KRITIK – THE VOID

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© Ascot Elite

Autor: Tom Burgas

Hach wunderbar, diese Neuzeit oder? Ich mein was hat man sich in der Pre-Internetzeit noch aufgeregt, dass immer die selbe Scheiße rauskommt? Okay, das macht man heute auch noch, aber mittlerweile haben wir das wunderbare Crowdfundingsystem, womit  wunderbare Genreproduktionen wie eben hier jetzt „The Void“ entstehen können. Bestimmt nicht voll und ganz, aber immerhin hilft es genug Geld für die Effekte aufzutreiben oder dergleichen.

So machten es jedenfalls das Regieduo Jeremy Gillespie und Steven Kostanski. Das sind keine Neulinge auf dem Gebiet. So waren die zwei an den künstlerischen Entscheidungen von Großprojekten, wie dem „Robocop“ Remake oder „Pacific Rim“, beteiligt oder machten teilweise das Make-Up für den neuen „ES“. Als Regieprojekte sind es dann schon eher kleinere Brötchen, die hier gebacken wurden. Die Marschrichtung war aber schon recht klar. Manborg, ABC’s of Death oder Fathers Day sprechen eine eindeutige Sprache. Doch diesmal wird es alles viel ernster, back to the roots. Wer bei „Stranger Things“ schon ein fettes Lächeln aufsetzte bekommt hier jetzt die Erwachsenenversion der 80er Jahre spendiert. Schon die frühen Posterartworks, von denen ich mir jedes ins Zimmer hängen würde, versprachen besten Einfluss von Seiten Lovecrafts, Barkers und Cronenbergs und die Erwartungen schossen in die Höhe.

 

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© Ascot Elite

Vielleicht ist das gleich der größte Fehler den man machen kann. Dies hier ist ein kleiner Film den man auch so einsortieren sollte. Wir haben eine Gruppe von Leuten, die auf einer Krankenstation festsitzen. Draußen warten unheimliche Kapuzenmänner die alles mit einem Messer angreifen, was nicht bei eins auf dem Baum ist und drinnen hat man eine ganz andere Hölle zu überstehen, die eben direkt aus den genannten Vorlagen entstammen könnten. Natürlich gibt es auch Spannungen innerhalb der der Truppe. Also ein wenig „Das Ende“ hier, ein wenig „Das Ding aus einer anderen Welt“ dort und das Ganze mit feinster „Hellraiser“-Suppe angereichert. Lieber gut geklaut als schlecht selber gemacht ist hier also das Zauberwort. Und das kann man dem Film zugute halten. Vom Setting über Soundtrack passt da alles zusammen. „The Void“ wirkt wie frisch aus den 80ern gerissen und lässt sich zum Glück wenig Zeit. Mit 91 Minuten ist der Streifen straff erzählt und langweilt uns nicht mit Nebenstorys. Wo er mich dann schlussendlich hatte, war als es mit dem Gemansche und dem Monsterdesign anfing. Diese tauschen innerhalb der nur anfänglich sicheren Zuflucht auf nutzen ihre Körperkräfte und Säfte und Tentakel um möglichst alles mit den Protagonisten anzustellen, was ein schnelles Ableben verursacht.  Das ist eklig, das ist mit Hand gemacht, mit der Kamera draufgehalten und das Essen verging mir ein wenig……wunderbar!!! Damit haben sie sich einen großen Gefallen getan, jede Kreatur die auftaucht ist ein Verbeugen vor den Creature Features vergangener Zeiten und da wird auch in keiner Szene mit CGI nachgeholfen – soweit ich es sehen konnte. Das der allerdings mit einer FSK 16 durchgewunken wurde schockt schon eher. Nicht nur die Liter an Blut die vergossen werden, sondern die Szenen ansich sind ganz schön knallhart und für den Gorehound ein gefundenes Leckerbissen.

 

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© Ascot Elite

Schauspielerisch kann man da jetzt nicht unbedingt was gegensetzen. Totalausfälle gibt es allerdings nicht. Aaron Poole in der Heldenrolle wider Willen gefällt allerdings. Leider stockt „The Void“ ab der Mitte etwas, zuviele Bausteine werden einem hingeworfen die irgendwie kein Ganzes ergeben. Ist es nun die Hölle? Wie hat der Böskopp dieses Portal nun schaffen können und was passiert da nun genau und was soll die Szene am Anfang nun so wirklich? Wenn man über alles ein wenig mehr nachdenkt findet man keine Erklärung und kann es sich wenig zurechtbiegen. Das Abschlussbild hilft da dann noch weniger aus. Ob man das jetzt als Kritikpunkt sieht sei jedem selbst überlassen. Mich störte es wenig, die Qualität des Ganzen war so hoch, dass ich gerne darüber diskutierte und auf einen zweiten Teil hoffe, der das etwas geradebiegt.

Festhalten kann man also, dass wir hier einen der wenigen Fälle haben wo ein B-Horrorfilm eine Identität aufbaut durch die man öfter als einmal Lust hat das Ding in den Player zu legen, auch wenn er sich komplett auf die Arbeiten und Ideen anderer ausruht. Solange aber diese Qualität bei rumkommt kann man ihm nicht Böse sein. Ich hatte mir persönlich ein kleines Meisterwerk erhofft, bin jedoch mit ihm völlig zufrieden und hoffe dass da noch was kommt.

 

The Void - Bewertung

Ab dem 19. Mai 2017 auf Blu-ray und DVD erhältlich!

DVD-Cover & Bilder © Ascot Elite Home Entertainment GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

 

One thought on “KRITIK – THE VOID

  1. Man nehme Hellraiser, Re-Animator, The Thing, Haus der 1000 Leichen und dazu einen Schuß Okkultismus und mixe es kräftig danach etwas Feenstaub in Form von Rosemaries Baby drüber und man hat einen coolen Film! Nicht zu vergessen die eingestreuten Gore und Splatter Häppchen
    Der Film weiß zu gefallen

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