KRITIK – HANNIBAL – STAFFEL 1

© Studiocanal
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Autor: Florian Wurfbaum

Als Freund der filmischen Dr. Lector-Menüs und auf Grund der überwiegend euphorischen Kritiken der Serienanhänger, war meine Vorfreude und Erwartungshaltung an die kannibalische Thriller-Serie beachtlich.

Zum Inhalt: Die Serie erzählt die Vorgeschichte von Richard Harris Roman „Roter Drache“ und daher benötigt der Betrachter keine Vorkenntnisse aus der Filmreihe. FBI-Agent Will Graham (Hugh Dancy) hat eine besondere Gabe. Er kann sich tief in den Verstand anderer Personen hineinversetzen und deren Erlebnisse zu seinen eigenen machen. Eine Fähigkeit, die ihm einerseits bei der Aufklärung von perfiden Mordfällen hilft, ihn andererseits aber auch an den Rand des Wahnsinns bringt. Als eine neue Mordserie das FBI erschüttert, bittet ihn Special Agent Jack Crawford (Laurence Fishburne) um Hilfe. Zur Unterstützung und Sicherheit wird dem labilen Graham der renommierte Psychiater Dr. Hannibal Lecter (Mads Mikkelsen) zur Seite gestellt, der bekanntermaßen ein düsteres Geheimnis hegt.

Die einzelnen Folgen behandeln meistens einen neuen Mordfall, aber der Hauptplot um Hannibal und seiner geheimen Leidenschaft zieht sich durch die ganze Staffel hinweg. Serien-Schöpfer Bryan Fuller („Dead like me“) konzipierte die Geschichte, der 13 Folgen umfassenden ersten Staffel, in enger Zusammenarbeit mit dem Autor der Original-Romane Thomas Harris. Gemeinsam mit den Drehbuchschreibern liefern sie eine unheimlich packende, vielschichtige, wendungsreiche und verstörende Story ab, die den Zuschauer bereits nach wenigen Folgen in seinen Bann zieht und bis zum Staffelfinale nicht mehr loslässt. Zudem vermag die hervorragende Charakterzeichung und Entwicklung der Hauptfiguren zu begeistern und stellt zusammen mit den vorzüglichen und anspruchsvollen Dialogen, überraschend für eine Network-Serie, die größte Stärke der „Serienkiller-Serie“ dar.

 

© Studiocanal
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Die Besetzung, um Mads Mikkelsen ist eine wahre Pracht und offenbart Schauspielkunst aller ersten Güte. Der Däne, der bereits einige große Auftritte hatte („Casino Royale“, „Die Jagd“), legt seinen „Hannibal“ dermaßen charismatisch und faszinierend an, dass er in keinster Weise einen Vergleich mit dem „Original“ Sir Anthony Hopkins scheuen braucht. Sein Patient und unwissender Gegenpart Will Graham wird nicht weniger beeindruckend, von dem noch relativ unbekannten Hugh Dancy dargestellt. Der Brite stellt den mentalen Verfall des FBI-Agenten derartig eindrucksvoll dar, dass es dem Zuschauer teilweise stark zusetzt. Auch Laurence Fishburne blüht in seiner Rolle als Special Agent Jack Crawford sichtlich auf und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Die fesselnde Inszenierung glänzt mit Hochglanz Optik und einer unheimlich düsteren Atmosphäre, die auf Grund der gezeigten Brutalität und den verstörenden Mordfällen, den Betrachter ein ums andere Mal einen kalten Schauer bereitet. So sei erwähnt, dass der Kannibalen-Leckerbissen nichts für zartbesaitete ist.

Der effektvolle Soundtrack fügt sich perfekt in das Geschehen ein und vermag den bereits immens hohen Spannungslevel noch zusätzlich anzuheben. Zudem besticht „Hannibal“ durch die verstörend gut gemachten Ekel-Effekte und dem hochwertigen Produktionsdesign.

 

Hannibal - S1 - Bewertung

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Quelle: studiocanal

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