KRITIK – MECHANIC: RESURRECTION

© Universum Film GmbH
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Autor: Kevin Zindler

Jason Statham hat sich in den letzten Jahren als Hoffnungsträger für viele Fans des klassischen Actionkinos einen Namen gemacht. Lange Zeit war nicht abzusehen, wer denn nun die Ikonen dieses Genres wie Arnold Schwarzenegger oder Sylvester Stallone beerben sollte. Dwayne „The Rock“ Johnson oder auch Vin Diesel waren zwei der möglichen Kandidaten, aber Ausfälle wie „Zahnfee auf Bewährung“ oder „Der Babynator“ ließen berechtigte Zweifel aufkommen. Statham blieb seiner Linie überwiegend treu und verbuchte mit „The Italian Job“, den „Crank“ Filmen sowie der „Transporter“ Trilogy beachtliche Erfolge. Er etablierte sich zügig als Actionstar und festigte seinen Status, als er das Angebot Stallones annahm, in dessen stargespickten Söldner-Retro-Streifen „The Expendables“ eine Hauptrolle zu übernehmen. Dass es Statham aber auch etwas ruhiger angehen kann und er durchaus schauspielerische Qualitäten besitzt, bewies er unter anderem in dem Film „Safe“. Insbesondere im Heimkino Segment generieren Statham Filme gutes Geld, was im Fall von „The Mechanic“ besonders deutlich wird. Das von Simon West inszenierte 40 Millionen Dollar Remake von „Kalter Hauch“ mit Charles Bronson und Jan-Michael Vincent spielte in den Staaten gerade einmal 30 Millionen Dollar wieder ein. Weltweit schlugen weitere 45 Millionen Dollar zu Buche. Dieses Einspiel rechtfertigt im Normalfall keine Fortsetzung, was dokumentiert, wie gut „The Mechanic“ auch außerhalb der Kinoauswertung funktionierte.

 

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MECHANIC: RESURRECTION hat trotz seines prominenten Casts (Tommy Lee Jones, Jessica Alba) zumindest in Nordamerika weniger eingenommen als der Erstling – round about 21 Millionen Dollar. Jedoch konnte das Sequel – für  dessen Regie sich nun der deutsche Filmemacher Dennis Gansel verantwortlich zeichnet –  auf dem restlichen Globus zusätzlich sagenhafte 105 Millionen Dollar einspielen. Das haben die Produzenten vor allem dem boomenden chinesischen Film-Markt zu verdanken, denn allein dort zählte der Film zu den erfolgreichsten 10 Titeln des vierten Quartals 2016. Die Frage, ob dieser erfreuliche Umstand  (auch) mit der Verpflichtung von Michelle Yeoh einhergeht – die nur einen zwei minütigen Cameo absolviert – wäre rein spekulativer Natur. Letzten Endes sollte die Qualität ausschlaggebend für den Erfolg einer Produktion sein. Und gewisse Qualitäten kann man MECHANIC – RESURRECTION sicher nicht absprechen.

Zum Inhalt: Fünf Tage, vier Kontinente, drei Morde: Seine Tage als Elite-Killer hat Arthur Bishop (Jason Statham) hinter sich gelassen – dachte er zumindest! Doch dann holt ihn die mörderische Vergangenheit ein: Bishops Erzfeind Riah Crain (Sam Hazeldine) entführt seine Freundin Gina (Jessica Alba) und zwingt ihn zur Rückkehr in den alten Job. Innerhalb kürzester Zeit soll der „Mechanic“ einmal um die ganze Welt reisen und das tun, was keiner so gut kann wie er: drei schier unmögliche Auftragsmorde begehen und sie dabei wie Unfälle aussehen lassen …

 

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MECHANIC: RESURRECTION ist nicht nur eine unerwartete Fortsetzung, sondern eine ziemlich unnötige dazu. Die Story ist dünn, sehr dünn, doch einem Statham-Vehikel verzeiht man diesen Umstand gerne, wenn es denn ordentlich zur Sache geht. An Action mangelt es freilich nicht, denn unsere muskelbepackte Ein-Mann-Armee mit der Halbglatze darf ordentlich hauen, stechen und schießen. Der Bodycount ist ziemlich saftig. Zudem kann sich „The Stath“ als Hobby „MacGyver“ beweisen, denn seine Auftrags-Morde gestaltet er wieder einmal sehr interessant und selbstverständlich fehlerfrei. Ihm als Partnerin zur Seite gestellt wird Jessica Alba, die zwar überwiegend nur als Eye-Candy fungiert,  dies aber wieder einmal in bestechender Form zelebriert. Wer würde nicht für sie töten? Mit Tommy Lee Jones ist ein weiterer bekannter Name mit von der Partie, welcher zwar eine relativ kurze Rolle inne hat, diese aber mit viel Coolness meistert (und welche in einer möglichen Fortsetzung ausgebaut werden könnte). Die wunderbaren – stellenweise exotischen – Kulissen (Strand, Meer) bieten dem Actionfan eine erfrischende Abwechslung zu der mittlerweile gängigen Tristesse des graublauen Ostblock-Einerleis.

Natürlich, MECHANIC – RESURRECTION ist nüchtern betrachtet Durchschnittskost, doch er bietet dem geneigten Genre-Liebhaber einen enormen Unterhaltungsfaktor und Statham in Höchstform, zudem sieht der Streifen einfach bestechend gut aus, was definitiv für den renommierten Regisseur Dennis Gansel („Die Welle“) spricht. Zu bemängeln wären jedoch einige zu künstlich aussehende Effekte, aber das Problem tritt bei Produktionen von „Millennium Films“ häufiger auf (siehe „London has Fallen“).

 

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Infos zur Blu-Ray Veröffentlichung: Die Ausstattung der Blu-ray kann sich sehen lassen, denn an Extras wurde nicht gespart. Die ca. 70 Minuten umfassen sowohl Interviews als auch ein Making of sowie ein Videotagebuch von den Dreharbeiten.

 

Zweite Meinung zum Film: Marcel´s „Mechanic: Resurrection“ Kritik

 

Ab dem 27. Dezember 2016 auf DVD, Blu-Ray & VOD erhältlich!

DVD-Cover & Bilder © Universum Film GmbH.

 

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