KRITIK – HOTEL TRANSSILVANIEN 2

© 2015 Sony Pictures Releasing GmbH

Autor: Florian Wurfbaum

Sony Pictures konnte jahrelang mit den Animations-Produktionen seiner 2002 gegründeten Tochter Sony Pictures Animation kaum Erfolge einfahren. So enttäuschte zum einen der belanglose „Jagdfieber“ (2006) an den Kinokassen. Zum anderen floppte das nachfolgende Trickfilm-Projekt „Könige der Wellen“ (2007) trotz überwiegend wohlwollenden Stimmen (2007) gar gänzlich. Doch Sony liess sich von den Misserfolgen nicht irritieren und entwickelte munter weitere Streifen für die mittlerweile aus finanzieller Sicht ungemein wichtige Zielgruppe. Folglich konnte das Major-Studio 2009 mit „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ und 2011 mit dem ersten animierten „Schlümpfe“-Kinoabenteuer endlich die ersehnten 100 Millionen $ Hits landen. Der einizige Wehrmutstropfen des Geldsegens waren die meist nur durchschnittlichen Kritiken. Aber dies sollte sich mit dem 2012 entstandenen Animations-Spaß „Hotel Transsilvanien“ ändern, denn die herrlich schräge Grusel-Gaudi überzeugte sowohl finanziell, als auch qualitativ und wurde somit zum bis dato lukrativsten computergenerierten Familienfilm des Studios. So verwunderte es auch nicht, dass die Macher um Co-Produzent und Co-Autor Adam Sandler recht schnell eine Fortsetzung ankündigten.

 

Zum Filminhalt: Nach der Hochzeit von Draks geliebter Tochter Mavis und ihrem menschlichen Bräutigam Johnny dauert es nicht lange bis Nachwuchs Dennis das Licht in der Monsterwelt erblickt. Mit heranwachsen seines rot gelockten Enkel macht sich der Hotel besitzende Langzahn zunehmend Sorgen, da der kleine Mischling immer noch keine Blutsauger-Fähigkeiten aufzeigt. So nutzt Drak gemeinsam mit seiner Monster-Gang einen arrangierten Ausflug des Elternpaares zu den menschlichen Verwandten des Schwiegersohnes, um in Enkel Dennis mittels Monster-Boot-Camp den Vampir zu erwecken. Hierbei geht so einiges schief und zu allem Überfluss kündigt Draks griesgrämiger Vater Vlad seinen Besuch an. Dies erweist sich als äusserst heikel, da der Grufti-Greis immer noch nach den alten, menschenfeindlichen Regeln lebt und daher wohl kaum Verständnis für die menschliche Verwandtschaft aufbringen dürfte.

 

© 2015 Sony Pictures Releasing GmbH
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Schon der erste Hotelbesuch entpuppte sich als monströser Grusel-Spaß, der mit einer überaus hohen Gagdichte, liebenswerten schrulligen Figuren und einem – für das Trickfilm-Genre  – interessanten und erfrischend andersartigen Setting positiv überraschte. Und die selben Stärken bekommt der kleine und große Zuschauer auch diesmal serviert. Hierbei ist zwar die Geschichte erneut schnell erzählt und sicherlich weit weg davon etwas Neues zu erzählen. Aber dies fällt kaum  ins Gewicht, da schon beim Vorgänger nicht das Script die größte Stärke des Filmes war. Vielmehr besteht der eigentliche Reiz der „Hotel Transsilvanien“ Reihe aus den interessanten Charakteren und der charmant verdrehten Erzählperspektive, die eben aus der Sicht der gefürchteten Monster erzählt wird. Zumal diese wieder dazu genutzt wird, um mit den altbekannten Klischees zu spielen und sie letztlich auf witzige Weise umzukehren. Zu guter letzt wird das Ganze noch mit einer kleinen Botschaft bezüglich Toleranz und Vorurteile pädagogisch wertvoll abgerundet.

 

© 2015 Sony Pictures Releasing GmbH
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Dank diesen erstklassigen Grundzutaten schafft es Regisseur Genndy Tartakosky tatsächlich mit Teil 2, den bereits starken Erstling zu übertrumpfen und steigert den Spaßfaktor nochmals um einige Zahnlängen. So bietet die Fortsetzung eine immens hohe Gagdichte, so dass dem Zuschauer rapider Blutverlust durch Lachanfälle droht. Zudem erweist sich Halbblutvampirenkel Dennis als grandioser Zugewinn, der viele Lacher auf seiner Seite hat. Ebenso gefällt die knackige Laufzeit von ca. 90 Minuten, die temporeich und ohne jegliche Längen verfliegt.

 

Die Animationen der 80 Millionen $ Produktion sind ebenfalls makellos in Szene gesetzt und können so, selbst anspruchvolle Genrefans, mit ihren bunten detaillierten Bildern vollends zufriedenstellen. Auch der Soundtrack ist fetzig und passt mit seinen Klängen perfekt zu den abgedrehten Ereignissen. Dieses erstklassige Gesamtpaket führt erneut dazu, dass sowohl die kleinen Zielgruppengucker, als auch die begleitenden Erwachsenen, ein ungeheuerliches Vergnügen mit den neuesten Abenteuer des Drac-Packs haben werden.

 

Hotel Transsilvanien 2 - Bewertung

 

Ab dem 25. Februar 2016 überall auf DVD, Blu-Ray und VOD erhältlich!

 

Filmseite: www.hoteltranssilvanien2.de

Kinoplakat, Bilder & Trailer © Sony Pictures Releasing GmbH.

 

 

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