KRITIK – VIKINGS – STAFFEL 2

© MGM / 20th Century Fox
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Autor: Florian Wurfbaum

Nachdem die erste Staffel der historischen Wikinger-Action-Serie weitestgehend überzeugen konnte und sich letztlich gar als einer der besten Serienneustarts des Jahres 2013 entpuppte, waren die Fans natürlich sehr gespannt, wie es mit Ragnar Lodbrock und seiner Gefolgschaft weitergeht.

Zum Inhalt: Die zweite Staffel schließt direkt an die Ereignisse der Vorgängerstaffel an. So wird zu Beginn der Zuschauer gleich Zeuge der unausweichlichen Schlacht Ragnars und König Horriks Truppen gegen Jarl Borg, der von Ragnars Bruder Rollo unterstützt wird. Zudem überrascht Prinzessin Aslang den visionären Wikinger mit einer frohen Kunde im Gepäck, die diesen familiär in eine äusserst prekäre Situation bringt. Auch sein Verlangen die Raubzüge durch den weitestgehend unbekannten Westen fortzusetzen, keimt im Laufe des Geschehens wieder auf.

 

© MGM / 20th Century Fox
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Serienschöpfer Michael Hirst und sein Autorenteam führen zwar die Geschichte und Charaktere überwiegend sinnvoll weiter. Jedoch konzentriert sich die Handlung diesmal etwas weniger auf Ragnar, was dazu führt, dass die Serie etwas den Fokus verliert und dadurch die ein oder andere dramaturgische Schwäche offenbart. Auch der oftmalige Parteienwechsel einiger Figuren und die Anfangs nicht nachzuvollziehende Motivation Flokis, sich von Ragnar abzuwenden, trübt das Geschehen ein wenig. Nichtsdestotrotz vermag schlussendlich die Story erneut zu packen und findet mit seinen aufregenden und wendungsreichen Staffelfinale, das sich auch als Highlight dieser Season erweist, einen überaus gelungenen Staffelabschluss.

Natürlich kann „Vikings“ bezüglich Storytelling und Charakterzeichnungen zu keinem Zeitpunkt mit Serienmeisterwerken wie „Game of Thrones“ oder „Breaking Bad“ mithalten. Allerdings bietet das Wikinger-Epos dank des authentischen Settings, den prachtvollen Landschaftsaufnahmen und der actionreichen, kernigen Inszenierung, hochwertige TV-Unterhaltung, die besonders Fans stimmungsvoller, historischer Mittelalter-Stoffe weiterhin begeistern wird. Der Gewaltgrad wurde gegenüber der eher zurückhaltenden ersten Staffel deutlich erhöht und gipfelt in der fiebrig inszenierten Hinrichtungsszene der Siebten Folge, die den passenden Titel „Blutadler“ trägt.

Sicherlich werden hier den Serien-Fans keine Awardwürdigen Darstellerleistungen serviert. Doch die großteils unverbrauchten und weniger bekannten Schauspieler liefern durch die Bank weg solide Leistungen ab. Aus dem Cast stechen erneut vor allem Travis Fimmel als Ragnar Lodbrock und Clive Standen als dessen Bruder Rollo durch ihre physische Präsenz heraus. Sodass besonders die Frauenherzen beim Anblick des Wikingers „Rrrrolllo“, der diesmal sogar seine hinzugewonnene sensible Seite zeigen darf, höher schlagen werden. Des Weiteren spielen sich in der zweiten Staffel Donal Logue als König Horrik, Katheryn Winnick als Lagerthe und Alexander Ludwig als Björn Lodbrock in den Vordergrund und bleiben dem Zuschauer im Gedächtnis. So wünscht man sich für die kommende Staffel vor allem für Winnick mehr Screentime. Einzig Gustav Skarsgard schwächelt gegenüber der ersten Staffel ein wenig. Da dieser die Rolle des Floki nicht nur optisch teilweise zu einem „Jack Sparrow“ Plagiat verkommen lässt und dessen Handlungen im Laufe der Season nur bedingt nachzuvollziehen sind. Insgesamt ist die Besetzung erneut ideal gecastet und trägt ungemein zu dem positiven Gesamteindruck der Serie bei.

 

Vikings - S2 - Bewertung

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