KRITIK – THE PURGE – ANARCHY

© Universal Pictures
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Autor: Florian Wurfbaum

Trotz der cleveren Grundidee und der namhaften Besetzung konnte der letztjährige Überraschungserfolg „The Purge – Die Säuberung“ qualitativ nicht vollends überzeugen. James DeMonacos Thriller verschenkte insgesamt einfach zu viel seines sichtlich vorhandenen Potentials und entpuppte sich letztendlich lediglich als stimmungsvoller Durchschnitts-Home-Invasion-Thriller. Daher war meine Erwartungshaltung gegenüber der im Rekordtempo nachgeschobenen Fortsetzung nicht besonders hoch. Doch so kann man sich irren, denn DeMonaco präsentiert dem Publikum mit „The Purge – Anarchy“ ein sensationell gelungenes Sequel, dass den Erstling in jeglicher Hinsicht übertrifft und somit zu den positivsten Filmüberraschungen des Jahres 2014 zählt.

Zum Filminhalt: Erneut steht die alljährige „The Purge“-Night an. In diesen 12 Stunden wird Recht und Ordnung aufgehoben und so kann jeder Bürger eine Straftat einschließlich Mord begehen, ohne dafür mit staatlichen Konsequenzen rechnen zu müssen. Diesmal sitzt zum einen ein junges Paar aufgrund einer Autopanne auf offener Straße fest. Zum anderen sind eine hilflose Frau und deren Tochter dem Chaos der Säuberungs-Nacht völlig hilflos ausgeliefert. Zufällig kreuzen sich die Wege der verängstigten Menschen mit einem zwielichtigen Polizist (Frank Grillo). Trotz anfänglicher Zweifel der hilflosen Gruppe gegenüber dem schwerbewaffneten Sergeant, schließen sie sich ihm an, da dieser scheinbar ihre allerletzte Hoffnung sein könnte, die Nacht zu überleben…

 

© Universal Pictures
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Scheinbar haben die Macher endlich das Potential der faszinierenden Grundidee erkannt. Denn nach dem sich im Original die Säuberungsaktionen lediglich auf eine ausgewählte Terrorsituation konzentrierte, nutzt Regisseur und Drehbuchautor James DeMonaco diesmal die „Purge-Night“, um dem Zuschauer miteinander verwobene Sicht- und Handlungsweisen unterschiedlichster Personen zu offenbaren. So werden aufgrund der verschiedensten Motivationen der Täter und dem großflächigen Jagdfeld der Stadt die Ausmaße des brutalen Treibens deutlich breiter und differenzierter aufgezeigt. Dadurch wird dem Betrachter eine Vielzahl an neuen Facetten präsentiert, was dazu führt, dass das Säubern in der Fortsetzung eindeutig an Hintergründigkeit gewinnt. Zudem regt natürlich auch Teil 2 zu unterschiedlichsten Diskussionen bezüglich moralischer und politischer Sichtweise zu dem Thema an.

Inszenatorisch vermag sich die Fortsetzung ebenfalls deutlich gegenüber dem Vorgänger zu steigern. Hierbei trumpft „The Purge 2“ zum einen erneut mit seiner überaus stimmungsvollen und zugleich bedrohlichen Atmosphäre auf. Zum anderen profitiert die Fortsetzung sichtlich von der Budgeterhöhung und serviert dem Publikum ein hochwertigeres und abwechslungsreiches Stadt-Setting. Auch der Spannungsbogen wird von Regisseur James DeMonaco stetig und ohne jegliche Längen angezogen. So bekommt der Genre-Anhänger einen mitreißenden und immens temporeichen Thriller serviert, der zwar einige Logikfehler aufweist. Aber letztlich über die komplette Laufzeit von 103 Minuten erstklassig zu unterhalten vermag. Der Gewaltgrad ist relativ hoch und der Verleih hätte sich nicht über eine FSK 18 Freigabe beschweren dürfen.

Eine weitere positive Überraschung ist die überzeugende Besetzung. Zwar wurde dabei überwiegend auf bekannte Gesichter verzichtet. Jedoch erweist sich dies schussendlich sogar als Pluspunkt, da die unverbrauchten Gesichter durch die Bank weg ihre Sache gut machen. Besonders hervorzustechen vermag hierbei Hauptdarsteller Frank Grillo („Warrior“) der als Sergeant eine ausgezeichnete Performance abliefert und sich somit zukünftig für größere Rollen empfiehlt.

 

The Purge 2 - Bewertung

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