KRITIK – DAS GROSSE CLINT EASTWOOD BUCH – BAND 1

© MPW-Verlag
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DAS GROSSE CLINT EASTWOOD BUCH

In seiner mittlerweile knapp sechs Jahrzehnte umfassenden Karriere überzeugte Eastwood nicht nur als Schauspieler in Filmen wie „Dirty Harry“ oder „Für eine Handvoll Dollar“, sondern entwickelte sich auch zu einem der respektiertesten Filmemacher Hollywoods, was er mit Glanzstücken wie „Erbarmungslos“ oder „Million Dollar Baby“ immer wieder unterstrich.

Um dieser einzigartigen und langjährigen Karriere mit all seinen Klassikern gerecht werden zu können, wird DAS GROSSE CLINT EASTWOOD BUCH in zwei Bände aufgeteilt. So umfasst Band 1 die Karriere und das Leben bis einschließlich 1979 – also bis „Flucht von Alcatraz“, während Band 2 die Ära 1980 bis 2016 inklusive seiner reinen Regiearbeiten, wie den zuletzt veröffentlichten und äusserst kontroves diskutierten „American Sniper“, thematisieren wird.

 

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KRITIK:

Autor: Florian Wurfbaum

Erneut serviert der Buchverlag MPW in Zusammenarbeit mit ihrem Autoren-Flaggschiff Tobias Hohmann den Filmbücher-Freunden ein überaus gelungenes Buch. Und dieses überzeugt dank dem ambitionierten Autor nicht nur mit der MPW typischen, famosen Aufmachung, sondern eben auch inhaltlich. Hierbei verzückt Tobias Hohmann, der bereits mit den beiden MPW Bestsellern „Action Stars Band 1 – Stallone“ und „Kult-Stars – Bud Spencer & Terence Hill“ sein ganzes Können unter Beweis stellte, mit unzähligen Anekdoten und teilweise unbekannten Hintergrund Informationen zu der Hollywood Legende. So dass vermutlich selbst eingefleischte Eastwood-Anhänger über die eine oder andere Geschichte aus dessen Leben verblüfft sein werden. Zumal der Inhalt mit aufschlussreichen Interviews von Wegbegleitern des Amerikaners nochmals sinnvoll ergänzt wurde und dadurch auch an Exklusivität und Informationsgehalt gewinnt.

Wie schon bei den zuvor veröffentlichen MPW-Büchern geht bei der ersten Hälfte des Mammut-Buchprojektes die Biographie und Filmographie fließend über. So wird in Band 1 Eastwoods Leben und Karriere von 1930 bis einschliesslich 1979 in chronologischer Reihenfolge betrachtet. Des Weiteren finden sich erfreulicherweise einerseits kleinere Biographien zu Weggefährten wie z.B. Lee Van Cleef oder Brian G. Hutton im Buch wieder. Und andererseits haben es die Macher tatsächlich geschafft, die lange Zeit zurückzogen lebende Marianne Koch zu einem Interview zu bewegen. Erwartungsgemäß bietet dieses Gespräch dann auch einen echten Mehrwert, da die deutsche Schauspielerin einige Anekdoten über die Dreharbeiten zu „Für eine Hand voll Dollar“ bereithält. Dieser Beitrag zu dem ersten Teil der Dollar-Trilogie zählt auch zu den inhaltlichen Highlights des liebevoll gestalteten Schmökers.

Der Text ist wie gewohnt bei Herrn Hohmann flüssig, informativ und unterhaltsam zusammengetragen. Sicherlich macht sich hierbei an der einen oder anderen Stelle das fehlen eines Lektors bemerkbar. Doch aufgrund der immens interessanten Informationsflut und dem sichtlich vorhandenen Herzblut des Autors kann der Leser getrost darüber hinwegsehen.

 

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Minimale Abzüge gibt es letztendlich für die überhand nehmende Bilderflut, die das toll recherchierte Seiten-Schwergewicht unnötig aufbläht. So wird der vor Anekdotenreichtum und Informationsvielfalt bestechende Textinhalt ein wenig von der Maße an Aushangbildern und Werbematerialien erdrückt. Es gibt mit Sicherheit Kinomaterial-Sammler und Eastwood Fans die dieser ausufernden Bilderpracht etwas abgewinnen können. Mir persönlich ist das Seitenweise vorhandenen Kino-Marterial schlichtweg zu viel des Guten und verwässert eben den inhaltlichen Text. Zudem führt der 512 Seiten starke Umfang dazu, dass sich das zweifelsohne grandios aufgemachte Machwerk als händisch schwer zu bändigendes Ungetüm offenbart, in dem der Leser ohne Ablagefläche nur bedingt stöbern kann.

Die Aufmachung des gewichtigen Werkes ist mal wieder ein Gedicht. So werden die Augen des nostalgisch angehauchten Betrachters förmlich mit der hier präsentierten Bebilderung gestreichelt. Hier macht sich die scheinbar nahezu perfekte Zusammenarbeit mit Eastwood-Sammler Thomas Pollmer deutlich bemerkbar. Denn dieser zaubert einige optische Leckerbissen aus seinem unglaublich umfangreichen Bilderarchiv. So bekommt der Käufer eine riesige Auswahl an seltenen Setfotos, Filmplakaten, Kinoaushangsätzen und Privataufnahmen serviert. Auch wenn es, wie bereits erwähnt, gereicht hätte pro Film lediglich 2 Seiten statt der teilweise enthaltenen 6 Seiten an reinen Aushangbildern hinzuzufügen. Dafür ist die Verarbeitung des Hardcoverbuches inklusive Bindung und Papier- und Druckqualität absolut hochwertig und rechtfertigt daher den, auf dem ersten Blick hoch wirkenden, Kaufpreis ausnahmslos.

 

Clint Eastwood Buch - Band 1 - Bewertung

PS: Wir warten schon voller Vorfreude auf den 2015/2016 erscheinenden zweiten Band.

Das Buch kann im Tele Movie Shop bestellt werden.

Mehr Infos zu den Filmbüchern unter: www.topfilm-buecher.de

 

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