KRITIK: VALERIAN

© Universum Film GmbH & Co. KG

Autor: Kevin Zindler

Zum Inhalt: Im 28. Jahrhundert sind Valerian (Dane Dejan) und Laureline (Cara Delevingne) als Spezialagenten der Regierung mit der Aufrechterhaltung der Ordnung im gesamten Universum beauftragt. Während der verwegene Frauenheld Valerian es auf mehr als nur eine berufliche Beziehung mit seiner schönen Partnerin abgesehen hat, zeigt ihm die selbstbewusste Laureline jedoch die kalte Schulter…

Auf Anordnung ihres Kommandanten (Clive Owen) begeben sich Valerian und Laureline auf eine Sondermission in die atemberaubende, intergalaktische Stadt Alpha: einer Mega-Metropole, die Tausende verschiedener Spezies aus den entlegensten Winkeln des Universums beheimatet. Die siebzehn Millionen Einwohner haben sich über die Zeiten einander angenähert und ihre Talente, Technologien und Ressourcen zum Vorteil aller vereint. Doch nicht jeder in der Stadt der Tausend Planeten verfolgt dieselben Ziele – im Verborgenen wächst eine dunkle Macht heran, die nicht nur Alpha, sondern die gesamte Galaxie in Gefahr bringt…

 

© Universum Film GmbH & Co. KG

Er ist einer der erfolgreichsten Produzenten, Regisseure und Drehbuch-Autoren Europas: Luc Besson! Ursprünglich wollte der gebürtige Franzose Meeresbiologe werden, doch ein Tauchunfall vereitelte diese Pläne. Stattdessen schrieb er bereits mit 16 Jahren den Roman DAS FÜNFTE ELEMENT, welchen er 1997 mit Bruce Willis verfilmte. Zu seinen größten Erfolgen als Regisseur  zählen NIKITA (1990), LEON – DER PROFI (1994) und LUCY (2014), der weltweit über 460 Millionen Dollar einspielte. Neben weiteren unzähligen Erfolgen als Produzent (TAKEN, 2012 / TRANSPORTER 1-3, 2002-2008) musste er jedoch mit Filmen wie MALAVITA (2013) und den hier vorliegenden VALERIAN auch herbe Enttäuschungen hinnehmen. Zudem wurde er 2016 als PLAGIATOR verurteilt, da sich sein Film LOCKOUT (2012) bei John Carpenters Film DIE KLAPPERSCHLANGE (1981) bedient hatte. Nichtsdestotrotz ist Besson die erste Anlaufstelle, wenn es um europäisches Blockbuster-Kino geht.

Bei VALERIAN – der auf eine französische Comic-Serie von Pierre Christin und Jean-Claude Mézières mit dem Titel Valérian und Laureline basiert – handelt es sich um ein Herzensprojekt Bessons. Durch Pre-Sales (Vorverkäufe) konnte der gewiefte Filmemacher knapp 213 Millionen einsammeln, was für eine Produktion, die nicht in der Traumfabrik Hollywood entsteht, ein unglaublich hohes Budget ist. Allein aus diesem Grund muss man vor Besson den Hut ziehen, denn die Zugkraft einer über 50 Jahre alten Comic-Serie, die außerhalb Frankreichs wohl kaum jemand kennen durfte –  wurde im Vorfeld stark angezweifelt. Die Zweifler scheinen nach den miserablen Einspielergebnissen in den Staaten (40 Millionen Dollar) Recht behalten zu haben. Im Rest der Welt konnte der SF-Film immerhin noch weitere 185 Millionen Dollar einnehmen, was im Anbetracht der immens hohen Kosten jedoch deutlich unter den Erwartungen lag. Neben den eingeschränkten Bekannt heitsgrad der Vorlage könnte auch der relativ unspektakuläre Cast ein weiterer Grund dafür gewesen sein, warum dem aufwändigen Streifen der erhoffte Erfolg verwehrt blieb. Letzten Endes sollte die Qualität eines Produkts zwischen Top und Flop entscheiden und diesbezüglich kann man VALERIAN keine großen Vorwürfe machen.

 

© Universum Film GmbH & Co. KG

Luc Besson kreiert ein atemberaubendes visuelles Fest mit viel Liebe zum Detail. Und das, zusammen mit den skurrilen Dialogen zwischen Laureline und Valerian, hält diesen Film am Laufen. Die Höhepunkte dieses Films sind fast euphorisch, mit einigen der kreativsten und überzeugendsten Beispiele für den Aufbau fremder, neuer Welten, die das Blockbuster-Kino bisher gezeigt hat. Das erinnert sehr stark an Camerons AVATAR (2009), der diesbezüglich wegweisend war. Die Technologie, die Lebensräume der Kreaturen und das Design sind wunderbar erfrischend, auch wenn wahrscheinlich 85 % des Films vor einer Greenscreen-Leinwand gefilmt wurden. Als Beispiel sei die Stadt „Alpha“ genannt, die sich manchmal wie ein sich ständig verändernder Charakter im Film anfühlt. Man erkennt auch Einflüsse aus STAR TREK (1966-1969) oder JOHN CARTER (2012). Die Welten flehen danach, erkundet zu werden und dank des Drehbuchs bekommt man eine anständige, wenn auch luftige Tour durch „Alpha“ über Valerians und Laurelines rasantes Abenteuer. Diese werden übrigens sehr charmant – wenn auch etwas unglaubwürdig – von Dane DeHaan und Cara Delevingne gespielt. Die langjährigen Top-Agenten nimmt man ihnen nicht so recht ab, dennoch funktioniert die Chemie zwischen den beiden Youngstars. Wirklich kritisieren kann man lediglich, dass sich der Film verheddert, sobald versucht wird, der Geschichte bei jeder Gelegenheit mehr Tiefe zu verleihen.

 

Valerian - Bewertung

Ab dem 30. November 2017 auf Blu-ray™, 3D-Blu-ray™, DVD und VOD erhältlich!

DVD-Cover & Bilder © Universum Film GmbH & Co. KG. All Rights Reserved.