Autor: Kevin Zindler
Zum Inhalt: Lincoln Hawk (Sylvester Stallone) ist Trucker mit Herz und Seele. Als seine Ex-Frau im Sterben liegt, sendet sie ihm ihren gemeinsamen Sohn (David Mendenhall), damit beide sich richtig kennenlernen. Vom reichen Onkel und Firmenverwalter falsch über den Vater aufgeklärt, ist das Verhältnis von Anfang an gespannt, denn Michael kommt von einer schneidigen Militärakademie und Hawk ist von der dreckigen Sorte. Doch auch Hawk hat Träume: z.B. den Gewinn der WM im Armdrücken, der ihm ein besseres Leben ermöglichen soll…
1987 konnte man Sylvester Stallone – der eine stattliche Gage von 15 Millionen Dollar einstrich – für das Actiondrama „Over the Top“ gewinnen. Für die Produzenten vorab ein sicherer Hit, da Stallone zuletzt mit weltweiten Erfolgen wie „Rocky 4“ und „Rambo 2“ in aller Munde war. Der Plan ging nicht auf! Die Produktion spielte in den Staaten lediglich 16 Millionen Dollar ein. Dabei sind die Zutaten für einen Hit durchaus vorhanden. Ein Vater kämpft um die Anerkennung seines Sohnes, der von seinem Großvater (Robert Loggia) entfremdet wurde. Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft im Armdrücken – welche Link Hawk (Sly Stallone) das nötige Geld für die Selbstständigkeit beschaffen und damit Grundlage für das gemeinsame Leben mit Sohn Michael (David Mendenhall) ebnen soll – lernen sich beide kennen und lieben. Damit ist die gefühlstechnische Seite völlig ausgefüllt. Die spannenden Duelle, in denen sich Stallone gegen immer stärker werdende Gegner durchsetzen muss, lässt die Actionkomponente nicht zu kurz kommen.
Natürlich erfindet das Drehbuch das Rad nicht neu. Die Parallelen zu „Rocky“ sind nicht von der Hand zu weisen. Golan bedient sich gerne jedem Klischee und drückt dabei so ungeniert auf die Tränendrüse, dass es teilweise zu erzwungen wirkt. Dennoch ist „Over the Top“ ein ungemein schöner „Feel-Good-Movie“. Sly spielt mir Herz, versucht auch mit darstellerischen Fähigkeiten zu überzeugen und harmoniert hervorragend mit Film-Sohn Mendenhall, dessen Charakter man nur vorwerfen könnte, zu klugscheißerisch zu agieren. Der Final-Fight gegen „Bull“ Hurley (gespielt vom leider zu früh verstorbenen Rick Zumwalt) ist ungemein spannend und auch der fantastische Soundrack – der dem Film eine gewichtige Note verleiht – darf nicht unerwähnt bleiben.
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