KRITIK – HANNIBAL – STAFFEL 2

© Studiocanel
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Autor: Florian Wurfbaum

Nachdem die erste Staffel zu dem damals vermeintlich ausgelutschten Franchise überraschend begeisterte und der Saga um den weltberühmten Kannibalen neue Facetten hinzufügen konnte, war die Fangemeinde der Thriller-Serie voller Vorfreude auf deren Fortsetzung. So überzeugte „Hannibal“ dank seiner verstörend düsteren Atmosphäre, der fantastisch aufspielenden Besetzung und der unheimlich packenden Inszenierung. Die Auftaktstaffel endete mit einem emotionalen Paukenschlag, der nur schwer zu toppen schien.

Zum Serieninhalt: Letztendlich haben scheinbar Will Grahams (Hugh Dancy) außergewöhnliche Fähigkeiten, sich in den Verstand psychopatischer Serienkiller hineinzuversetzen, und der Umgang mit seinem Psychiater Hannibal Lector (Mads Mikkelsen) in den Wahnsinn getrieben. So sitzt der einstige Profiler nun, aufgrund des Vorwurfs für die Ritualmorde des „Chesapeale Ripper“ verantwortlich zu sein, in der Nervenheilanstalt ein. Getrieben von dem Gedanken, dass sein ehemaliger Psychiater Hannibal der wahre Täter ist, versucht Will seine Unschuld zu beweisen. Jedoch erweist sich dies als äußerst schwierig, da sein einstiger Vorgesetzter Jack Crawford (Laurence Fishburne) seinen Beschuldigungen keine Glauben schenkt. Zudem hat der FBI-Agent mittelerweile eine neue Vertrauensperson gefunden…

 

© Studiocanal
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Die Story schließt nahtlos an den Ereignissen der Vorgängerstaffel an und vermag erneut mittels seiner vielschichtigen Charaktere, den tiefsinnigen intelligenten Dialogen und dem cleveren Plot mitzureissen. Auch diesmal sucht der Zuschauer störende Klischees oder formelhaftes Storytelling vergeblich. Bereits der Auftakt lässt den Betrachter dank der dargebotenen, nervenzerrenden Spannung den Atem stocken und schafft es somit diesen wieder unmittelbar ins Geschehen zu ziehen. Zwar folgen in der Staffelmitte einige wenige inhaltlich schwächere Episoden. Hier tritt die staffelübergreifende Geschichte auf der Stelle tritt und es kommt zu dem einen oder anderen bedeutungsschwangeren Gespräch. Jedoch verwischen die Macher um Bryan Fuller diesen kleinen inhaltlichen Makel mittels denkwürdigen Finales, das an Kompromisslosigkeit und Intensivität selbst in der qualitativ exquisit bestückten Serienwelt seines Gleichen sucht. Des Weiteren begeistert die neu eingeführte Figur Mason Veger und dessen schockierender Fortlauf, der einmal mehr die Kreativität und den Mut des Autorenteams unterstreicht.

Der Grundton und das brillante visuelle Konzept bleiben abermals erhalten. Und so erzeugen sowohl die einzigartigen optischen Reize, als auch die famosen, stilistischen Spielereien, eine verstörende und unheimlich bedrohliche Atmosphäre, die den Zuschauer unweigerlich Gefangen nimmt. Folglich offenbart sich die Serie weiterhin als visueller und immens blutiger Augenschmaus, dessen Gewaltgrad in Anbetracht der Tatsache, das es sich hierbei um eine Network-Serie („NBC“) handelt, überaus beachtlich ist.

Auch die Darsteller überzeugen abermals restlos und bleiben ein weiteres Prunkstück des Gewalt-Menüs. Natürlich stechen dabei fortwährend die beiden Hauptprotagonisten Mads Mikkelsen und Hugh Dancy hervor. Wenngleich der Qualitätsabfall zu den restlichen Darstellern lediglich als marginal zu bezeichnen ist. „Hannibal“ ist neben seinen technischen Vorzügen, eben auch eine von Charakteren/Schauspieler getragene Serie.

 

Hannibal - S2 - Bewertung

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Quelle: studiocanal

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