KRITIK – ROBOCOP (2014)

© Studiocanal
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Autor: Florian Wurfbaum

Zwar versprachen die Trailer des Remakes unterhaltsames Action-Kino mit prachtvoller Optik und gelungenen Effekten, aber als großer Fan des Originals und durch die Bekanntgabe einer FSK 12 Freigabe, war ich äußerst skeptisch gegenüber dem Gezeigten. Letztendlich habe ich also ein Remake von der Qualität der „Total Recall“-Neuverfilmung erwartet.

Die Neuinterpretation des Kult-Klassikers von 1987 erzählt von dem multinationalen Megakonzern OmniCorp, der 2028 globaler Marktführer für Robotertechnologie ist. Die von dem Konzern produzierten Drohnen werden, außerhalb der USA, weltweit eingesetzt und sichern OmniCorp ein beachtliches Vermögen. Als zur selben Zeit der engagierte Detroiter-Polizist Alex Murphy (Joel Kinnaman) im Kampf gegen steigende Kriminalität und Korruption schwer verletzt wird, ist dies für OmniCorp die Gelegenheit, seine umstrittene Technologie endlich in den Vereinigten Staaten zum Einsatz zu bringen. Der Plan ist, im von Verbrechen verwüsteten Detroit den perfekten Polizisten zu schaffen: einen Gesetzeshüter, der halb Mensch und halb Roboter ist.

Der Drehbuchautor Joshua Zetumer hält zwar an dem Grundthema fest, doch setzt das Script etwas mehr auf die emotionale Ebene und versucht die Menschlichkeit und die Emotionen, die in der Maschine Alex Murphy stecken, zu ergründen. Die zeitgemäße Neuausrichtung verdient auf der einen Seite durchaus Anerkennung, aber auf der anderen Seite vermag die emotionale Bindung zwischen Murphy und seiner Familie, trotz des wesentlich umfangreicher eingeräumten Zeitraums zum Original, nicht vollständig zu überzeugen.

 

© Studiocanal
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Ungeachtet der Neuausrichtung verleugnet Jose Padilhas Inszenierung nicht die Existenz des Originals und platziert einige gelungene Verweise auf Paul Verhoevens Action-Meisterwerk. Dank dem hohen Budget weiss die Cyborg-Action sowohl optisch, wie auch tricktechnisch zu gefallen. Auch die Actionszenen wissen zu überzeugen, doch erreichen diese keineswegs die Intensivität und Spannung von Verhoevens Werk. Hier wirkt sich letztendlich der geminderte Härtegrad negativ aus, auch wenn erwähnt werden muss, dass trotz der geringen FSK 12 Freigabe, es dem Sci-Fi Actioner nicht an Gewaltszenen inklusive ausufernder Shoot Outs mangelt. Die neue designte Rüstung besticht durch seine edle Aufmachung und Fans wird der Ersatz der Originalmusik und das einstreuen des ein- oder anderen legendären Zitats erfreuen.

Aus der überwiegend solide agierenden Besetzung, vermögen vor allem Michael Keaton als Omnicorp Oberhaupt Sellars und Jackie Earle Haley als integranter Ausbilder hervorzustechen. Auch Samuel L. Jackson als schonungsloser Lobbyist einer Nachrichtensendung, verteilt gelungene gesellschaftskritische Seitenhiebe und agiert wie immer souverän. Der Hauptprotagonist Joel Kinnaman müht sich sichtlich dem stählernen Cop Leben einzuhauchen, aber letztendlich reicht seine Leistung zu keiner Zeitraum an die, des Original RoboCops Peter Weller heran. Gary Oldman als Wissenschaftler mit guter Seele spielt ordentlich und ist einer der großen Sympathieträger des Films.

Einer der größten Schwachpunkte des Remakes, ist das Fehlen von charismatischen Bösewichtern wie Kurtwood Smith, der damals als Clarence Boddicker mit seiner Bösartigkeit brillierte. Stattdessen werden in der Neuauflage mehr oder weniger Alibi Bösewichter präsentiert, die von einem farblosen Patrick Garrow als Gangsterboss Antoine Vallon angeführt werden.

 

Robocop - Bewertung

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