KRITIK – EVEREST

© Universal Pictures Germany GmbH
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Autor: Kevin Zindler

Zum Inhalt: Der Mount Everest – ein Mythos und gleichzeitig eines der größten Abenteuer dieses Planeten. Für die Teilnehmer zweier Expeditionen ist er die Herausforderung ihres Lebens. Als die beiden Gruppen der erfahrenen Bergsteiger Scott Fischer (Jake Gyllenhaal) und Rob Hall (Jason Clarke) die Gipfelerstürmung in Angriff nehmen, gerät diese zu einem dramatischen Kampf ums Überleben. Denn selbst die beste Vorbereitung und das härteste Training ist keine Garantie, wenn plötzlich das Leben nur noch an einem seidenen Faden hängt.

EVEREST ist ein überwältigendes Drama über die tragisch gescheiterte Everest-Besteigung von 1996, die acht von 33 Alpinisten das Leben kostete.

 

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Basierend auf dem unglaublichen, wahren und mitreißenden Tatsachenbericht von Autor Jon Krakauer, der als einer der wenigen überlebenden des schicksalhaften Tages seine Erlebnisse im Bestseller „In eisigen Höhen“ festhielt, kann EVEREST in vielen Punkten überzeugen. Optisch ist der Film ein echter Leckerbissen und auch die 3D Bilder können sich ausnahmsweise sehen lassen. Der dramaturgische Aspekt kommt ebenso zum Zug wie eine ausführliche Charakterzeichnung einzelner Personen. EVEREST fesselt, ist emotional und punktet mit einem hervorragend aufgelegten Starensemble. Allen voran Jason Clark, der zuletzt als böser John Connor Actionikone Arnold Schwarzenegger in TERMINATOR-GENISYS das Leben schwer machte. Er überzeugt als stets positiv denkender Bergführer, welcher seinem Schicksal bis zum Schluss zu entrinnen versucht. Seine Rolle sollte ursprünglich Christian Bale übernehmen. Desweiteren überzeugen Josh Brolin, Sam Worthington, Keira Knightley und Jake Gyllenhaal in weiteren Rollen.

Kleinere Längen sowie eine gewisse Unübersichtlichkeit zum Finale des Films trüben ein wenig das Gesamtbild des Actionabenteuers, welches den Vergleich mit Genre-Filmen wie K2 oder ALIVE nicht scheuen muss – zumindest was die handwerkliche Komponente angeht. Regisseur Baltasar Kormákur – welcher mit CONTRABAND und 2 GUNS zuletzt gleich zweimal mit Mark Wahlberg zusammenarbeitete und solide Ergebnisse abliefern konnte – hat aus dem Budget von rund 55 Millionen Dollar das Beste herausgeholt. Der monatelange, aufwendige Dreh in den Bergen Nepals, Islands und Italiens zahlte sich an den Kinokassen aus. Nach einem eher mauen Einspiel in den Staaten (43 Millionen Dollar) konnte EVEREST weltweit weitere 160 Millionen Dollar einnehmen.

 

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Kleine Randnotiz: Oscar-Gewinner Simon Beaufoy („Slumdog Millionaire“, „Die Tribute von Panem – Catching Fire“) hat die packende Geschichte von großen Träumen, verhängnisvollen Ambitionen und der unvorstellbaren Kraft des menschlichen Willens in Drehbuchform gebracht. Der Vorwurf, dass er bzw. die Macher es mit den „wahren Begebenheiten“ der Vorlage nicht ganz so genau genommen haben, wird durch die Aussage von Jon Krakauer unterstrichen: „It´s total bull!“ (Los Angeles Times)

Der Autor kritisierte in dem Interview, dass weder der Regisseur noch der ihn darstellende Schauspieler Michael Kelly ihn kontaktiert hätten. Zudem hätte es den Dialog zwischen seiner Figur und Anatoli Bukrejew im Zelt am Südsattel nach dem Abstieg, bei dem er seine Hilfeleistung an den Rettungsarbeiten mit dem Hinweis auf Schneeblindheit verweigert, nie gegeben. Krakauer empfand den Film als persönlichen Affront des Regisseurs gegen sich. Regisseur Kormákur entgegnete der Kritik mit den Worten: „Die Drehbuchautoren und ich versuchten, die Ereignisse von einem fairen Standpunkt aus zu betrachten, ohne irgendeine Seite einzunehmen“. (Wikipedia)

 

Everest - Bewertung

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