Autor: Florian Wurfbaum
Bislang gab es nur wenige Serien, die ausgenommen der etwas schwächeren ersten Staffel, eine so staffelübergreifend konstant gute Qualität offenbarten, wie das Neo-Western Drama „Justified“. Und auch mit der fünften und vorletzten Staffel bieten Serienschöpfer Graham Yost und sein Autoren-Team den Serienfans erstklassige Unterhaltung, die von der ersten Folge an, zu packen vermag.
Zum Inhalt: Diesmal bekommen es US Marshall Raylan Givens (Timothy Olyphant) und sein immer währender Gegenspieler Boyd Crowder (Walton Goggins) mit dem kriminellen Familien-Clan, um Oberhaupt Darryl Crowe Jr. (Michael Rapaport) zu tun. Nachdem Givens in einem Kurzeinsatz in Miami, den Crowes die Geschäfte ruiniert, zieht es den Gangster-Clan nach Harlan County, um hier den etwas unterbelichteten Verwandten Dewey Crowe zu besuchen. Dieser hat vor Gericht ein gehöriges Vermögen erstritten und Darryl möchte nun einen Teil davon einfordern. Des Weiteren versucht Boyd mit allen möglichen Mitteln seine im Gefängnis inhaftiert Ehefrau Ava zu befreien.
Der Storyplot schließt direkt an die ereignisreiche vierte Staffel an und vermag auch diesmal über die gesamte 13 Folgen umfassende Season dermaßen mitzureißen, dass der Zuschauer gewillt ist, diese in einem Rutsch durch zu suchten. Die einzelnen Nebenplots kreuzen sich im Laufe der Staffel einige Male, um am Staffelende brillant zusammengefügt zu werden und letztendlich erneut ein stimmiges und überaus durchdachtes Gesamtwerk zu offenbaren. Im fünften Serienjahr bekommt zwar der Zuschauer neben Harlan County und Lexington einige weitere Schauplätze serviert, da es die Protagonisten geschäftlich z.B. nach Miami oder Mexiko zieht. Doch dies wirkt sich zu keinem Zeitpunkt negativ auf die, für die Serie so elementar wichtige Südstaaten-Hillbilly Atmosphäre, aus, da vor allem der neu eingeführte Schurken-Clan um Daryl Crowe jr., eine Unmenge des serientypischen Hinterwälder-Charmes versprüht. Somit kehrt „Justified“ nach der vierten Staffel und dessen weitreichenden und Harlans-Grenzen überschreiteten Falles, wieder zu den charmanten Hinterwäldler-Ursprüngen zurück, was der Serie atmosphärisch sichtlich zu gute kommt. Im Staffelfinale wird bereits der weitere Handlungsverlauf für die finale sechste Season eingeleitet, was die Hoffnung für einen durchdachten und würdigen Abschluss einer der besten Serien der letzten Jahre nährt.
Technisch bleibt alles beim bewährten Altem. Die von Sony Television für den US-Cable TV Sender FX produzierte Serie besticht weiterhin mit ihrer qualitativ hochwertigen Aufmachung und erzeugt dank der exzellenten Settings, dem klangvollen Soundtrack und der fantastischen Kameraarbeit, eine ungemein Dichte und authentische Atmosphäre, die den Zuschauer zu begeistern vermag.
Die Besetzung, um die beiden brillant aufspielenden Hauptprotagonisten Timothy Olyphant und Walton Goggins ist natürlich auch diesmal hervorragend und eines der größten Stärken des Crime-Dramas. Die wortduelle der Darsteller sind famos geschrieben und bleiben mit ihrer Mischung aus Ironie, bauernschlaue und Tiefgründigkeit nachhaltig im Gedächtnis. Von den Neuzugängen weiss besonders Michael Rapaport als Staffelschurke Daryl Crowe jr. seine Rolle zu nutzen, um sich mit seiner ausgezeichneten Performance für weitere Serien-Arrangements zu empfehlen.
Die fünfte Staffel von „Justified“ ist neben der bereits schon länger erschienenen DVD-Version, ab dem 15 Oktober 2015 erstmals auf Blu-Ray erhältlich.
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