KRITIK – NIGHTCRAWLER – JEDE NACHT HAT IHREN PREIS

© Concorde Video
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Autor: Florian Wurfbaum

Bereits bei der Kinoauswertung sorgte Dan Gilroys Thriller für Aufsehen. Hierbei wurde von den Kritikern vor allem Jake Gyllenhaals Schauspielleistung und der überaus authentische und stimmungsvolle Look gefeiert. So war meine Vorfreude auf eine Sichtung im Heimkino beinahe ins unermessliche gestiegen und um es gleich vorweg zu nehmen, „Nightcrawler“ konnte letztendlich selbst meine hochgestegten Erwartungen noch übertreffen und hat seine eingeheimsten Kritiker-Lorbeeren völlig zu recht erhalten.

Zum Inhalt: Der Gelegenheitsgauner Lou (Jake Gyllenhaal) schlägt sich mit Diebstählen und kleinen Betrügereien durchs Leben. Zufällig wird der junge Mann auf der Suche nach einem Job Zeuge eines Unfalls, den ein scheinbar skrupelloser Paparazzo für einen Nachrichtensender filmt. Er ist sofort fasziniert von der Arbeit dieser „Nightcrawler“ und möchte ebenfalls einer von Ihnen werden. So erlernt der ehrgeizige Lou schnell das Handwerk und findet nach ersten Versuchen als Kameramann gefallen an dem rücksichtslosen Geschäft, in dem jedes Opfer bares Geld bedeutet. Hierbei ist die Devise je blutiger, desto besser. Nach anfänglicher Skepsis ist die Nachrichtenchefin Nina (Rene Russo) des Senders KWLA schnell begeistert von der abgelieferten Arbeit ihres neuen Freelancers. Jedoch ahnt sie nicht, wie weit Lou bereit ist zu gehen…

 

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Auch aus technischer Sicht macht der Großstadt-Thriller eine großartige Figur. So offenbart sich der hier eingesetzte Doku-Look als schlichtweg brilliant. Da dieser in Verbindung mit seiner kühlen Optik, den stimmungsvollen Settings und dem famosen Soundtrack das Geschehen um ein vielfaches intensiviert und eine immens hohe Authentizität erzeugt. So dass die drastisch dargebotene Welt den Betrachter sofort gefangen nimmt und diesen bis zum Abspann nicht mehr los lässt. Des Weiteren wirken die oftmals im Mittelpunkt stehende Tatorte und Autounfälle ungemein realistisch und lassen den Zuschauer direkt am Leid und Tod der Opfer teilnehmen. Dieser voyeurischte Blickwinkel geht dem Betrachter unglaublich nahe und kommt streckenweise einem Schlag in die Magengrube gleich. Daher sollte man sich bewusst sein, dass Dan Gilroys „Nightcrawler“ sein Publikum auf einen überaus düsteren und teilweise deprimierende Trip mitnimmt.

Bei allen aufgezählten Stärken, werden diese letztendlich von einem entfesselt agierenden Jake Gyllenhaal an die Wand gespielt. Erneut zeigt der Amerikaner als Sozipath Lou seine unglaubliche Wandlungsfähigkeit und wurde absolut verdient für einen Golden Globe nominiert (Warum ihm die Oscar®-Mitglieder eine Nominierung verweigert haben, ist schlichtweg nicht nachzuvollziehen). Denn er verkörpert die innerliche Leere und zugleich manische Bessenheit nach Erfolg und Anerkennung dermaßen gaubwürdig, dass es einem schier das Blut in den Adern gefriert und Gyllenhall somit eine der besten Schauspielleistung der letzten Jahre abliefert. Neben Gyllenhaal wissen auch die Darsteller in den weiteren Rollen zu gefallen. Und so dürfen sich die Filmfans z.B. auf eine überzeugende Rene Russo („Thor“) und einen erstklassigen Bill Paxton freuen.

 

Nightcrawler - Bewertung

 

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Filmseite: http://nightcrawler-film.de/

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