KRITIK – TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES 2 – OUT OF THE SHADOWS

© Paramount Pictures Germany
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Autor: Tom Burgas

Zum Inhalt: Die coole Heldentruppe um Leonardo und seine Brüder Raphael, Michelangelo und Donatello stellt sich im neuen Blockbuster-Abenteuer natürlich wieder dem Kampf gegen das Böse: Erzfeind Shredder (Brian Tee) hetzt den Kultschildkröten seine Kampf-Mutanten Bebop (Gary Anthony Williams) und Rocksteady (Stephen Farrelly) auf den Panzer. Während sich die Turtles in Topform bringen, um es mit Shredder und seiner neuen Gang aufnehmen zu können, stehen sie plötzlich und ohne Vorwarnung einem viel bösartigeren Gegner gegenüber: dem berühmt-berüchtigten Krang. Doch die vier grünen Helden bekommen Unterstützung von Casey Jones (Stephen Amell), den nur ein Lächeln von April O’Neil (Megan Fox) in die Knie zwingen kann. Mit vereinter Turtlespower mischen die sechs ihre Gegner mächtig auf – mit noch mehr Witz, Coolness und spektakulären Action-Szenen.

„Hey jetzt kommen die Hero-Turtles….super starke Heroturtles!!!“

Ach kommt Leute, der erste Teil war doch gar nicht so schlecht. Er war zielgruppengerecht, gab dabei zwar zu wenig Acht auf die älteren Fans des Franchises, aber sah dafür mit seinem 120 Millionen-Budget alles andere als billig aus. Das aus ihm ein Film geworden ist, der wenigstens keinem zu sehr auf die Füße trat, war schonmal mehr als die Meisten erwartet hatten. Doch obwohl ihn keiner so wirklich außerordentlich gut fand, war er ein Überraschungserfolg und hat weltweit rund 500 Millionen an den Kinokassen eingespielt. Und das bei den Zahlen eine Fortsetzung hinterhergeschoben wird, ist natürlich kein Wunder. Zumal die wichtigsten Schauspieler standartisiert sowieso für 3 mögliche Teile unterschrieben haben.

 

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Hier nun also Teil 2, der für mich absolut genauso wie Teil 1 wirkt, nur dass diesmal verstärkt die wichtigsten Figuren der Vorlage ihren Auftritt haben. Bibob, Rocksteady und vor allem Krang sind nun dabei und auch mein Lieblingscharakter aus dem Franchise……Casey Jones, der mit Stephen Amell – besser bekannt als der „Arrow“ – sogar recht namenhaft besetzt wurde, ist endlich mit von der Partie. Über den Regiewechsel hatte ich mich erstmal gefreut, da der Regisseur des Reboot-Erstlings Johnathan Liebesmann wohl niemals einen Film machen wird, der eine besondere Handschrift verrät, allerdings ist auch Dave Green noch keine große Nummer im Filmgeschäft. Letztendlich war ich eh nie ein solch großer Turtles-Fan, als dass ich was besonderes von der Fortsetzung erwartet habe, so dass ich mit der Einstellung „entspannt reingesetzen und seichte Unterhaltung genießen“ ins Kino gegangen bin.

„Jooaaarr tut keinem weh!“ Das wird für Fans wohl zu wenig sein und auch der Otto-Normal-Kinogänger wird „Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows“ schnell wieder vergessen haben. Doch Fans des ersten Teils dürfte es freuen, dass das Sequel genauso weiter macht wie bisher. Zumal das Ganze am Anfang sogar, wie bereits beim Vorgänger, recht sympatisch rüberkommt und dank dem leicht erhöhten Budget auch wieder verdammt gut aussieht.  Jedoch merkt man mit zunehmender Laufzeit wieder, dass hier kein besonders intelligentes Script vorhanden ist. Letzten Endes kopiert Regisseur Dave Green den ersten Teil einfach mit seinen neuen Figuren. Hierbei machen die Neulinge Rocksteady und Bebob am meisten Spaß, die gleich Teil der ersten Actionsequenz sind. Diese  kommt angenehm wuchtig daher und ist aufgrund der FSK 12 Freigabe auch nicht zu kinderfreundlich inszeniert. Leider zeigt sich aber hier schon das erste große Problem, dass der erste Teil ebenfalls schon hatte. Die Reboot-Reihe kann sich einfach nicht entscheiden wie lustig oder wie ernst sie sein will und mischt munter gut gemachte, knallige Action mit zu tief gelegtem Humor, um dann doch wieder an der einen oder anderen Stelle einen guten Gag zu präsentieren. So geht es dann über die gesamte Spielzeit hin und her. Ich dachte mir die ganze Zeit dass sich hier doch irgendwo ein sympatischer Film versteckt, nur um im Laufe des Geschehens wieder eines besseren belehrt zu werden. Zudem nervt einem irgendwann extrem die Kameraarbeit. Selten habe ich in der letzter Zeit einen dermaßen unruhigen Film gesehen. Ständig muss alles in Bewegung sein, so dass man am liebsten die 3D-Version kurz anhalten möchte, um überspitzt ausgedrückt nach einer Kotztüte zu fragen.

 

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Zumal sich die Story nicht mal die Mühe macht in irgendeiner Form smart zu wirken, was dem Ganzen dann auch schlussendlich fasst das Genick bticht. Es wird einfach hingenommen, dass es auf einmal Paralleluniversen gibt oder sich Menschen plötzlich in Tiere verwandeln. Ein wenig mehr realistischen Umgang mit dem Ganzen hätte hier Wunder wirken können. Leider wurde es auch versäumt aus Casey Jones einen interessanten Charakter zu machen. So lässt Casey abseits seiner Fights schnell durchscheinen dass er wohl nicht die hellste Kerze im Leuchter ist und spielt den Horst vom Dienst. Woran man merkt, dass der ganze Film rein auf die Optik setzt sieht man wenn dann eine richtige Schauspielerin die Bühne betritt. Was nämlich Laura Linney da zu suchen hat weiß wohl nur sie und ihr Agent, denn wer mal sehen will wie jemand selbst im Sparmodus allen anderen zeigt was Schauspielerei ist, sollte besonders auf ihre Performance achten, selbstredend gibt ihr das Script nichtmal im Ansatz Szenen die sie verdient hätte.

Bei all der schlechten Meinung die ich für „Out of the Shadows“ übrig habe, sollte ich allerdings schnell einlenken und hier auch die Punkte einbringen die dafür sorgen, dass der Streifen bei mir nicht in der Tonne landet und stellenweise sogar Spaß machen kann. Zum einen zündet hier und da mal ein Gag ziemlich gut und zum anderen gibt es wenigstens eine, wenn nicht gar zwei Actionsequenzen, die auch in einem „Bond“ oder „Mission Impossible“ nicht imposanter gewesen wäre. Besonders eine versuchte Flugzeugübernahme mit entsprechender „Notlandung“, macht mächtig was her und überrascht mit ihrem Bombast. Zumal auch Bebop und Rocksteady für jede Menge gute Laune sorgen. Hier zeigt sich in der Originalfassung, dass die Sprecher auf jeden Fall ihre Freude hatten. Leider überträgt sich dieser Spaß nicht bis zum Ende, da die Turtles diesmal  knapp 2 Stunden benötigen um die Welt zu retten. 30 Minuten weniger hätten es auch getan, besonders da der Schluss einfach nur wiedermals noch mehr CGI bietet, was nur noch ermüdend wirkt. Alles in allem muss man also sagen, dass man einfach von Anfang an Leute ins Boot holen sollte die mehr wollen als CGI-Effekte mit einer generischen Alibi-Story zu verbinden. Sollte dieser Fall eintreten kann ich mir vorstellen, dass ein möglicher dritter Teil positiv überraschen könnte.

 

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Ab dem 08. Dezember 2016 auf Blu-ray™, 3D-Blu-ray™, DVD und VOD erhältlich!

 

 

AUS DEM KINO #7 – REVIEW TALK –TEEENAGE MUTANT NINJA TURTLES 2

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