KRITIK – BLAIR WITCH (2016)

© Studiocanal
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Autor: Florian Wurfbaum

1999 begründeten die beiden Filmemacher Daniel Myrick und Eduardo Sánchez mit ihrem pseudo-dokumentarischen Horror/Thriller „Blair Witch Projekt“ das Found Footage Genre. Der Film entwickelte sich zu einem beispiellosen Internet-Phenomen, was sich auch in den Umsatzzahlen widerspiegelte. Die 60.000 US-$ Produktion spielte letzten Endes weltweit über 248 Millionen US-$ ein, so dass der erste Auftritt der Blair Witch Hexe bis heute zu den rentabelsten Filmen aller Zeiten zählt. Aus diesem Grund entstanden auch in den Folgejahren unzählige Nachahmer im Found Footage Style – die bekanntesten Produktionen sind dabei „Cloverfield“ (2008), „Cronicle“ (2012) oder „Paranormal Activity“ (2009).

Auch ein weiterer „Blair Witch“-Streifen ließ nicht lange auf sich warten. Bereits ein Jahr nach dem wegweisenden Erstling bekamen die Fans mit „Blair Witch 2 – Book of Shadows“ eine Fortsetzung präsentiert. Doch der zweite Teil enttäuschte Fans wie Kritiker gleichermaßen. Der Hauptkritikpunkt war dabei, dass es sich bei dem Sequel von Joe Berlinger nicht um den erwarteten scheindokumentarischen Horror/Thriller handelte, sondern letztlich um einen konventionellen Horrorfilm, der lediglich auf den „Blair Witch“-Mythos aufbaut. Die enttäuschenden, weltweiten Umsatzzahlen von 47,7 Millionen US-$, bei einem zum Vorgänger deutlich erhöhten Budget von 15 Millionen US-$, führte dann auch dazu, dass es über ein Jahrzehnt ruhig um das Franchise wurde.

 

© Studiocanal
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Erst 2012 wurde unter dem Deckname „The Woods“ wieder an einer Fortführung gearbeitet. Somit konnte der verantwortlche Filmemacher Adam Wingard in Ruhe und ungestört an einem dritten „Blair Witch“-Film werkeln. Erst auf der San Diego Comic Con 2016 wurde dann der wahre Titel den Genre-Freunden enthüllt, so dass die im verborgenen entwickelte „Blair Witch“-Fortsetzung hier für eine Überraschung sorgte.  Jedoch haben sich die Macher dadurch sicherlich eine länger anhaltende Aufmerksamkeit erhofft, denn am Ende interessierte der Streifen beim Kinostart nur wenige Zuschauer. Insgesamt erwirtschaftete der Film weltweit nur enttäuschende 45 Millionen US-$. Auch wenn die 5 Millionen US-$ Produktion alles andere als ein Flop ist, scheint doch ein weiterer Ausflug in die Wälder von Burkittsville eher unwahrscheinlich.

Optisch macht „Blair Witch“ einiges her und ist sogar im packenden Finale dem Original leicht überlegen. Allerdings bietet die 2016 Version nicht wirklich etwas neues und auch die technisch ansprechende Digital-Optik hat nicht nur Vorteile. So wirkt sich diese stellenweise negativ auf die Atmosphäre aus, so dass der Film einfach weniger düster beziehungsweise furchterregend daher kommt. Zumal die Handlungen der teilweise nervenden Charaktere klischeebeladen oder bisweilen hohl sind und die Geschichte bekanntlich sowieso nicht viel her gibt. Zwar handelt es sich offiziell um eine Fortsetzung, aber eigentlich erzählt die 5 Millionen US-$ Produktion einfach nur die gleiche Story wie der Erstling. Zumindest sind sich die Macher dessen bewusst und verlieren wenig Zeit für Nebensächlichkeiten und bieten einen straff erzählten Horror-Trip.

 

Blair Witch - Bewertung

Ab dem 09. Februar 2017 auf Blu-ray™, DVD und VOD erhältlich!

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