist auch der enorme Aufwand den „Turbine“ betrieben hat, nicht positiv genug zu bewerten. Genannt sei da nur die immens aufwendige Synchronisation der erweiterten Szenen, für die sogar die Originalstimmen von Elwood und Jake reaktiviert worden sind.

In der Regel schreibt der Autor dieses Reviews neben der eigentlichen Kritik auch etwas zu den Produktionen, doch das erübrigt sich hier, da sich in dem Mediabook ein 48 seitiges Booklet von Tobias Hohmann – einen der wohl besten deutschen Filmbuch-Autoren  – befindet. Darin wurde alles Wissenswerte über die Produktion – inkl. Interview mit Martin Schowanek – niedergeschrieben.

 

© Universal Pictures Germany / Turbine Media
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Zum Inhalt: Schwarze Anzüge, schwarze Hüte, schwarze Sonnenbrillen und natürlich ein schwarzes Auto – so ziehen die Brüder Jake und Elwood Blues durch Detroit, eine breite Spur der Zerstörung hinter sich lassend. Ihr Ziel ist es, die alte „Blues Band“ wieder zusammenzuführen, um so 5000 Dollar für das Waisenhaus aufzutreiben, in dem sie aufgewachsen sind. Ihr Weg ist gesäumt mit haarsträubender Action, Explosionen, Demonstrationen und gewaltigen Polizeieinsätzen. Auf der anderen Seite stehen sensationelle Musikeinlagen von „King of Soul“ James Brown, Gospelsängerin Aretha Franklin und dem „King of Blues“ Ray Charles – und natürlich der Blues Band.

Der vor Kinostart als Flop abgestempelte Film von John Landis gilt heute als Kult-Klassiker. Sicher, so werden viele Filme bezeichnet, doch kaum einer hat diese Bezeichnung so verdient wie THE BLUES BROTHERS. Die 27 Millionen Dollar Produktion prägte das Kino der frühen achtziger Jahre, belebte den Blues und machte Dan Aykroyd und John Belushi zu Stars. Letzerer verstarb leider viel zu früh, doch dieser Film hat ihn zumindest auf filmischer Ebene untersterblich gemacht. Kurz vor Filmstart weigerten sich einige Kinoketten, das Werk zu zeigen. Die Musik sei zu altmodisch, und der Humor richte sich vornehmlich an ein schwarzes Publikum. Statt der vorgesehenen 1400 Kopien wurden nur 600 in die Kinos geliefert. Dennoch spielten die BLUES BROTHERS  weltweit unerwartete 115 Millionen Dollar ein. Allein in Deutschland wollten über 2 Millionen Besucher die Musiker-Ganoven Jake und Elwood  sehen, was ihnen Platz 12 der Jahrescharts 1980 einbrachte.

Dieses Meisterwerk ist die perfekte Kombination aus Musik, Action und Komödie, zudem weiß auch die Story – so schräg wie sie auch sein mag – bestens zu unterhalten.  THE BLUES BROTHERS  ist überdreht, albern und ausgelassen. Zwischen den gefährlichen, aufregenden Situationen und den belanglosen, coolen Sprüchen der Protagonisten kommt es immer wieder zu komischen Diskrepanzen. Urkomisch sind auch die Bewegungen von John Belushi und Dan Aykroyd, besonders wenn sie tanzen. Zwischen turbulenten Verfolgungsjagden, bei denen mehrere Dutzend Autos zu Schrott gefahren werden (einfach episch), sind legendäre Songs wie „Everybody Needs Somebody to Love“ zu hören.  Zudem scheint der Streifen auch eine Liebeserklärung an die Stadt Chicago zu sein. Der anerkannte Filmkritiker Roger Ebert nannte THE BLUES BROTHERS „The Sherman Tank of Musicals“. Und im „Lexikon des internationalen Films“ steht: „Eine Ungewöhnliche Mischung aus Musik- und Actionfilm, die durch überdrehte Ausgelassenheit, eine unbändige Zerstörungswut, zündende Musiknummern und urige Hauptdarsteller gekennzeichnet ist.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

 

blues-brothers-bewertung

Ab dem 01. Dezember 2016 auf Blu-ray™ erhältlich!

Blu-Ray-Cover & Bilder © Universal Pictures Germany / Turbine Media.