KRITIK: GESETZ DER RACHE – DIRECTORS CUT (STEELBOOK)

© Constantin Film
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Autor: Kevin Zindler

Zum Inhalt: Clyde Shelton (Gerald Butler) ist ein guter Familienmensch, dessen Leben schlagartig aus den Fugen gerät, als seine Frau und seine Tochter bei einem Einbruch brutal ermordet werden und er selbst nur um ein Haar überlebt. Als die Mörder gefasst werden, übernimmt der ehrgeizige Staatsanwalt Nick Rice (Jamie Foxx) aus Philadelphia den Fall. Gegen seine eigene Überzeugung zwingt ihn sein Vorgesetzter dazu, einem der Täter ein mildes Urteil anzubieten, wenn dieser gegen seinen Komplizen aussagt. Zehn Jahre später wird der Mann, der damals seiner Strafe entkommen ist, tot aufgefunden. Clyde Shelton bekennt sich des Mordes schuldig und beginnt ein erpresserisches Spiel mit Rice: Entweder dieser setzt seine Position für eine Änderung des Rechtssystems ein oder Schlüsselfiguren der damaligen Gerichtsverhandlung werden sterben. Um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, lässt Shelton von seiner Gefängniszelle aus eine Reihe spektakulärer Hinrichtungen ausführen. Der Einzige, der das Töten stoppen könnte, ist Rice. Als schließlich dessen eigene Familie in Sheltons Fadenkreuz gerät, beginnt für den Staatsanwalt ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit, bei dem sein Gegner immer einen Schritt voraus zu sein scheint.

 

© Constantin Film
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GESETZ DER RACHE kam 2009 in die Kinos und wurde recht kontrovers aufgenommen. Selbstjustizfilme hatten es bei Kritikern generell nie leicht (DIRTY HARRY, DEATH WISH, PEPPERMINT etc.), denn wer will schon entscheiden, ob die Motivation des/der/diejenigen ausreicht, um das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen. Einerseits hat natürlich niemand das Recht, sich in Form von Selbstjustiz an anderen Menschen zu rächen und die Staatsgewalt mit seinem gesetzlosen Handeln zu unterwandern, andererseits mag diese Art der Bestrafung in Einzelfällen für so manchen Bürger oder Kinozuschauer durchaus nachvollziehbar und konsequent erscheinen. Jedenfalls lassen derartige Filme oftmals die Kassen klingeln und das Fanherz höher schlagen, da der Gros derartiger Produktionen einen hohen Bodycount, coole Oneliner und massig Action garantiert.

 

© Constantin Film
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GESETZ DER RACHE unterscheidet sich jedoch enorm vom Einheitsbrei vieler anderer Selbstjustiz-Filme. Denn hier rächt sich das gepeinigte Opfer nicht nur an den Tätern, sondern bestraft den ganzen Justiz-Apparat, der lt. Butlers Charakter Ungerechtigkeiten erst zulässt oder „gezwungen“ ist, Deals einzugehen, um überhaupt so etwas wie Gerechtigkeit gegenüber Opfern von Gewalt walten zu lassen.

Constantin Film präsentiert uns zum ersten Mal die um etwa neun Minuten längere UNCUT-FASSUNG des Streifens im sehr hübschen Steelbook. Einige Gewaltspitzen werden etwas expliziter dargestellt, was aber im Vergleich zur Kinofassung (bis auf zwei, drei kleine Szenen) nicht wirklich ins Gewicht fällt. Ansonsten gibt es längere Einstellungen, die den Film nicht besser oder schlechter machen. Wer die Kinofassung hat, muss sich aufgrund der längeren Laufzeit nicht zwingend die neue Version zulegen. Alle anderen sollten unbedingt zugreifen, denn GESETZ DER RACHE gehört zu den besten Filmen des Sub-Genres.

 

© Constantin Film
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F. Gary Gray, der schon mit VERHANDLUNGSSACHE und EXTREME RAGE sein gutes Händchen für Actionthriller unter Beweis stellte, inszenierte dieses harte Rache-Spektakel angenehmerweise sehr unaufgeregt und konnte nicht nur auf ein gutes Drehbuch, sondern mit Jamie Foxx und Gerard Butler – der hier eine seiner besten schauspielerischen Leistungen abliefert – ein namhaftes Gegenspieler-Gespann zurückgreifen, welches fast so gut agiert, wie jenes (Samuel L. Jackson und Kevin Spacey) in VERHANDLUNGSSACHE. Bis auf das zugegeben etwas unglaubwürdige Finale, packt der Thriller mit seinen gut geschriebenen Figuren und nimmt das Publikum mit auf eine emotionale und vor allem ethisch fragwürdige Achterbahnfahrt. Die Action ist kurz aber wuchtig, die Gewaltausbrüche sind gut getimt und blutig. Der Film präsentiert sich in Hochglanz-Optik und kann die gesamte Laufzeit von rund zwei Stunden sehr spannend unterhalten.

Butlers Rachfeldzug gegen die Mörder seiner Familie und das Justiz-System konnte nicht nur das Kinopublikum begeistern (Budget: 50 Millionen Dollar – weltweites Einspiel: 128 Millionen Dollar), sondern im Laufe der letzten zehn Jahre seinen Status als einen der besten und cleversten Selbstjustiz-Thriller überhaupt festigen.

 
Gesetz der Rache - Bewertung

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