KRITIK: THE BATMAN

© Warner Bros.
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Autor: Florian Wurfbaum

Nachdem BATMAN V SUPERMAN sowohl bei Publikum als auch Kritik nicht den erhofften Anklang fand, begann Warner Bros. 2016 die Herangehensweise an ihre Superheldenfilme neu zu bewerten. Daraus resultierte dann die Abkehr von Ben Afflecks Batman-Projekt und im Februar 2017 wurde Matt Reeves als Regisseur und Drehbuchautor für das nächste Abenteuer des dunklen Rächers offiziell verpflichtet. Im Januar 2020 starteten daraufhin die Dreharbeiten unter dem Arbeitstitel VENGEANCE und Warner gab den 25. Juni 2021 als Datum für den US-Kinostart bekannt. Doch dann kam es  – wie bei praktisch allen laufenden Projekten – aufgrund der weltweiten Pandemie zu etlichen Verzögerungen und Verschiebungen, bis der Film endlich am 4. März 2022 unter dem Titel THE BATMAN in den US-Kinos erschien.

Zum Inhalt: Seit zwei Jahren durchstreift Bruce Wayne als Batman (Robert Pattinson) die dunklen Straßen von Gotham City und versetzt die Kriminellen der Stadt in Angst und Schrecken. Mit Alfred Pennyworth (Andy Serkis) und Lieutenant James Gordon (Jeffrey Wright) als einzigem Vertrauten inmitten eines korrupten Netzwerks von Beamten und hochrangigen Persönlichkeiten hat sich der einsame Rächer unter seinen Mitbürgern als alleinige Instanz der Vergeltung etabliert.

 

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Matt Reeves (PLANET DER AFFEN: SURVIVAL, 2017) führt den schwarzen Ritter zurück zu seinen Wurzeln und reichert die achte Batman-Interpretation mit Elementen aus SEVEN, CHINATOWN und SHERLOCK HOLMES an. Es geht auf die Jagd nach einem Serienkiller, der nebenbei mit seinen Rätseln Stück für Stück die Geheimnisse um das bis ins Mark korrupte Gotham aufdeckt.  Dabei lässt der New Yorker Filmemacher Einflüsse aus den Batman-Comics BATMAN: EGOBATMAN: YEAR ONE und BATMAN: THE LONG HALLOWEEN einfließen. Zudem ist Reeves Version des Riddlers teilweise von dem berühmt-berüchtigten Serienkiller Zodiac inspiriert, der Ende der 1960er Jahre in Kalifornien sein Unwesen trieb. 

Das zusammen genommen sorgt für einen überaus düsteren Stoff, der sich mit seiner konsequent dunklen Umsetzung von den bisherigen Batman-Interpretationen unterscheidet. Denn bildgewaltig und mit der nötigen Geduld für die Entwicklung von Atmosphäre und Charakter, liefert Regisseur und Drehbuchautor Matt Reeves einen düsteren und zutiefst nihilistischen Film, der sich sowohl inhaltlich als auch stilistisch stark vom aktuellem Blockbuster-Kino abhebt.

 

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Neben den handwerklichen Stärken um die Kameraarbeit von Greig Fraser (DUNE, 2021) und dem Score von Michael Giacchino (STAR TREK, 2009) punktet THE BATMAN zudem mit seiner erstklassigen Besetzung. Aus dieser stechen vor allem das Rächer-Paar Robert Pattinson (TENET, 2020) und Zoë Kravitz (MAD MAX: FURY ROAD, 2015) sowie das Schurken-Duo Paul Dano (THERE WILL BE BLOOD, 2007) und Colin Farrell (BRÜGGE SEHEN…UND STERBEN, 2008) heraus. Und auch inhaltlich bleibt die Comicverfilmung durchweg spannend und poltert zwischendurch immer wieder schön mit intensiven Actionszenen, wie zum Beispiel der Autoverfolgungsjagd mit Batman‘s neuem Muscle Car. 

Trotzdem ist der Film am Ende mit knapp 3 Stunden Laufzeit doch etwas zu lang geraten und zieht das Finale eine Spur zu lang. Auch ist die Gesamtauflösung des Riddler-Rätsels nicht ganz so ausgeklügelt, wie es einem THE BATMAN verkaufen will. Aber das ist natürlich jammern auf sehr hohem Niveau, denn das Ding kann schon richtig was und zählt definitiv zu den besten Comicverfilmungen der letzten Jahre. 

 

The Batman - Bewertung

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