KRITIK: CIVIL WAR (2024)

© A24 / DCM
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Autor: Florian Wurfbaum

Zum Inhalt: Eine Momentaufnahme einer einst undenkbaren Entwicklung: In Amerika herrscht Bürgerkrieg. Das Land ist bis aufs Mark zerrüttet. Die Kriegsjournalisten Lee (Kirsten Dunst) und Joel (Wagner Moura) werden Zeugen von unvorstellbaren Entwicklungen – denn ein brutaler Konflikt droht ein gänzlich unvorbereitetes Land in Schutt und Asche zu legen. Intensive und nicht loslassende Bilder nehmen die Zuschauer*innen mit auf eine Reise durch eine düstere Zukunftsvision, mit undenkbaren Folgen.

Der britische Drehbuchautor und Regisseur Alex Garland (EX MACHINA, 2014) wirft den Zuschauer mitten ins Geschehen und lässt ihn mit den im Mittelpunkt stehenden Pressefotografen durch Amerikas Herz der Finsternis reisen. Dabei geraten Kirsten Dunst (SPIDER-MAN, 2002), Wagner Moura (NARCOS, 2015-2016), Stephen McKinley Henderson (DUNE, 2021) und Cailee Spaeny (PRISCILLA, 2023) immer wieder in Auseinandersetzungen, wo die Bürgerkriegs-Parteien undurchsichtig sind und dadurch die Bedrohung allgegenwärtig scheint. Neben dem Schrecken des fiktiven Bürgerkriegs in den Vereinigten Staaten thematisiert die 50 Millionen US-$ Produktion auch den Kriegsjournalismus und dessen Preis und Ethik.

 

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Im Mai 2022 beschrieb Alex Garland den Film als Gegenstück zu seinem Film MEN – WAS DICH SUCHT, WIRD DICH FINDEN aus dem Jahr 2022 und sagte, dass er „an einem unbestimmten Punkt in der Zukunft spielt, der gerade weit genug in der Zukunft liegt, damit ich eine Idee hinzufügen kann, und als Sci-Fi-Allegorie für unsere derzeitige polarisierte Lage dient“.

Das Ganze ist immens intensiv und mitreißend inszeniert, so dass einige richtig starke Momente entstehen. Die Intensität wird durch das grandiose Sounddesign, dem stimmungsvollen Score und die perfekt untermalenden Songs deutlich verstärkt. Um die Schauspieler stärker in das Geschehen einzubeziehen, wurden für die Schüsse nicht halbe oder viertel Platzpatronen, sondern volle Platzpatronen verwendet. Dies führte dazu, dass die Entladungen so laut wie echte Schüsse waren. Neben der spektakulären Finalschlacht um das Capitol in Washington DC zählt das Aufeinandertreffen mit Jesse Plemons (KILLERS OF THE FLOWER MOON, 2023) als psychopathischen Soldat zu den Highlights. Übrigens stieß Jesse Plemons nur wenige Tage vor dem Dreh seiner Szene zur Besetzung, da der ursprüngliche Darsteller abgesprungen war. Dabei empfahl Kirsten Dunst ihren Ehemann Plemons dem Regisseur Alex Garland.

 

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Die guten Hauptdarsteller werden von einer brillanten Kirsten Dunst angeführt. Hierbei setzten die Dreharbeiten Dunst dermaßen zu, dass sie nach Abschluss dieser mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zu kämpfen hatte. Bei der Hauptbesetzung nervt  einzig die Figur um die junge Kriegsfotografen Jessie (Cailee Spaeny) mit ihrem Übermut ein wenig. Zudem muss einem bewusst sein, dass der Film dramaturgisch nicht wirklich auf ein klares Ziel hinsteuert, sondern sich darauf konzentriert den Wahnsinn des Bürgerkriegs zu dokumentieren, und das macht CIVIL WAR auch großartig. Denn der Film kommt sehr authentisch, intensiv und schonungslos daher und ist in seiner Botschaft immens wichtig.

Die Zeitaktualität und Qualität des Anti-Kriegsfilms bescherte dem Filmstudio A24 auch den erfolgreichsten US-Kinostart in der Firmengeschichte. So eröffnete CIVIL WAR mit starken 25,5 Millionen US-Dollar am Eröffnungswochenende und landete als erster A24-Film auf Platz 1 der nordamerikanischen Kinocharts. 

 

Civil War - Bewertung

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