KRITIK – KING ARTHUR: LEGEND OF THE SWORD

© Warner Bros. Entertainment
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Autor: Florian Wurfbaum

Zum Inhalt: Als der Vater des kleinen Arthur ermordet wird, reißt Arthurs Onkel Vortigern die Macht an sich. Arthur wird seines Geburtsrechts beraubt und ahnt nicht, welche Position ihm eigentlich zusteht – stattdessen wächst er unter härtesten Bedingungen in den Hinterhöfen der Stadt auf. Doch als er dann das Schwert aus dem Stein zieht, steht sein Leben plötzlich Kopf – endlich wird er gezwungen, sich seinem wahren Schicksal zu stellen…

Aktuell ist jedes Filmstudio auf der Suche nach einem großen Franchise, um das sich zudem ein ganzes Universum aufbauen lässt. So besitzt zum Beispiel Disney bekanntlich mit „Star Wars“ und „Marvel“ gleich zwei der größten Lizenzen des Planeten mit denen der Mickey Mouse Konzern im Moment die Branche nach belieben dominiert. Wodurch sich der einstige Branchen-Primus Warner Bros. scheinbar herrausgefordert fühlt. Anders ist es nicht zu erklären, das ausgerechnet Warner – trotz der beiden aktuell hervorragend laufenden Lizenzen, um die DC Comicverfilmungen und das 2016 mit „Phantastische Tierwesen“ wiederbelebte „Harry Potter“-Universum – nun mit der frisch gestarteten Arthus-Saga ein weiteres Franchise erzwingen will. Zumal das Risiko aufgrund des 175 Millionen US-$ teuren Startfilmes immens hoch ist und die bisherigen Werke um die legendäre Sage nur selten Blockbuster Qualitäten aufwiesen.

 

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Doch allen Unkenrufen zum trotz wurde im Vorfeld bereits ein Konzept über eine sechsteilige Reihe zur Arthus-Saga erstellt, von der „King Arthur: Legend of the Sword“ nun den Auftakt darstellen soll. Da Guy Ritchie schon „Sherlock Holmes“ für das Studio überaus erfolgreich wiederbelebt hat, beauftragte Warner Bros. den Engländer erneut, um das äusserst ambitionierte Projekt zielsicher umzusetzen. Allerdings verlor der Verleih aus ungenannten Gründen mit zunehmendem fortschreiten des Großprojekts das Vertrauen, so dass der US-Kinostart von ursprünglich 22. Juli 2016 auf letztlich 12. Mai 2017 mehrmals nach hinten verschoben wurde. Am Ende scheinen die Zweifel des Studios begründet gewesen zu sein, da das historische Fantasy-Abenteuer an den Kinokassen stark enttäuschte. Aber sind wir doch mal ehrlich, was hat den Warner Bros. hier erwartet? Wohl einen Welthit in der Größenordnung von „Herr der Ringe“.

Regisseur Guy Ritchie liefert auf jeden Fall seine bekannten Qualitäten, die sich das Studio mit Sicherheit auch gewünscht hat. So modernisiert der Ex-Mann von Madonna die Arthus-Legende mit seiner typischen Coolness und schickt King Arthur im Superhelden-Modus in „Herr der Ringe“-artige Schlachten. Zumal nach der Bekanntgabe des Regisseurs wohl auch jedem Filminteressierten klar war, dass die Wiederbelebung nur noch lose an die klassische Arthus-Sage angelehnt sein wird.

 

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Dennoch muss erwähnt werden, dass Ritchie seine Sache mehr als ordentlich macht und der Film sowohl handwerklich, als auch optisch restlos überzeugt. Insbesondere die CGI-Effekte überraschen positiv und fügen sich weitesgehend gut in das bombastische Geschehen ein. Allerdings muss dem Zuschauer hierbei bewusst sein, dass er bei „King Arthur: Legend of the Sword“ einerseits die Ritchie-typischen Jump-Cuts und wilden Kamerafahrten vorgesetzt bekommt und andererseits die Schlachten beziehungsweise die Kampfzenen in morderner Videospiel Ästhetik dargeboten werden.

Die Darsteller um die beiden im Mittelpunkt stehenden Widersacher Charlie Hunman und Jude Law wissen ebenfalls zu gefallen und können so die offenkundigen inhaltlichen Schwächen ein wenig überspielen. Denn letzten Endes bietet „King Arthur“ kaum neues und bleibt über die gesamte Laufzeit oberflächig, so dass die Geschichte und die Figuren im lauten Getöse großteils untergehen.

Wer über die genannten Schwächen hinwegsehen kann und seine Erwartungen deutlich herunterschraubt, bekommt insgesamt gut funktionierendes Popcornkino, der Marke Guy Ritchie, präsentiert, dass dank dem brillanten Score von Daniel Pemberton akustisch zusätzlich veredelt wird.

 

King Arthur - Bewertung

Ab dem 12. Oktober 2017 auf Blu-ray™, 3D-Blu-ray™, DVD und VOD erhältlich!

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