KRITIK – NERVE

© Studiocanal
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Autor: Kevin Zindler

Zum Inhalt: Bist du Player oder Watcher? Auf Vees (Emma Roberts) Highschool gibt es so gut wie kein anderes Gesprächsthema mehr als die immer riskanter werdenden Challenges, die das illegale Online-Game „Nerve“ seinen Spielern stellt. Um einmal so wie ihre Freundin Sydney im Mittelpunkt zu stehen meldet sich die eher schüchterne Vee kurzentschlossen selbst bei „Nerve“ an. Angetrieben vom Kick des Verbotenen bricht Vee mit ihrem ebenso attraktiven wie mysteriösen neuen Game-Partner Ian (Dave Franco) schnell alle Tabus: keine Challenge ist ihnen zu riskant. Über Nacht werden Vee und Ian die Sensation des immer gefährlicher werdenden Spiels! Doch als Vee herausfindet, dass ihre gesamten Social Media Accounts gehackt wurden, und versucht, aus dem Spiel wieder auszusteigen, muss sie feststellen, dass es dafür längst zu spät ist…

 

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Wie passieren kann, wenn TV/Online-Zuschauer einen nicht unwesentlichen Einfluss auf Spielshows etc. ausüben und deren Abläufe bestimmen können, hat bereits der ein oder andere Film oder Roman aufgezeigt. In den achtziger Jahren zum Beispiel war Arnold Schwarzenegger als THE RUNNING MAN (1987) dem sensationsgeilen Mob regelrecht ausgeliefert. Doch auch Produktionen aus der jüngeren Vergangenheit nahmen sich dieser Thematik an (THE TOURNAMENT, 2009, THE HUNGER GAMES, 2012) welche nun durch NERVE in temporeicher, visuell und musikalisch packender Manier auf die Spitze getrieben wird.

Die 20 Millionen Dollar Produktion entwickelte sich 2016 zu einem echten Überraschungserfolg. Weltweit spielte der Streifen von Henry Joost und Ariel Schulman – die bereits bei PARANORMAL ACTIVITY 3 (2011) gemeinsam auf dem Regiestuhl Platz nahmen – über 80 Millionen Dollar wieder ein.

 

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In grell leuchtenden Farben und untermalt von pulsierenden elektronischen Klängen werden die Hauptprotagonisten Emma Roberts („American Horror Story“) und Dave Franco („Die Unfassbaren 2“) durch das nächtliche New York gejagt und demonstrieren dabei, welch bunte und gefährliche Blüten die Sucht nach Anerkennung im Internet treiben kann. Bei der Adaption der Romanvorlage von Jeanne Ryan, die vor ihrer Karriere als Autorin Computerspiele entwickelte und im Bereich Jugendentwicklung forschte, werden zwar auch kritische und satirische Töne angeschlagen, aber NERVE überzeugt vor allem als rasantes Abenteuer mit charmanten Darstellern.

Der Film bietet rasantes und kreatives Popcornkino, dass dem aktuellen Stand der Zeit entspricht und durchaus gut unterhält. Aus einer Smartphone App wird Nervenkitzel, durch den man als Zuseher vor dem Bildschirm gespannt auf den weiteren Verlauf wartet. Man fühlt ein wenig mit den Adrenalin-Junkies mit, da die Herausforderungen bzw. Aufgaben relativ realistisch gestaltet sind. Die Charaktere selbst sind recht Stereotyp gestaltet, machen dieses Manko aber durch Sympathie wieder wett. Die ganze Atmosphäre ist ansprechend gestaltet und wird durch den Score veredelt. Einzig der recht schnelle Aufstieg des Paares (es müssen ja recht viele Personen mitspielen, die länger dabei sind und entsprechend Punkte gesammelt haben) darf durchaus etwas kritisch gesehen werden.

 

Nerve - Bewertung

Ab dem 19. Januar 2017 überall auf DVD, Blu-Ray & VOD erhältlich!

DVD-Cover & Bilder © Studiocanal.